Im Januar ist bei angenehmen Temperaturen die beste Laufsaison in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die nächste Rekordjagd in den Emiraten
Nur drei Wochen nach dem Dubai-Marathon startet in den Vereinigten Arabischen Emiraten das nächste hochklassige Lauf-Event: Dem reichsten Marathon der Welt folgt nun der reichste Halbmarathon in Ras Al Khaimah. Über 200.000 US-Dollar Preisgeld werden am Freitag in dem Wüstenort ausgeschüttet, der gut eine Stunde von Dubai entfernt ist. Der Kenianer Patrick Makau Musyoki und die Äthiopierin Gete Wami sind die Favoriten.
Im Januar ist bei angenehmen Temperaturen die beste Laufsaison in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Am Persischen Golf ist dabei auf flachen Rennstrecken immer mit Weltklassezeiten zu rechnen. Zuletzt gewann Haile Gebrselassie den Dubai-Marathon in 2:04:53 Stunden und war dabei nur 27 Sekunden langsamer als bei seinem Weltrekord in Berlin 2007. Vor einem Jahr gewann der Kenianer Samuel Wanjiru in Ras Al Khaimah und stellte mit 58:53 einen vermeintlichen Weltrekord auf – doch die Marke konnte aufgrund eines fehlenden Epo-Dopingtestes nicht anerkannt werden. Am Freitag wird es daran nicht mehr scheitern.
Bei der zweiten Auflage des Rennens in Ras Al Khaimah wird Wanjiru nicht am Start sein. Der Kenianer lief stattdessen am vergangenen Sonntag in Granollers (Spanien) und stellte mit 59:26 eine erste hochkarätige Jahresweltbestzeit auf. Zumindest diese Marke dürfte Patrick Makau Musyoki ins Visier nehmen. Der 22-jährige Halbmarathon-Vizeweltmeister von 2007 hat bisher eine Bestzeit über die 21,0975 km von 58:56 Minuten. Damit ist er der drittschnellste Läufer über diese Distanz aller Zeiten. Nur 23 Sekunden fehlen zum Weltrekord von Wanjiru. Gleich viermal lief Makau Musyoki im vergangenen Jahr unter einer Stunde. Bisher fünfmal in seiner Karriere, so oft wie keinem anderen, gelang dies auf rekordgerechten Strecken Wanjiru. Makau Musyoki könnte also am Freitag in dieser Hinsicht wieder gleichziehen mit seinem Landsmann. Allerdings trifft er auf hochkarätige Konkurrenz. Darunter ist auch Paul Kosgei. Der 29-jährige Kenianer hat eine Bestzeit von 59:07 Minuten und hält zudem den offiziellen Weltrekord über 25 km, den er mit 1:12:45 Stunden 2004 bei den 25 km von Berlin aufstellte.
Erstmals seit ihrem einmaligen Marathon-Doppel mit Berlin und New York wird Gete Wami wieder ein Rennen laufen. Die Äthiopierin hatte im Herbst 2007 durch ihren Sieg in Berlin sowie Rang zwei in New York die erste World Marathon Majors-Serie gewonnen. Nach einem Monat Ruhe und zwei leichten Wochen hatte sie in der zweiten Dezemberhälfte wieder mit hartem Training begonnen. „Sie hatte keine Problem, und ich denke, die Zeit ist ausreichend, um wieder in Form zu kommen“, erklärte Wamis Trainer und Ehemann Getaneh Tessema. Er erwartet am Freitag eine deutliche Steigerung ihrer Bestzeit, die bisher lediglich bei 70:22 Minuten steht.
Das war ihre Durchgangszeit auf dem Weg zum Berlin-Marathon-Sieg 2006. „Sie ist noch nie ein wirklich hochklassiges Halbmarathonrennen gelaufen“, erklärt Getaneh Tessema. Mit den Kenianerinnen Salina Kosgei und Rita Jeptoo hat Gete Wami starke Gegnerinnen, die ebenfalls zur Marathon-Weltelite zählen.
Text: race-news-service.de