Christoph Kopp hält dieses Tempo eher für etwas zu schnell. „Vielleicht kann ich sie noch davon überzeugen, besser in 71:30 Minuten anzulaufen“, erklärte er.
Commerzbank Frankfurt Marathon – Jagen Dire Tune und Mare Dibaba die Jahresweltbestzeit?
Mit dieser Aussage hatte nicht einmal Christoph Kopp, der Sportliche Leiter des Commerzbank Frankfurt Marathons, gerechnet. Auf die Frage nach der avisierten Halbmarathon-Durchgangszeit, antwortete die Äthiopierin Dire Tune: „Ich will die erste Hälfte zwischen 70:00 und 70:30 Minuten laufen!“
Damit wäre die 25-Jährige auf Kurs, um die Jahresweltbestzeit von 2:20:25 Stunden zu unterbieten. Diese stellte die Russin Liliya Shobukhova vor kurzem bei ihrem Sieg in Chicago auf. Dire Tune wird jedoch nicht alleine an der Spitze laufen, denn auch ihre Trainingspartnerin Mare Dibaba will dieses Tempo offenbar mitgehen.
Doch die Äthiopierinnen sind mitunter schwer zu bremsen. Zumal der Coach der beiden Läuferinnen, Haji Adillo, offenbar keine Einwände gegen das superschnelle Tempo hat. „Sie haben beide sehr gut trainiert und das gleiche Programm hinter sich. Ich kann nicht sagen, wer stärker ist. Aber für Dire Tune könnte sprechen, dass sie mehr Erfahrung im Marathon hat“, sagte der äthiopische Trainer, der eine Gruppe von rund 100 Läufern in Addis Abeba trainiert. Die Frauen laufen dabei auch im Training mit männlichen Tempomachern.
Dass Dire Tune im Gegensatz zu Mare Dibaba vor zwei Wochen noch bei der Halbmarathon-WM im chinesischen Nanning an den Start gegangen ist, sieht die Läuferin nicht als Nachteil. „Dieses Rennen war gut für mich im Hinblick auf Frankfurt. Es war ein prima Formtest“, erklärte Dire Tune, die bei der Halbmarathon-WM die Silbermedaille gewonnen hatte. Mit einer Marathon-Bestzeit von 2:24:40 Stunden ist sie die schnellste Läuferin im Feld. Diesen persönlichen Rekord lief sie 2008 in Houston und nur drei Monate später gewann sie auch noch den prestigeträchtigen Boston-Marathon. Doch danach lief es nicht mehr so gut im Marathon für Dire Tune. „In Frankfurt möchte ich mich jetzt zurückmelden mit einer schnellen Zeit, mit der ich mich auch für die WM im nächsten Jahr qualifizieren könnte.“
Mit ihrer Trainingspartnerin Mare Dibaba hat Dire Tune jedoch eine sehr starke Konkurrentin. Die erst 21-Jährige lief im Frühjahr ein glänzendes Marathondebüt. In 2:25:38 Stunden wurde sie Dritte in Rom. Zuvor hatte sie in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) den äthiopischen Landesrekord im Halbmarathon auf 67:13 verbessert. Es war die Bestmarke von Dire Tune (67:18), die sie brach.
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