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2017

2014 World Indoor Championships Sopot, Poland March 7-9, 2014 Photo: Giancaro Colombo@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET

Die „Krummen Strecken“ von Pliezhausen am 14. Mai 2017 – Jackie Baumann tritt gegen die europäische Spitze an – Mittelstrecken Männer: Zwei Duelle im Mittelpunkt

By GRR 0
Liebe Athletinnen und Athleten, liebe Trainerschaft, auch 2017 laden wir Euch wieder ganz herzlich zu den „Krummen Strecken“ nach Pliezhausen ein.

Nach 33 Jahren haben dieses Konzept und unser Meeting nichts von ihrer Attraktivität und sportlichen Bedeutung eingebüßt und auch 2017 wollen wir Athletinnen und Athleten aller Alters- und Leistungsklassen die Möglichkeit zu einem gelungenen Saisoneinstieg bieten.

Die bewährte Zusammenarbeit mit mehreren Bundeskadern und die hohe Dichte nationaler und internationaler Spitzenathleten sind stets Garanten für hochklassig besetzte und schnelle Läufe. Und mittlerweile ist das Läufermeeting auch fester Bestandteil des paralympischen Wettkampfkalenders für nationale und internationale Spitzenathletinnen der Wettkampfklassen T35 bis T38.

Ich bedanke mich an dieser Stelle für die jahrelange Treue vieler Läuferinnen und Läufer sowie unserer Sponsoren und Förderer, die gemeinsam dieses Meeting zu dem gemacht haben, was es heute ist. Wir sind gespannt, welche Athletinnen und Athleten in Hinblick auf die Weltmeisterschaften in London und die internationalen U23-, U20- und U18-Meisterschaften für einen ersten Fingerzeig sorgen werden
.

Der LV Pliezhausen wird in gewohnter Weise versuchen, allen Athletinnen und Athleten bestmögliche Rahmenbedingungen für einen optimalen Saisoneinstand zu bieten und freut sich darauf, Euch am 14. Mai im Pliezhäuser Schönbuchstadion begrüßen zu können.
 

Thomas Jeggle
Meetingleitung

 
PLIEZHAUSEN (frka) Pliezhausen ist ein gutes Omen unter Europas Top-Leichtathleten. Wer beim Meeting der krummen Strecken eine gute Leistung erbringt, hat in der folgenden Bahnsaison auch bei nationalen und internationalen Großereignissen Erfolg. Meistens jedenfalls. Eine Garantie dafür gibt's natürlich nicht!

Eine dieser Athletinnen ist Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen). Die Hürdenläuferin ist amtierende Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden und nahm im Jahr 2016 an den Europameisterschaften und an den Olympischen Spielen teil. Ihren Saisoneinstieg wählte sie über 300 Meter Hürden in Pliezhausen. Nach ihrem Top-Jahr 2016 will sie auch 2017 international erneut erfolgreich sein. O

berste Priorität: die U23-Europameisterschaften im polnischen Bydgoszcsz: „Dort kann eine Finalteilnahme oder sogar noch mehr möglich sein. 2016 habe ich viel lernen müssen. Ich möchte mir nicht vom ersten Rennen an den Druck machen, die Norm laufen zu müssen. Aber wenn die Junioren-EM so verläuft, wie ich es mir erhoffe, kann die Norm für die Weltmeisterschaften in London durchaus fallen“, zeigt sie sich selbstbewusst und locker zugleich.

Konzentration auf die eigene Performance

Ihre aktuelle Bestzeit über 400 Meter Hürden liegt bei 56,19 Sekunden, die Qualifikationsnorm des DLV für die WM steht bei 56,00 Sekunden. „Aus dem Jahr 2016, als ich mich zum ersten Mal auf internationaler Topebene beweisen musste, habe ich viel gelernt. Ich konzentriere mich auf mich und auf meine Performance, auch wenn ich im Rennen manchmal mit Gegnerinnen konfrontiert bin, gegen die ich wenig Chancen habe“, erklärt die junge Leistungssportlerin. Eine Gelegenheit, genau dies zu üben, ergibt sich am Sonntag um die Mittagszeit.

