1.311 Athleten kämpfen um 44 Titel bei den Deutschen Meisterschaften am 15. und 16. Juli im Ulmer Donaustadion.
Die Deutschen Meisterschaften im Wochenende im Ulmer Donaustadion – Ein Überblick auf die Mittel- und Langstreckenwettbewerbe
Jeweils 18 Männer- und 18 Frauen-Disziplinen stehen zur Entscheidung in den 36 Einzelwettbewerben an, hinzu kommen noch Staffeln und Jugendwettbewerbe.
Wir werfen einen Blick auf die Mittel und Langstreckenwettbewerbe:
Viele Mittelstreckler
Der Wettbewerb mit der höchsten Teilnehmerzahl ist überraschenderweise der 800-Meter-Lauf der Männer. 32 Läufer, darunter als Favoriten Titelverteidiger René Herms (LG Asics Pirna) und Sydney-Olympiasieger Nils Schumann (LG Eintracht Frankfurt) streben den Titel auf dieser Strecke an.
800 m
In den letzten fünf Jahren hieß der Deutsche 800-Meter-Meister immer René Herms und es gibt kaum einen Zweifel, dass dem Pirnaer auch der sechste Streich gelingen wird. Das Comeback von Nils Schumann (LG Eintracht Frankfurt) auf deutschem Boden muss nach einem Hundebiss weiter verschoben werden, er tritt nur in der Staffel an.
1.500 m
Die Chancen, dass sich ein DLV-Läufer auf der 1.500-Meter-Strecke für die Europameisterschaften qualifiziert, stehen nicht gut. Noch fehlt ein Normerfüller, aber der Berliner Carsten Schlagen lief schon bis auf eine halbe Sekunde an die Vorgabe (3:37,50 min) heran. Jedenfalls dürfte dieses Rennen eines der spannendsten der Ulmer Titelkämpfe werden. Rund ein halbes Dutzend Mittelstreckler hat Siegchancen. Vielleicht schafft es wie bei der Europacup-Qualifikation der Jüngste, nämlich Stephan Eberhardt. Oder der Titel geht an einen Läufer, der dann bei der EM für Finnland läuft – Jonas Hamm (beide LC Erfurt), der beim Europacup in Malaga (Spanien) allerdings nicht überzeugte.
5.000 m
Beim Meeting in Kassel haben der Wattenscheider Jan Fitschen und der Tübinger Arne Gabius bereits die EM-Norm unterboten. Beide können sich also ganz auf die Titelvergabe konzentrieren. Vor einem Jahr in Wattenscheid nutzte Jan Fitschen den Heimvorteil zu einem Sieg mit großem Vorsprung. Mit dem Ulmer Publikum im Rücken könnte der kampfstarke Arne Gabius ihm dieses Mal Paroli bieten. Zu beachten wird auch der weitere Wattenscheider Alexander Lubina sein.
Die Wettbewerbe der Frauen:
800 m
Monika Gradzki hat sich in den letzten Jahren beharrlich an die nationale Spitze gekämpft und ist inzwischen so überlegen, dass ihr die Titelverteidigung sicher gelingen müsste. Mit Platz zwei beim Europacup hat sie bewiesen, dass sie inzwischen auch international gut mithalten kann. Die DM ist für die Wattenscheiderin nur wichtige Zwischenstation auf dem Weg ins EM-Finale in Göteborg. Um die Vizemeisterschaft muss ihre zuletzt von einem Hexenschuss geplagte Vereinskameradin Janina Goldfuß gegen eine Reihe noch sehr junger Mittelstrecklerinnen kämpfen. Die altbewährten Kräfte Claudia Gesell (LAV Asics Tübingen) und Ivonne Teichmann (LAZ Puma Troisdorf/Siegburg) fehlen verletzungsbedingt bzw. aus gesundheitlichen Gründen.
1.500 m
Nach fünf Jahren, in denen die Deutsche Meisterin auf der 1.500-Meter-Strecke immer Kathleen Friedrich hieß, schaffte Antje Möldner 2005 den Durchbruch ganz nach vorn, konnte in diesem Sommer in ihren Leistungen aber noch nichts draufpacken. Sie war in den letzten Monaten bei den Meetings jeweils die beste Deutsche und geht deshalb als Favoritin auf die Bahn des Donaustadions. Zu der EM-Norm (4:08,00 min) fehlen der jungen Potsdamerin allerdings noch ein paar Sekunden. Sie wäre bei dem Versuch, diese Zeit doch noch zu unterbieten, wahrscheinlich ganz auf sich allein gestellt. Im Rennen um den Titel kann sie sich nur selbst schlagen.
5.000 m
Im letzten Sommer legte Irina Mikitenko (TV Wattenscheid 01) eine Babypause ein und bei den nationalen Titelkämpfen war Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) allein weit vor dem Feld. Jetzt ist Irina Mikitenko wieder da und es gibt das alte und immer wieder spannende Duell „Miki gegen Mocki“. Die beiden deutschen Vorzeige-Langstrecklerinnen, die beiden den Wechsel zum Marathon planen, werden sich wie üblich nichts schenken und die Fans erwartet ein spannendes Duell, bei dem zunächst bis 4.000 Meter gemeinsam Tempo gemacht werden soll. Danach wird die richtige Taktik entscheiden.