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Einbruch über 5000 Meter: Mohamed Mohumed fühlte sich nicht gut, sein Trainer hatte Corona (rechts neben ihm Maximilian Thorwirth) - Foto: Victah Sailer
Deutsches Leichtathletik-Team WM Oregon22: Schonungslose Analyse angekündigt – Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Nach seinem Einbruch im Vorlauf erklärt 5000-Meter-Läufer Mohumed, sein Trainer sei an Corona erkrankt, und er fühle sich nicht gut. DLV-Chef Gonschinska kündigt eine Aufarbeitung der WM-Leistungen an.
Mindestens drei Mitglieder der deutschen Mannschaft bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Eugene sind mit dem Corona-Virus infiziert. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) bestätigte am Donnerstagabend auf Anfrage, dass neben dem Geher Christopher Linke zwei Personen aus dem Trainer- und medizinischen Team betroffen sei. Sie seien isoliert worden, alle Kontaktpersonen würden regelmäßig getestet.
Mohamed Mohumed, der nach seinem Einbruch im Vorlauf über 5000 Meter am Donnerstag berichtet hatte, dass sein Trainer während des Höhentrainings in Flagstaff (Arizona) an Corona erkrankt sei, und er sich am Morgen unwohl gefühlt habe, wurde am Abend getestet, ohne Befund. Er hätte das Thema am Morgen verdrängt, sagte er, und sich nicht getestet, um sich im Hinblick auf den Vorlauf nicht zu belasten. Der Verband hatte zunächst mitgeteilt, dass Linke der erste positive Fall „im deutschen Athleten-Team“ sei; auch er hatte sich unwohl gefühlt.
Idriss Gonschinska, der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, korrigierte im ZDF den Eindruck, dass dieser so viele Athleten wie möglich zur Weltmeisterschaft geschickt habe, achtzig, weil dies mittels Potentialanalyse PotAS vom Bundesinnenministerium mit Fördermitteln belohnt werde.
Bis Donnerstag hatten sich lediglich drei Athletinnen unter den ersten zehn plazieren können.
In der Drucksituation sei eine kommunikative Irritation entstanden, sagte Gonschinska: „In den Attributen ist nicht enthalten die Anzahl der Teilnehmer an Europa- und Weltmeisterschaften.“
Das schlechte Abschneiden entspreche nicht Anspruch und Zielstellungen des Verbandes und werde eine schonungslose Analyse zur Folge haben.
Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Freitag, dem 22. Juli 2022