Dann tritt Jackie Baumann über 300 Meter Hürden gegen die Polin Joanna Linkiewics (Silbermedaille Europameisterschaften 2016) und die Schweizerin Lea Sprunger an, die vergangenes Jahr bei den Europameisterschaften die Bronzemedaille gewann. Jackie Baumann aber ist fokussiert: "Die ersten 200 Meter mache ich mein Ding, schaue, dass ich in einem guten Rhythmus über jede Hürde komme – ohne großen Tempoverlust. Und dann schaue ich hinten raus, was noch geht in diesem Rennen. Starke Gegnerinnen helfen mir eine gute Zeit zu laufen“.

"Habe das Potenzial nicht umsetzen können"

Ein talentierter junger Hürdenläufer aus Baden Württemberg ist auch Felix Franz von der LG Neckar-Enz. Bereits mit 21 Jahren wurde er 2014 Deutscher Meister und Fünfter bei den Europameisterschaften, seine Bestzeit von 48,96 Sekunden in diesem Alter „zeigt, dass ich das Potential habe, in die Weltspitze vorzustoßen“.

Im Jahr 2016 wurde er erneut Deutscher Meister, verpasste die Olympianorm aber. „Sportlich sehe ich das Potenzial, konnte es aber in den vergangenen zwei Jahren nicht umsetzen. Ich hatte keine stabile Gesundheit, diese ist aber Grundvoraussetzung für jede weitere Entwicklung im Leistungssport“, erklärt er. Übermorgen wird er über die 300 Meter Hürden gegen seinen stärksten nationalen Konkurrenten Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt) antreten.

Ein weiteres absolutes Top-Duell ist der 600-Meter-Lauf der Frauen. Hier tritt Halleneuropameisterin (800 Meter) Selina Büchel (Schweiz) gegen die deutsche Topläuferin Christine Hering (LG Stadtwerke München) an. Büchel will den Schweizer Rekord und den Meetingrekord angreifen und darf hierbei auf die Unterstützung von Nationalmannschafts-Kollegin Lea Sprunger zählen, die als Pacemakerin mit im Rennen ist.

Meetingrekordhalter gegen polnischen Rekordhalter

Über 1000 Meter der Männer verspricht das Duell des Meetingrekordhalters Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) gegen den polnischen Rekordhalter über 1500 Meter, Artur Ostrowoski, ein hochklassiges Rennen.

„Insgesamt können wir in der Spitze der Felder eine hohe Leistungsdichte vorweisen. Mit 600 Voranmeldungen aus 16 Nationen können wir uns auch 2016 über ein starkes Meldeergebnis freuen“, zeigt sich Meetingchef Thomas Jeggle zufrieden mit dem aktuellen Stand der Vorbereitungen.

Einziger „Wermutstropfen“: trotz der wirtschaftlichen Leistungsstärke der Region sei der finanzielle Support für den Spitzensport in der Region nicht ausreichend. „Dagegen erfahren wir von der Gemeinde Pliezhausen eine großzügige Unterstützung“. So bleibt der ausrichtende Verein LV Pliezhausen 2012 bescheiden, was den Etat angeht: alle 150 Helfer sind ehrenamtlich engagiert, die Topathleten verzichten auf Antrittsgelder. „Sie kommen vor allem aufgrund der sportlichen Qualität und der guten Organisation. Geld spielt hier keine Rolle unter den Athleten“, erklärt Jeggle den gewissen „Sonderstatus“ seines Meetings unter Europas Topathleten.

Ein gemeinsames Projekt, das den Verein zusammen hält

„Das Pliezhäuser Läufermeeting hat eine wichtige Funktion – so ein gemeinsames Projekt hält den Verein zusammen und das Meeting hat eine wichtige Außenwirkung für die Region“, fügt Ulrich Schneider, Vorsitzender des LV Pliezhausen, hinzu. Und die Ideen gehen den Pliezhäuser Leichtathleten nicht aus. „2018 haben wir vom DLV den Zuschlag für die Deutschen Langstreckenmeisterschaften über 10 000 Meter und 5000 Meter bekommen. Das könnte man eventuell mit dem Meeting verbinden. Eine DM wäre für den Sport in der Region ein positiver Impuls. Aber nun sehen wir mit Vorfreude zunächst dem Läufermeeting 2017 entgegen!“

Freuen dürfen sich Zuschauer und Athleten auf hochklassige Wettbewerbe, einige Topleistungen und eine tolle Stimmung beim Meeting der krummen Strecken in Pliezhausen!

