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03
07
2010

Deutsche Herzstiftung ruft zum Nichtraucherschutz in der Gastronomie auf – Landesweite Plakatkampagne zum Volksentscheid in Bayern

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(Frankfurt am Main, 29. Juni 2010) Wenn es am 4. Juli in Bayern zum Volksentscheid über den Nichtraucherschutz in der Gastronomie kommt, hat die bayerische Bevölkerung die einmalige Chance, sich vor dem Passivrauchen – eine der führenden Ursachen für vermeidbare Todesfälle – zu schützen.

„In Deutschland führt Passivrauchen jedes Jahr zu mehr als 3 000 Todesopfern. Herz- und Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle, gefolgt von Lungenkrebs, sind die häufigsten Todesursachen aufgrund von Passivrauchen“, sagt Prof. Dr. med. Helmut Gohlke, Chefarzt im Herz-Zentrum Bad Krozingen und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung (DHS).

Er ist der Meinung, dass nur ein konsequenter Nichtraucherschutz ohne Schlupflöcher einen gesundheitlichen Nutzen für die Allgemeinbevölkerung hat. Ein Verbot müsse deshalb in Gaststätten, Bars, Kneipen, Cafés, Diskotheken und Festzelten gelten: „Eine Lockerung des Schutzes in Bayern hätte fatale Folgen für viele Menschen, insbesondere für Kinder, die ihre Eltern in eine Gaststätte begleiten, aber auch für die Gesundheit von Tausenden Beschäftigten in der Gastronomie“, warnt der Präventionsmediziner.

Aus diesem Grund unterstützt die Deutsche Herzstiftung als größte Patientenorganisation Deutschlands auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen den Volksentscheid zum Nichtraucherschutz in Bayern. Mit Großplakaten an 400 Standorten in insgesamt 16 Städten Bayerns wendet sich die DHS mit dem Appell an die Bevölkerung, sich für konsequenten Schutz vor dem Passivrauchen in der Gastronomie zu entscheiden. Wissenschaftliche Daten zahlreicher Untersuchungen sprechen für eine strikte Durchsetzung des Nichtraucherschutzes.

So konnten wissenschaftliche Studien der letzten Jahre am Beispiel von mehreren Regionen in Europa und Nordamerika belegen, dass eine konsequente Gesetzgebung im Nichtraucherschutz zu einer deutlichen Senkung der Zahl an eingewiesenen Herznotfällen wegen akutem Myokardinfarkt geführt hat – sogar in Regionen wie England, wo eine Belastung durch Passivrauchen schon lange rückläufig war, bevor gesetzliche Restriktionen eingeführt wurden (siehe z. B. Meyers, D. G., et al., JACC 2009;54:1249-1255; Sims, M., et al., BMJ 2010;340:c2161).

Nur wenn das Rauchen vollständig untersagt ist, sinkt auch die Belastung mit schädlichen Tabakrauchpartikeln – um 80 Prozent. Das ergaben Messungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Diese kleinsten Teilchen können tief in die Lunge des Passivrauchers eindringen und eine Vielzahl giftiger krebserzeugender und erbgutverändernder Substanzen enthalten.

„Wir bedauern sehr, dass es in Bayern – wissenschaftlichen Fakten und dem Wunsch vieler Menschen zum Trotz – zur Aufweichung des Nichtraucherschutzes durch die Landtagsmehrheit überhaupt kommen konnte“, sagt Prof. Gohlke. Aktuellen Befragungen der DKFZ zufolge wünschen sich 74,4 Prozent der Deutschen rauchfreie Gaststätten. “Wir hoffen, dass nun die Bevölkerung mit ihrer Stimme ein deutliches Zeichen für konsequenten Gesundheitsschutz in Bayern setzt.“

Ein druckfähiges Bild des Plakates zur Kampagne ist zu beziehen unter E-Mail: wichert@herzstiftung.de oder Tel.: 069 / 955 128-114

 
Deutsche Herzstiftung e.V.
 
Michael Wichert / Pierre König
Tel. 069/95 51 28-114/-140
Fax: 069/95 51 28-345
wichert@herzstiftung.de
koenig@herzstiftung.de
www.herzstiftung.de

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