Leonard Patrick Komon, der Inhaber der Weltrekorde über 10km und 15km, hat Prag für seinen ersten Halbmarathonstart ausgewählt. Und er hat außerdem einen Weltrekordversuch angemeldet! ©PIM - Prague International Marathon
DER HERVIS PRAGUE MARATHON PLANT EINEN ANGRIFF AUF DEN WELTREKORD
Prag/ Prag bereitet sich auf den schnellsten Halbmarathon aller Zeiten vor. Leonard Patrick Komon, der Inhaber der Weltrekorde über 10km und 15km, hat Prag für seinen ersten Halbmarathonstart ausgewählt. Und er hat außerdem einen Weltrekordversuch angemeldet!
"Wir bemühen uns, unsere Träume zu erfüllen. Und dies wird einer von ihnen. Ich möchte Ihnen eine weitere große Sache mitteilen. Eine Sache von weltweiter Bedeutung. Einen Angriff auf den Weltrekord, so wie er noch nie da gewesen ist" , teilte heute Carlo Capalbo mit, der Leiter des Organisationskomitees von Prague International Marathon spol. s r.o. (PIM), mit.
Komon, dem 24jährigen Langstreckenläufer aus Kenia, sollen Rono und Chesari aus seinem Rennteam als "Pacemaker" zur Rekordzeit beitragen. Auch seine zwei Elite-Landsleute Limo und Kipkemoi können helfen. Philemon Limo lief im Vorjahr als Erster auf tschechischem Terrain eine Zeit von unter einer Stunde (59:30), und das auf dieser Prager Strecke. Kenneth Kipkemoi lief vor einer Woche in City-Pier-City in Den Haag mit 59:11 die drittbeste Zeit in diesem Jahr.
Den Weltrekord von 58:23 hält seit 2010 Zersenay Tadese aus Eritrea, der damit in 2010 den Halbmarathon in Lissabon gewann. "Eine so elitäre Gruppe von Topathleten einzuladen bedeutet sehr viele Verhandlungen. In der Tat hat Leonhard Prag von sich aus gewählt, was uns natürlich besonders freut. Das ist eine große Ehre, es ist wirklich großartig", sagte Jana Moberly, die Managerin für internationale Athleten bei PIM. "Prag hat sich schon den Namen gemacht, dass sie neue Stars hervorbringen kann, so wie zum Beispiel Kiptanui oder Limo".
Die Absicht der Veranstalter ist es, mehrere Topläufer einzuladen, die so lange wie möglich ein Spitzentempo halten können. "Wir brauchen natürlich auch ideales Wetter, aber fünf der Läufer können hier Zeiten von unter einer Stunde laufen" , freut sich Moberly.
Für die Bezwingung des Weltrekords gibt es eine Prämie von 100.000 Euro. Dazu weitere 4.000 Euro für den Sieg und nochmals 5.000 Euro für den Streckenrekord. Ein Weltrekord wäre ein großartiges Geschenk zur Feier des 60sten Jahrestages des Goldmedaillen Hattricks des legendären Emil Zátopek bei der Olympiade in Helsinki.
"Diese Nachricht ist Musik in den Ohren des Präsidenten des Tschechischen Athletikverbandes. Ich schätze die Arbeit der Organisatoren des PIM sehr und hoffe, dass ihr Vorhaben gelingt" sagt Libor Varhaník, der erste Mann der tschechischen Athletik.
Komon ist eines von zwölf Geschwistern aus der traditionellen Herkunftsregion der Langstreckenläufer, dem kenianischen Rift Valley. In seiner Jugend musste er auf der Farm der Familie mithelfen, später arbeitete er als Feuerwehrmann am Flughafen. Im Jahr 2008 war er als Ersatzläufer bei der Olympiade in Peking. Von den Weltmeisterschaften im Crosslauf in den Jahren 2008 und 2009 brachte er Silber und Bronze nach Hause. Im 2010 erzielte er zwei Weltrekorde auf der Straße – 26:44 auf 10 km in Utrecht und 41:13 auf 15 km in Nijmegen.
Der Hervis Prague Half Marathon wird seit dem Jahr 1999 gelaufen und ist mit dem Goldlabel des Internationalen Athletikverbandes IAAF ausgezeichnet worden. Er erfüllt also alle Kriterien für höchst Qualität. Als einziger Veranstalter der Welt erhielt Prag goldene Abzeichen sowohl für den Marathon als auch für den Halbmarathon.
Neben zahlreichen Spitzenläufern zieht der Hervis Prague Half Marathon immer mehr Amateurläufer und läuferinnen aus aller Welt an. Die Rekord-Kapazität von 11.000 Startnummern war schon zwei Monate im Voraus ausverkauft. In der wunderschönen Umgebung des historischen Stadtzentrums werden auch zehntausende von Zuschauern erwartet. Die Strecke wird an zwei Stellen im Stadtteil Podolí geändert. "Wir ersetzen die Vnislavova-Straße durch die Straßen Plavecká und Botičská, damit die Läufer mehr Platz haben und nicht so beengt gegeneinander laufen müssen", sagt Václav Skřivánek vom Organisationskommittee.
Tomáš Nohejl