Mittelstrecken Männer: Zwei Duelle im Mittelpunkt

PLIEZHAUSEN (kön) Robert Lathouwers, Niederlande. Patryk Dobek, Polen. Nochmal Patryk Dobek. Hugo Santacruz, Schweiz. Amel Tuka, Bosnien & Herzegowina. Sie alle eint eines: Es sind die 600 Meter Sieger von Pliezhausen; jene der vergangenen fünf Jahre. International. Schnell. Mittelstrecke Männer. Packende Duelle auf eineinhalb Stadionrunden. Ein Muss für jeden Leichtathletikfan. Nächste Gelegenheit, hautnah dabei zu sein: Sonntag, 14. Mai, mitten im Hauptprogramm ab 15 Uhr.

Das Feld der gemeldeten Spitzenathleten verspricht auch für dieses Jahr wieder top Zeiten. Im Mittelpunkt: Das Duell Artur Kuciapski, Polen, gegen Žan Rudolf, Slowenien. Zwei herausragende 800 Meter Läufer. Bestzeit Kuciapski: 1:44,89 Minuten. Bestzeit Rudolf: 1:46,00 Minuten. Der eine amtierender U-23-Europameister (2015) und Vizeeuropameister 2014. Der andere Dritter der U-23-EM 2015. Beide 23 Jahre. Ziel: Den Meetingrekord (1:15,21 Minuten) aus dem Vorjahr zumindest wackeln zu lassen. Schon da war Žan Rudolf schneller gelaufen als der polnische Europameister Marcin Lewandowski anno 2010. Doch einer war eben noch schneller: der WM-Dritte von 2015 Amel Tuka. Dieses Jahr soll der Sieg also endlich nach Slowenien gehen. Ein Pole wird da definitiv etwas dagegen haben.

Und auch diese beiden wollen ihm den ersten Rang streitig machen: Olympiateilnehmer Boitumelo Masilo aus Botswana reist mit einer 800 Meter Bestzeit von 1:45,87 Minuten an, der amtierende Deutsche Hallenmeister Robert Farken (LAZ Leipzig) weist eine 1:46,65 Minuten vor. Ein Niederländer will zumindest die Meeting-Top-6 angreifen: Tony van Diepen plant mit einer Zeit von unter 1:16,00 Minuten.

Deutschland gegen Polen über 1000 Meter

International präsentiert sich auch das Feld der Topathleten über die längere Mittelstrecke. Gemeldet für den 1000-Meter-Lauf haben unter anderem Artur Ostrowski, Polen, und Marco Pettenazzo, Italien. Dazu reist Meetingrekordhalter Timo Benitz (LG Farbtex Nordschwarzwald) aus Berlin an. Anhand der Bestzeiten wird es wohl auf das Duell: Ostrowski (3:34,45 Min.) gegen Benitz (3:34,94 Min.) hinauslaufen. Der eine ein "alter" Hase der Mittelstrecke, 28 Jahre. Der andere einer der besten Mittelstreckler Deutschlands, 25 Jahre.

Aber die 1000 Meter waren immer wieder auch für eine Überraschung gut. Und so dürfen die Beiden den Deutschen Vizemeister (5000 Meter) Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen) – der 25-Jährige hat eine 1500 Meter Bestzeit von 3:37,18 Minuten – und den ein Jahr jüngeren Italiener Pettenazzo (3:39,85 Min.) auf keinen Fall außer Acht lassen.

Bei beiden Mittelstrecken der Männer stehen definitiv wieder packende Duelle im Mittelpunkt. Das dürfte also wieder einmal ganz knapp werden. Apropos: Ganz nah beieinander liegen die A-Läufe über 600 und 1000 Meter auch im Zeitplan; um 15:30 und um 15:50 Uhr fallen die Startschüsse.

Mittelstrecke Frauen: Duell der Hundertstelsekunden

PLIEZHAUSEN (kön) „Das“ Duell der vergangenen Jahre über 600 Meter in Pliezhausen. Bei den Frauen lautet es Selina Büchel (Schweiz) gegen Christina Hering (LG Stadtwerke München). Die eine Halleneuropameisterin 2015 und 2017, 25 Jahre. Die andere mehrfache Deutsche Meisterin, 22 Jahre.

