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18
08
2022

Dieter Wiedemann 1977 an einer Verpflegungsstelle beim Kernberglauf. - Hans-Georg-Kremer/Archiv

Dauerläufer mit künstlerischer Handschrift – Jenaer Sporthistorie: Das 45. Jubiläum des Jenaer Kernberglaufs – Dr. Hans-Georg Kremer berichtet

By GRR 0

Jenaer Sporthistorie: Langstrecken-Ass Dieter Wiedemann kann auf bisher 21 Teilnahmen am Kernberglauf blicken

Das 45. Jubiläum des Jenaer Kernberglaufs ist ein Grund, in seiner Geschichte zu blättern. Die Wurzeln liegen bei der 1975 ins Leben gerufenen Laufgruppe HSG (heute USV) der Uni. Mit einem Aufruf in der Lokalzeitung Volkswacht wurde die Bildung einer Trainingsgruppe zur Vorbereitung auf den GutsMuths-Rennsteiglauf gestartet.

Insgesamt 17 Männer und zwei Frauen kamen zum ersten Trainingstag. Seit diesem Termin gibt es diese Trainingsgruppe beim USV Jena. Einige der Läufer waren in die Organisation des Rennsteiglaufs eingebunden, dessen Gesamtleitung die Jenaer aber 1976 abgaben. Inzwischen hatte die Laufgruppe kleinere, offene Trainingsläufe unter dem Namen Obergneuser-Geländelaufe mit bis zu 40 Teilnehmern aus der Region organisiert.

Die Idee, einen Ultralauf analog des Rennsteiglaufs über 50 km zu organisieren, kam über einen ersten Test nicht hinaus. Im Rahmen des Starts mehrerer Jenaer bei einem Marathonlauf beim Turn- und Sportfest 1977 in Leipzig, entstand die Idee, den geplanten 50-km-Lauf in die Kernberge zu verlegen. Die Strecke führte über die Wöllmisse bis nach Zinna bei Schöngleina.

Außerdem gab es eine 25-km-Strecke. Sieger über 50 Kilometer wurde 1977 Dieter Wiedemann (2:57:39) aus Hasenthal und bei den Frauen Irmgard Neumärker (5:07:53) aus Hermsdorf.

Mit Dieter Wiedemann, der kürzlich seinen 75. Geburtstag feierte, gewann einer der erfolgreichsten Thüringer Volkssportler im Skilanglauf und im Straßenlauf. 1976 war er Zweiter und 1977 Sieger beim Rennsteiglauf. Dieter Wiedemann war bis heute 32-Mal beim Rennsteiglauf dabei. Seine erste Rennsteiglaufteilnahme beschrieb er so: „Mein 1. Lauf 1975 war ein Reinfall. Es war der Nachtstart und unsere Spitzengruppe hatte sich verlaufen. Wir liefen wieder nach vorne und der spätere Sieger Wolfgang Kahms und ich hatten am Bahnhof Rennsteig 12 Minuten Vorsprung. Ich bekam Durchfall und durch das Hinhocken Muskelkrämpfe und stieg nahe Kahlert in das Auto eines Sportfreundes.“

Beim Kernberglauf kann er auf 21 Teilnahmen blicken. 1977 und 1978 war er Gesamtsieger. Dazu kommen 12 Altersklassensiege. Neben seiner sportlichen Karriere engagiert er sich für seinen Heimatort Hasenthal.

Den Ort hat er durch seine künstlerische Handschrift geprägt. So hat er mindestens 200 Blumen aus Styropor gefertigt und angemalt, die zur Kirmes und anderen Veranstaltungen den Ort schmücken.

Dr. Hans-Georg Kremer in der Thüringischen Landeszeitung vom 17. August 2022

Dr. Hans-Georg Kremer
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