Schon lange ist die günstige Wirkung körperlicher Betätigung auf den Zuckerstoffwechsel bekannt.
Diabetes und Sport – Die SPORTKLINIK HELLERSEN informiert – SPORTMEDIZIN – Dr. U. Schneider
Weltweit lässt sich eine Zunahme der Manifestation eines Diabetes mellitus Typ 2 beobachten. In
Deutschland sind bereits 7 bis 8 Prozent der Bevölkerung betroffen, Tendenz steigend. Die Gründe
hierfür liegen in erster Linie in einer zunehmenden Bewegungsarmut und einer unausgewogenen Ernährung.
Auffällig ist hierbei zudem, dass immer häufiger auch bei jüngeren Menschen die Diagnose eines Diabetes gestellt wird. Die Zahlen sind alarmierend und sollten über Ursachen und mögliche Maßnahmen zur Vorbeugung und Therapie nachdenken lassen.
Schon lange ist die günstige Wirkung körperlicher Betätigung auf den Zuckerstoffwechsel bekannt. In den letzten Jahren konnte diese Erkenntnis auch durch wissenschaftliche Studien untermauert werden.
So kann durch Veränderungen des Lebensstils bei Patienten, die sich in einem Vorstadium befinden,
die weitere Entwicklung zum Diabetes mellitus Typ 2 verzögert bzw. gestoppt werden.
Diese Lebensstiländerungen beinhalten vorrangig Ernährungsumstellungen und körperliche Aktivitäten, welche beispielsweise in Form von moderaten Ausdauerbelastungen (auch zügiges Spazierengehen) oder Spielformen absolviert werden können.
Regelmäßiges Training ist notwendig
Voraussetzung für die günstige Wirkung der körperlichen Belastung ist jedoch das regelmäßige Training, das in den erwähnten Studien einen Zeitrahmen von 150 Minuten pro Woche bis 30 Minuten pro Tag umfasste. Auch bei einem manifesten Diabetes mellitus Typ 2 sollte Bewegung eine unverzichtbare Säule der Therapie sein, die positiven Effekte lassen sich auch hier wissenschaftlich fundiert nachweisen.
Die Wirksamkeit körperlicher Betätigung ist oftmals mit einer medikamentösen Therapie vergleichbar. Bei geringer Nebenwirkungsrate kann es nicht nur zu einer verbesserten Stoffwechsellage kommen, sondern auch zu einer Steigerung der Lebensqualität durch eine allgemein verbesserte Fitness. Bei einem langjährig manifesten Diabetes mellitus sind Folgeerkrankungen zu beachten, nach denen sich Intensität und Art einer
körperlichen Betätigung richten müssen.
Blutzuckerentgleisungen, schwere Augenschädigungen oder ein diabetisches Fußsyndrom stellen beispielsweise Einschränkungs- bzw. Auschlusskriterien für den Diabetikersport dar. Zusätzlich sind begleitende Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen des Herzens zu berücksichtigen.
Grundsätzlich sind vor Aufnahme eines Trainings Voruntersuchungen erforderlich, die die Leistungsfähigkeit
und Belastbarkeit definieren sowie Kontraindikationen erfassen sollen. Der sporttreibende Diabetiker sollte zusätzlich geschult sein und mit seiner Erkrankung umzugehen wissen. Hierbei sollte die Vermeidung von Unterzuckerungen während und nach dem Sport im Vordergrund stehen.
Dr. U. Schneider
Um Übungsleiter/innen in ihrer Arbeit mit Betroffenen zu unterstützen, bietet das Gesundheitszentrum Hellersen ein Übungsleiterseminar zum Thema "Sport bei Diabetes"an.
Weitere Information und Anmeldung: Tel.: 02351/945 -2254),
E-Mail: gz@hellersen.de, Internet: www.gesundheitszentrumhellersen.de.
Quelle: "Wir im Sport", das Magazin des LandesSportBundes Nordrhein-Westfalen