Eine imposante Szenerie: Der Start auf dem Columbos Drive im Grant Park. ©Helmut Winter
Der 35. Bank of America Chicago Marathon am 7. Oktober 2012 ist ausverkauft – Helmut Winter berichtet
In der Rekordzeit von knapp sechs Tagen waren die 45000 Startplätze für die 35. Ausgabe des Chicago-Marathons am 7. Oktober 2012 vergeben. Damit liegt auch Chicago im Trend, dass die Großveranstaltungen weltweit immer stärker nachgefragt werden.
Auch in Berlin hatten kürzlich der Marathon am 30. September 2012 sowie der Halbmarathon am 1. April 2012 das Kontingent schon erreicht. Im Vorjahr konnte man sich noch gut 30 Tage für den Lauf durch die Straßen der Metropole am Ufer des Lake Michigan anmelden. 2003 – da lief in Eiseskälte Paula Radcliffe ihren ersten Weltrekord mit 2:17:18 (noch heute Kursrekord bei den Frauen) – dauerte es noch 35 Wochen bevor alle der 45000 Startplätze vergeben waren.
Die 35. Ausgabe der zu den Marathon Majors gehörenden Veranstaltung startet am 7. Oktober 2012 um 7:30 Uhr. Zum Jubiläum wird Racedirector Carey Pinkowski wieder ein Weltklassefeld von Eliteathleten an den Start bringen. Dabei hat Chicago in den letzten Jahren seine Spitzenposition verloren. Auch durch ungünstige Witterungsbedingungen liegt man mit einem Zehnermittel von 2:05:58,5 nur noch auf Platz 7.
Erst vor gut einer Woche war auch der Dubai-Marathon mit einem Mittel von 2:05:10,0 durch die herausragenden Ergebnisse 2012 an Chicago vorbeigezogen. Organisatorisch gehört Chicago sicherlich zu den besten Veranstaltungen im weltweiten Vergleich, und die Stimmung im Grant Park sowie der Innenstadt (1,7 Millionen Zuschauer) werden von Jahr zu Jahr immer besser.
Die Highlights aus dem Jahr 2011: Neuer Streckenrekord bei den Männern durch Moses Mosop in 2:05:37, herausragend auch die Siegerzeit bei den Frauen durch Lilya Shobukhova in 2:18:20.
Und auch die Kunde von Amber Miller, die 8 Stunden und zwei Minuten nach dem Einlauf eine Tochter gebar, ging um die Welt.
Was erst kürzlich herauskam, ist nicht minder spektakulär. Amber – deren Geschichte auch der frühen Anmeldung geschuldet war (da wusste sie noch nichts von der Schwangerschaft) – lief nämlich zusammen mit ihrem Ehemann.
Dem lief sie aber schon nach einer Meile davon und erreichte das Ziel nach 6:25 Stunden, gut 20 Minuten früher als er. Sie musste also im Ziel noch warten, ins Krankenhaus gefahren zu werden …
Helmut Winter