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2016

Deutsche Herzstiftung: Noch größere Anstrengungen im Kampf gegen den Herztod notwendig ©Deutsche Herzstiftung

Deutsche Herzstiftung: Noch größere Anstrengungen im Kampf gegen den Herztod notwendig

By GRR 0

(Frankfurt a. M., August 2016) Mit über 338.000 Todesfällen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen Deutschlands Todesursache Nummer eins.

Pro Jahr werden 1,6 Millionen Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen stationär behandelt, allein wegen Herzinsuffizienz werden über 395.000 Betroffene in Kliniken eingewiesen, weil sich ihre Erkrankung verschlechtert hat. Zwar hat sich insgesamt die Zahl der Sterbefälle durch Herzkrankheiten zwischen 1990 und 2013 um 17,2 % deutlich verringert.

Starben 1990 noch über 85.000 Menschen am Herzinfarkt, waren es 2013 rund 52.000. Zwischen 2011 und 2013 zeigen sich aber Anstiege in der Sterblichkeit z. B. bei Herzklappenkrankheiten (15,3 %), und Herzrhythmusstörungen (12,2 %).

„Vor diesem Hintergrund sind weitere Anstrengungen in der Vorbeugung, der intensiven Aufklärung und der Forschungsförderung auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen erforderlich, um die Versorgung von Millionen Herzpatienten und herzgesunden Menschen zu verbessern“, betont Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung im aktuellen Jahresbericht 2015, unter www.herzstiftung.de/jahresbericht-2015.html als PDF-Download verfügbar.

2,6 Millionen Euro für patientennahe Wissenschaft und Forschung
Mit rund 1,5 Millionen Euro förderte die Deutsche Herzstiftung gemeinsam mit der von ihr gegründeten Deutschen Stiftung für Herzforschung 18 Projekte mit dem Fokus auf patientennaher Herz-Kreislauf-Forschung, ebenso mehrere Wissenschaftspreise an junge Nachwuchsforscher. Weitere 1,1 Millionen Euro stellte die Herzstiftung für Studien und Projekte zur Qualitätssicherung von Therapieverfahren und für Präventionsprogramme z. B. für Herzpatienten in Reha zur Verfügung. Gegenstand von Förderprojekten sind u. a. die Versorgungsqualität der an den Kliniken eingerichteten Herznotfallambulanzen/Chest-Pain-Units für Menschen mit akuten Brustschmerzen (CPU-II-Register), die kathetergestützte Aortenklappenimplantation und der chirurgische Aortenklappenersatz (TAVI-DEDICATE-Studie) oder die Versorgung der Herzinfarktpatienten in strukturschwachen Bundesländern.

So leistet die Herzstiftung mit der finanziellen Förderung der Magdeburger Untersuchung der Verzögerung bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom („MEDEA“-Studie) und des Regionalen Herzinfarktregisters Sachsen-Anhalt (RHESA) einen wichtigen Beitrag zur Verringerung der Versorgungsunterschiede zwischen den Bundesländern.

Im kinderkardiologischen Bereich verlängerte die Herzstiftung die finanzielle Unterstützung des Registers zur systematischen Diagnostik und Therapie der Herzmuskelentzündung (Myokarditis) bei Kindern und Jugendlichen (Mykke). Ziel des Mykke-Registers ist es, mehr Aufschluss über die Häufigkeit der Myokarditis bei Kindern und Jugendlichen zu erhalten.

94.000 Mitglieder setzen ihr Vertrauen in die Herzstiftung
Die Förderung patientennaher Wissenschaft und Forschung und die umfangreiche Aufklärungsarbeit der Deutschen Herzstiftung sind nur dank der Unterstützung ihrer Mitglieder und Förderer sowie aufgrund testamentarischer Verfügungen möglich. So erzielte die Herzstiftung in 2015 Erträge von 12,12 Mio. Euro (2014: 11,82 Mio. Euro) bei Aufwendungen in Höhe von 10,03 Mio. Euro (2014: 9,39 Mio. Euro).

Die Zahl der Mitglieder wuchs erneut an und erhöhte sich auf 90.102 im Jahr 2015 (2014: 85.307). Aktuell setzen 94.000 Mitglieder ihr Vertrauen in die Arbeit der Herzstiftung, deren Basis Mitgliedsbeiträge und Spenden bilden.

„Nur dank der großzügigen Hilfe ihrer Förderer, den Mitgliedern, Spendern und Erblassern, kann die Herzstiftung, die keinerlei staatliche Förderung erhält, in unabhängiger Weise eine Vielzahl an Projekten in der Aufklärung, Vorbeugung und Forschungsförderung realisieren“, so Prof. Meinertz.

Gesundheitsförderung im Kindesalter – Transparenz-Siegel für Skipping Hearts
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind etwa 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen drei und 17 Jahren in Deutschland übergewichtig, 800.000 davon fettleibig. Dies hat absehbare Folgen für Herz und Gefäße und begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Erwachsenenalter. Deshalb engagiert sich die Herzstiftung verstärkt in der Gesundheitsförderung, die bereits im Kindesalter beginnt.

Mit dem Projekt „Skipping Hearts – Seilspringen macht Schule“ regt die Herzstiftung Grundschulkinder zu mehr Bewegung an. Das Projekt wurde 2015 mit dem PHINEO-Wirkt-Siegel für wirkungsvolle, zielgerichtete und transparente Arbeit ausgezeichnet. Das unabhängige Analysehauses PHINEO prüfte insgesamt 104 Sport- und Bewegungsangebote auf deren Zielsetzung, Konzeption und Qualität.

Michael Wichert/Pierre König
Deutsche Herzstiftung

Tel. 069/955128-114/-140
wichert@herzstiftung.de
koenig@herzstiftung.de
www.herzstiftung.de

author: GRR

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