Blog
20
11
2012

Deutsche Herzstiftung - Deutsche Herzstiftung empfiehlt Grippeimpfung jetzt ©Deutsche Herzstiftung

Deutsche Herzstiftung – Deutsche Herzstiftung empfiehlt Grippeimpfung jetzt

By GRR 0

(Frankfurt a. M., 12. November 2012) Nach Lieferengpässen beim Grippeimpfstoff in mehreren Bundesländern zeichnet sich eine Verbesserung der Versorgungslage ab. Zu Engpässen ist es gekommen, als das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zur Vermeidung von Risiken die Freigabe von vier Chargen des Grippe-Impfstoffs Begripal sowie einer Charge des Impfstoffs Fluad zurücknahm.

Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt deshalb, sich jetzt gegen die Grippe impfen zu lassen. Wer soll sich impfen lassen? „Alle Menschen über 60 Jahre, alle Männer und Frauen mit chronischen Krankheiten des Herzens und Kreislaufs, der Atmungsorgane, mit Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes oder anderen Stoffwechselerkrankungen“, sagt der Kardiologe Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Becker, Ehrenmitglied des Vorstands der Deutschen Herzstiftung. „Denn diese Personen sind durch die Grippe und deren Komplikationen besonders gefährdet.“

Nach Engpässen in der Versorgung der Bevölkerung mit dem Grippeimpfstoff etwa in Bayern, Hamburg und Schleswig-Holstein sollen nach Informationen der gesetzlichen Krankenkassen und des PEI (vom 8.11.) etwa 740 000 Dosen Grippeimpfstoff in diese Regionen gelenkt werden (Info über die aktuelle Anzahl der freigegebenen Influenza-Impfstoffdosen beim Paul-Ehrlich-Institut unter www.pei.de/influenza-impfstoffe).

Schutzwirkung nur für ein Jahr
Die jährliche Grippewelle hat in Deutschland in den vergangenen Jahren meist nach der Jahreswende begonnen. Es dauert 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. „Um rechtzeitig geschützt zu sein, sollte man sich deshalb bereits im Oktober oder November impfen lassen“, empfiehlt Prof. Becker. „Die Schutzwirkung hält vermutlich nur ein Jahr an, deshalb sollte die Impfung jedes Jahr wiederholt werden. Auch bei geimpften Personen kann es zur Grippe kommen, die dann meist mild verläuft.“

Der Impfstoff besteht aus inaktivierten, d. h. toten Grippeviren, und enthält die drei Virustypen, die aktuell für die Mehrzahl der Grippeinfektionen verantwortlich sind. Der Grippeimpfstoff sollte Schutz gegen die schweren Verlaufsformen der Grippe bieten, die bei chronischen Krankheiten für Betroffene gefährlich werden können, und nicht gegen die harmloseren. Da die Viren sich im Laufe der Zeit verändern, wird die genaue Zusammensetzung jedes Jahr von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegt.

Wann darf man nicht impfen?
Die Grippeimpfung wird in der Regel gut vertragen. Vorübergehend kann es zu leichten Schmerzen, zu Rötung und Schwellung an der Impfstelle kommen. Gelegentlich treten vorübergehend Beschwerden wie Fieber, Frösteln oder Schwitzen, Müdigkeit, Kopf-, Muskel- oder Gelenkschmerzen auf. Diese Beschwerden klingen in der Regel innerhalb von ein bis zwei Tagen folgenlos wieder ab.

Allerdings: „Nicht geimpft werden darf bei fieberhaften Erkrankungen und schweren akuten Infektionen. Diese Patienten sollten die Impfung nachholen. Bei einer Allergie gegen Hühnereiweiß darf mit dem üblichen Grippeimpfstoff nicht geimpft werden“, warnt Prof. Becker.

Wichtig zu wissen: Marcumar-Patienten müssen darauf achten, dass die Impfung nicht in den Muskel, sondern unter die Haut (subkutan) mit der kleinsten Nadel durchgeführt wird.

Schutz vor Herzkomplikationen bei Herzkranken
Wie wichtig die Grippeimpfung ist, hat eine bevölkerungsweite Studie an der University of Minnesota (Nichol, K., 2003) gezeigt, die mehr als 140 000 Menschen im Alter von über 65 Jahren beobachtete. Bei den Geimpften traten deutlich weniger Krankenhausaufenthalte wegen Lungenentzündung oder Grippe auf, die Sterberate war fast halbiert, die Zahl der Klinikeinweisungen wegen Herzerkrankungen war um 19 % kleiner als bei den Ungeimpften. Bei Herzkranken schützt die Impfung nicht nur vor Grippe, sondern auch vor Herzkomplikationen, die durch die Grippe ausgelöst werden.

Mit gesundem Lebensstil und Hygiene Grippe vorbeugen
Ein grundsätzlicher Schutz gegen die Grippe ist ein gesunder Lebensstil, der den gesamten Organismus und sein Immunsystem stärkt: regelmäßige Bewegung, abwechslungsreiche, gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Salat und Obst und ausreichend Schlaf. Zusätzlichen Gewinn bringen Abhärtung, warmkalte Wechselduschen und Sauna.

Man steckt sich nicht nur über virusgeladene Tröpfchen in der Luft an, die beim Niesen oder Husten von Erkrankten freigesetzt werden. Handtücher, Besteck, Geschirr, Plastikflächen und Türklinken sind Infektionsquellen. Wenn ein Erkrankter sich die Nase putzt, hat er die Viren an den Händen, die sich dann auf allem, was er anfasst, ausbreiten. Deswegen sind bei einer Grippeepidemie strenge Hygienevorschriften angesagt: Handtücher nicht gemeinsam benutzen, mehrfach am Tag sorgfältig die Hände waschen.

Diese Presseinformation basiert auf dem Artikel „Grippeimpfung jetzt!“ von Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Becker in HERZ HEUTE (Ausgabe 4/2012), Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung, die am 12. Nov. 2012 erscheint. Das Heft kann kostenlos angefordert werden bei: Deutsche Herzstiftung, Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt/Main, Tel. 069 955128-0, Mail: info@herzstiftung.de

 
Deutsche Herzstiftung e.V.
 
Michael Wichert / Pierre König

Tel. 069/955128-114/-140
Fax: 069/955128-345
wichert@herzstiftung.de
koenig@herzstiftung.de
www.herzstiftung.de

author: GRR

Comment
0

Leave a reply