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08
11
2011

Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) - 1200 Sportmediziner tagen vom 6. bis 8. Oktober in Frankfurt am Main - Ein Kongress, der viele Bereiche abdeckt: Leistungssport, Prävention, Therapie, Rehabilitation und Antidoping Seminar ©Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP)

Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) – 1200 Sportmediziner tagen vom 6. bis 8. Oktober in Frankfurt am Main – Ein Kongress, der viele Bereiche abdeckt: Leistungssport, Prävention, Therapie, Rehabilitation und Antidoping Seminar

By GRR 0

Frankfurt, als dynamischer Wissenschaftsstandort mit hervorragendem Kultur- und Freizeitangebot und zahlreichen bewegungsfreundlichen Grünflächen als auch die Goethe-Universität dienen in den kommenden Tagen (6. bis 8. Oktober) als Kulisse für den 42. Deutschen Sportärztekongress, zu dem sich 1200 Personen angemeldet haben.

Im Mittelpunkt der bedeutendsten wissenschaftlichen Veranstaltung der deutschsprachigen Sportmedizin steht unter dem Motto „Sport – Medizin erleben" die Präsentation aktueller Forschungsergebnisse und Übersichtsreferate aus der Sportmedizin und angrenzender Wissenschaftsbereiche. Neben ausgewählten, international hochrangig besetzten Schwerpunktthemen und Plenarvorträgen, beispielsweise zu den Inhalten Epigenetik und Tissue engineering sowie Exercise Training for Performance and Health, bieten Sonderveranstaltungen undWorkshops eine gute Plattform und Möglichkeiten für einen regen Meinungsaustausch, unter anderem für die Bereiche Sportwissenschaften, Physiotherapie, Gesundheitswissenschaften, Ökotrophologie oder den Vereins- und Fitnesssport.

Erkrankungen im Zusammenhang mit Bewegungsmangel sind aus sozialmedizinischer und epidemiologischer Sicht ein Gesundheitsproblem von höchster Priorität, was zunehmend auch auf politischer Ebene erkannt wird. Die Sportminister der EU Staaten haben 2008 die von unabhängigen Experten erarbeiteten EU-Leitlinien für körperliche Aktivität verabschiedet. Zu den wichtigsten Entwicklungen präventiver und therapeutischer Bewegungsforschung der letzten Jahrzehnte gehört die Erkenntnis, dass richtig dosierte Bewegung Medizin sein kann.

Die Evidenz wissenschaftlicher Untersuchungen ist überzeugend. Regelmäßige Bewegung mindert das allgemeine Sterberisiko, das Risiko arteriosklerotisch bedingter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas und Diabetes, bestimmter Krebserkrankungen, muskuloskelettaler Gesundheitsstörungen, sturzassoziierter Frakturen und Depressionen. In jedem Lebensabschnitt fördert Bewegung die körperliche und mentale Gesundheit, trägt zu einer höheren Lebensqualität und zum Erhalt einer selbständigen Lebensführung im Alter bei. In Therapie und Rehabilitation sind Bewegung und Training schon seit längerer Zeit unverzichtbare Bestandteile sportärztlichen und sporttherapeutischen Handelns geworden. Dennoch stellt uns die demographische Entwicklung vor die Herausforderung, Bewegungsinterventionen für multimorbide Patienten mit relativen Kontraindikationen zu entwickeln und individuell zu steuern.

Großer Forschungsbedarf besteht ebenfalls bei seltenen chronischen Erkrankungen, unter denen in Deutschland etwa vier Millionen Menschen leiden sowie über die Zusammenhänge von Dosis und Wirkung sowie der Wirkmechanismen körperlicher Aktivität.

Neben aktuellen Erkenntnissen zu den Bereichen der präventiven und therapeutischen Effekte körperlicher Aktivität beschäftigen sich die verschiedenen Sitzungen des Kongresses unter anderem mit den sportmedizinischen Aspekten des Breiten- und Leistungssports. Die Betreuung von Sportlern ist ohne die Sportmedizin nicht mehr denkbar, wobei insbesondere der anspruchsvolle Beitrag der Sportmedizin bei der integrierten Versorgung von Spitzenathleten im Hinblick auf Leistungsoptimierung, Verletzungsprävention und -versorgung ebenso zentral wie unverzichtbar ist.
 
Unter dem Tagungsthema „Sport, Bewegung und chronische Erkrankungen – Evidenz vs. Versorgungspraxis" ist ein gemeinsames Symposium der Arbeitsgruppe „Bewegungstherapie" in der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW) und der Kommission Gesundheit der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) in das Programm eingebunden. Ziel ist es, über verschiedene Impuls- und Schwerpunktvorträge sowie eine Podiumsdiskussion angesichts der demografischen Entwicklung, der veränderten Erwerbsbiographie und des Panoramawandels der Erkrankungen, die Bedeutung von Bewegung und Bewegungstherapie für Gesundheitsversorgung und Lebensqualität herauszuarbeiten.

Gleichzeitig bieten Sonderveranstaltungen mit Symposien der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGFA), der Deutschen Gesellschaft für Chirotherapie und Osteologie e.V. (DGCO) und der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGGPN) sowie Workshops in Kooperation mit verschiedenen ärztlichen Fachgesellschaften und benachbarten Berufsgruppen eine geeignete Plattform für einen regen Meinungsaustausch sowie vielfältige Anknüpfungspunkte und Anregungen für die eigene praktische Tätigkeit. Verschiedene Fortbildungen und Workshops widmen sich praxisnahen Themen der Sportmedizin, zum Beispiel Höhen- und Tauchmedizin, Athletenbetreuung, Spiroergometrie, Laktatdiagnostik und Untersuchungstechniken.

Geleitet von ausgewiesenen Expertinnen und Experten sollen klinisch interessante Fälle vorgestellt und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert werden.

Eine in den Kongress integrierte Trainerfortbildung am 8. Oktober 2011 in Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund und dem Landessportbund Hessen rundet das Programm ab.

Nationale und internationale Experten vermitteln den in der Praxis tätigen Trainern und Übungsleitern des Leistungssports, der Prävention und Sporttherapie aktuelle sportmedizinische Erkenntnisse und geben Hinweise auf mögliche Umsetzungen in die Trainingspraxis: von neuen Trainingsmethoden über Sport mit chronisch Kranken bis hin zur Verletzungsprophylaxe durch sensomotorisches Training und Taping.

 
Professor Dr. Dr. Winfried Banzer
Goethe-Universität
Abteilung Sportmedizin
Ginnheimer Landstr. 39
60487 Frankfurt
Tel.: 069/79824543
Email: winfried.banzer@sport.uni-frankfurt.de

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