
DLV-Laufmaut beim Verbandstag des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV): DURCHGEFALLEN! ©German Road Races e.V. (GRR)
DLV-Laufmaut beim Verbandstag des Berliner Leichtathletik-Verbandes: DURCHGEFALLEN!
Es bleibt nur noch übrig – um den Schaden für die Leichtathletik zu begrenzen, den Verbandsratsbeschluss zurückzunehmen und anschließend mit den Beteiligten in einen Dialog zu treten.
Die geplante einheitliche bundesweite DLV-Finishergebühr von 1 € ab dem 1. Januar 2016 kann und wird es so nicht geben können.
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
Nach dem Verbandstag des Leichtathletik-Verbandes Mecklenburg-Vorpommern vor einigen Wochen, bei dem die Vereine erreichten, daß die Gebühr wie bisher bei 25 Cent pro Finisher für 2016 bestehen bleibt, fand jetzt am Dienstag (12. Mai 2015) der Verbandstag des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV) statt, bei dem auch hier der Antrag des Präsidiums, die DLV-Gebühren ab 2016 zu erhöhen, keine Mehrheit bei den anwesenden Vereinen fand.
Der Präsident wurde von den Delegierten aufgefordert, sich beim DLV gegen die Erhöhung einzusetzen. Also auch in Berlin eine weitere klare Niederlage für den DLV, sich über den Laufsport Gelder und Einnahmen zu sichern. Das lässt sich nun nicht mehr kleinreden, relativieren oder auch aussitzen.
Annette Flegel vom Verein SC Borussia 1920 Friedrichsfelde e. V. (Laufgruppe Borussia Friedrichsfelde) hat den Antrag beim BLV, wie auch deS Pro Sport Berlin 24 e.V., gegen die Einführung der Laufmaut eingereicht und schreibt dazu, nachdem ihr Antrag erfolgreich war:
"Die Laufgruppe von Borussia ist in Berlin zahlenmäßig ein ganz kleiner Verein (37 Mitglieder), es gibt Vereine, die viel mehr Mitglieder haben.Trotzdem war der Antrag erfolgreich. Also auch kleine Vereine haben eine Stimme und sind antragsberechtigt.
Vielleicht motiviert dieses Beispiel auch nochmal andere Vereine/Lauftreffs in ihren Landesverbänden gegen die DLV-Laufmaut aufzustehen und sich nichts gefallen zu lassen"!
Der Antrag des SC Borussia 1920 Friedrichsfelde e.V. an den BLV:
Verbandstag des Berliner Leichtathletik-Verbandes e.V. am 12.5.2015
Antrag zur Behandlung der Finishergebühr
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit stellt die Abteilung des SC Borussia 1920 Friedrichsfelde e.V. gemäß § 9 der Satzung des Berliner Leichtathletik-Verbandes e.V. den Antrag:
Im Zusammenwirken mit anderen bundesdeutschen Leichathletikverbänden dahingehend zu wirken. dass der Deutsche Leichtathletik-Verband seinen Verbandsratsbeschluss vom 20.2.2015 zur Erhebung einer Finishergebühr von 1.00 € aufhebt.
Begründung:
Die Festlegung der Höhe der Finishergebühr ist ohne vorherige Diskussion mit den Veranstaltern erfolgt. Ein Euro ist zu hoch.
Insbesondere kleine und mittlere Volksläufe mit geringer Teilnehmerzahl, die ohnehin schon in hohem Maße vom Ehrenamt getragen werden, werden dadurch stark belastet.
Diese Läufe haben aber regional und historisch gesehen eine große Bedeutung und sind teilweise in jahrelanger Aufbauarbeit entstanden.
Die Finishergebühr in Höhe von 1 € belastet zusätzlich die teilnehmenden Läufer finanziell und wirkt außerdem auf die Läufer aber auch auf die ehrenamtlichen Helfer sehr demotivierend und gibt somit eine falsche Signalwirkung.
Sie sorgt für Ärger und teilweise schon für Verbitterung.
Das Ziel der Sportpolitik – und diese wird auch durch den DLV gemacht – sollte die Würdigung und die Förderung des Ehrenamtes, des Volkssports und die Gewinnung einer breiten Masse für den Freizeitsport sein.
Eine Erhöhung der Finishergebühr von 300 Prozent ohne erkennbare Gegenleistung ist nicht hinnehmbar. Die Gebühr wird als bloßes Abkassieren empfunden, da der DLV für diese Läufe keine Aktivitäten aufbringt. Die Gebühr zu staffeln und damit gerechter zu verteilen, wurde nicht erwogen.
So könnten beispielsweise Läufe mit einer Teilnehmerzahl unter 500 von der Erhöhung der Gebühr von vornherein befreit werden, um eine Gebührenerhebung und spätere Förderung aus genau diesem Gebührenbudget (also ein sinnloses zeitversetztes Hin- und Herschieben von finanziellen Mitteln) zu vermeiden.