Vor zwei Jahren trennten die beiden Athletinnen im Ziel gerade einmal 28 Zehntelsekunden. Die Schweizerin besiegte die Deutsche. Denkbar knapp. Enger geht’s nicht? Von wegen: Im vergangenen Jahr folgte ein Fotofinish. Hering oder Büchel? Eine Hundertstelsekunde brachte die Entscheidung. 1:27,11 Minuten für die eine. 1:27,12 für die andere. Hering dieses Mal vor Büchel. Revanche geglückt. Dieses Jahr also zeitgleich? Geht nicht! Am 14. Mai um 15:20 Uhr muss eine der beiden die Ziellinie erneut vor der anderen überqueren. Wohl eher Außenseiterinnenchancen über die eineinhalb Stadionrunden hat die Italienerin Irene Baldesari (800 Meter Bestzeit: 2:02,79 Minuten).

Zweitschnellste je gelaufene Zeit in Pliezhausen

Eine Runde mehr müssen Denise Krebs (TV Wattenscheid 01) und Mareen Kalis (LG Stadtwerke München) zurücklegen. Die 29-jährige Wattenscheiderin lief vor sechs Jahren die zweitschnellste Zeit, die je in Pliezhausen gelaufen wurde: 2:38,71 Minuten. Der Meetingrekord besteht gar schon seit acht Jahren: Ihn hält die Tschechin Lenka Masna: 2:38,01 Minuten. Die erst 19-jährige Mareen Kalis (800 Meter Bronzemedaillengewinnerin der Olympischen Jugendspiele 2014) will wie im Vorjahr mit einer schnellen 1000 Meterzeit im Schönbuchstadion in die neue Saison starten.

SONDERNEWS: Des kenianischen Läufers neue Kleider

PLIEZHAUSEN (herr) Neue (gebrauchte) Kleider und Schuhe für Kenias Läufer. Unter diesem Motto gibt es dieses Jahr anlässlich des 27. Internationalen Meetings der Krummen Strecken wieder eine Charity Aktion.

Die Freude ist groß: Kenianische Nachwuchsläufer mit der Laufkleidung aus Deutschland.
 

(Fotos: Complete Sports)

In Kenia werden keine Laufschuhe hergestellt. Man muss sie importieren. Der Anschaffungspreis von neuen Laufschuhen ist für die meisten kenianischen Läufer zu hoch, als dass sie sich neue Schuhe leisten könnten. Und weil kenianische Läufer teilweise bis zu 160 Kilometer pro Woche laufen, ist allein ein paar Schuhe dann auch viel zu wenig.

So viele Schuh-Neukäufe wird es von afrikanischen Läufern jedoch nicht geben. Aber warum haben dennoch so viele Läufer in den Läuferhochburgen um Eldoret in Kenia herum immer genügend Trainingsschuhe?

Vielleicht weil sich Complete Sports darum kümmert, junge Lauftalenten in Kenia mit Schuh- und Kleiderspenden aus Deutschland zu unterstützen. Complete Sports ist eine kenianische NGO, die talentierte Läufer ganzheitlich fördern möchte. Gegründet hat sie Bernd Breitmaier, der enge Verbindungen zum Leichtathletik Verein LV Pliezhausen 2012 hat, vor sieben Jahren. Pro Jahr werden 16 junge Kenianer aufgenommen, um zusammen im „Laufzentrum Kenia“ auf dem Gebiet der African Inland Church zu leben und zu trainieren.

Bringt her eure ausrangierten Laufschuhe

Über das Leben in der Gemeinschaft soll die Persönlichkeit junger Menschen gestärkt sowie berufliche und sportliche Perspektiven aufgebaut werden. Dieser unterstützenswerten Idee eine Plattform zu bieten ist den Organisatoren des Internationalen Läufermeetings ein wichtiges Anliegen und daher helfen sie seit 2015 mit Charity-Aktionen Schuhe und Kleider zu sammeln.

Athleten, Trainer und Gäste sind also auch dieses Jahr wieder dazu aufgerufen, ihre nicht mehr gebrauchte Laufkleidung und Laufschuhe mitzubringen. Diese können dann am Meeting-Tag im Schönbuchstadion am Stand von Complete Sports gespendet werden. Die Laufkollegen aus Kenia werden sich riesig darüber freuen.

Quelle: „Krumme Strecken“ von Pliezhausen

<a href="https://www.meeting.lv-pliezhausen.de/">Läufermeeting in Pliezhausen</a>

Das Programmheft

 

 

author: GRR

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