Die Erhöhung der Finishergebühr hat bei der breiten Basis bereits dazu geführt, dass einige Vereine den Austritt aus dem Verband erwägen. Eine Verweigerungshaltung gegenüber dem DLV bzw. dem BLV ist aber dem Laufsport nicht zuträglich.
Aus diesem Grund bitten wir um Darlegung unseres Antrages beim Deutschen Leichtathletik-Verband.
Vier Unterschriften des Vorstands von SC Borussia 1920 Friedrichsfelde e. V.
Uwe Beer – Dr. Klaus Hennig – Frank Lange – Annette Flegel
Die Ablehnung der Erhöhung der DLV-Gebühr ab 2016 bei zwei Landesverbänden – durch Abstimmung der anwesenden Vereine – zeigt deutlich, daß der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) sich wohl verrechnet hat, über die Köpfe der vielen Organisatoren/Vereine/Laufgruppen Entscheidungen zu treffen, die heute politisch und sportpolitisch nicht mehr durchsetzbar sind.
Auch das Treffen des Verbandes mit Vereinsvertretern in Duisburg und der Zusage der Einberufung einer Ad-hoc-Kommission beruhigt die Vereine nicht, wie der Kommentar in der Westfälischen Zeitung zeigt: "Beschwichtigt sind die Vereinsvertreter durch die Bildung der Ad-hoc-Kommission in Duisburg noch nicht, wie am Ende die Äußerung eines Vertreters aus Soest zeigte: „Ihr habt noch drei Monate Zeit – dann sind wir weg."
Leider haben der DLV und seine Landesverbände ihren Kredit bei den Mitgliedern völlig verspielt, die Gebührenerhöhung wird bei allen nur noch als Geldschneiderei (siehe der Antrag oben) empfunden. Auch der Rausschmiß von Kritikern aus DLV- und LV-Ausschüssen zeigt leider die Unfähigkeit der Verbandsgremien, mit sachlicher Kritik umzugehen.
Es bleibt letztlich nur noch eines übrig, um den Schaden für die Leichtathletik zu begrenzen: Rücknahme des Verbandsratsbeschlusses und Beginn eines Dialogs mit den Beteiligten Dabei geht es um die Frage, inwieweit Gebühren verändert werden können und zu welcher Verwendung diese Finanzmittel dann im Interesse des Laufsports zugeführt werden. Transparenz ist erforderlich – und nicht Diktat!
Horst Milde
Hier die Online-Petition zum Unterstützen gegen die DLV-LAUFMAUT:
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
German Road Races e.V. (GRR) auf facebook:
https://de-de.facebook.com/germanroadraces
German Road Races e.V. (GRR) auf twitter:
https://twitter.com/germanroadraces
Alle Beiträge und viele Verlautbarungen (als links) zu diesem Thema sind hier auf der GRR-Website zu finden:
Themengleich:
DLV-„Laufmaut" kommt auf den Prüfstand – Wolfgang Temme in der Westfälischen Zeitung
Bericht zur "Lauf-Maut" in der ZDF Mediathek – Eindrücke vom METRO GROUP Marathon Düsseldorf
GRÜNINGS KLARTEXT: Jetzt kommt die Lauf-Maut – Martin Grüning in RUNNERS WORLD
HEUTE: Die DLV-Laufmaut im Deutschlandfunk – PRO & CONTRA
AktRechtliche Grundlagen für die Erhebung von Finisher-Gebühren durch den DLV bei Volks- und Straßenläufen – RA Markus Grigat – Eine gesetzliche Grundlage für die Erhebung der Finisher-Gebühr existiert nicht.
Der Aufkleber zum Protest gegen die 1-Euro-Maut
Starke Verärgerung in der deutschen Laufszene über die geplante DLV-Laufmaut ab 2016!
DLV bestätigt Beschluss zu Genehmigungsgebühren – Einführung der DLV-Laufmaut ab 1.1.2016
Kommentar zur neuen DLV Gebühr ab 2016: Hast Du mal einen Euro? Klaus Duwe von Marathon4you.de
German Road Races (GRR) e.V. präzisiert Vorstellungen zur geplanten DLV-Gebührenerhöhung
Weitere Beiträge zur DLV-Laufmaut in Zeitungen:
Leichtathletik-Verband Vereine sind verärgert über höhere Gebühr
Laufmaut erzeugt Protestaufschrei
DLV-Gebühr – Geplante „Lauf-Maut“ verärgert
Leichtathletik-Vereine protestieren gegen „Finisher-Euro“
Sportler zahlen bei den Läufen drauf – Der DLV bittet Wettkampf-Veranstalter zur Kasse.
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