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23
05
2010

Tückisch am Bluthochdruck ist: Die Patienten können jahrelang keine Beschwerden haben, während der erhöhte Blutdruck langsam immer mehr Blutgefäße und Organe schädigt.

Bluthochdruck: Nur konsequente Medikamenteneinnahme hilft – Deutsche Herzstiftung warnt vor inkonsequenter Einnahme oder Weglassen von Blutdruckmedikamenten. Studie belegt Defizite bei der Therapietreue

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(Frankfurt am Main, 14. Mai 2010) Die Folgen eines unbehandelten Bluthochdrucks (Hypertonie) können für Betroffene lebensbedrohlich sein und führen im schlimmsten Fall zu Herzinfarkt oder Schlaganfall. In Deutschland haben 25 Millionen Menschen Bluthochdruck. Die Umstellung auf einen gesunden Lebensstil ist für die Behandlung entscheidend. Meistens sind aber Medikamente notwendig, um den Blutdruck zu senken und vor den schädigenden Folgen des Bluthochdrucks zu schützen.

Der Behandlungserfolg hängt entscheidend von der Therapietreue eines Patienten ab, also inwieweit er seinen Lebensstil ändert, seine Ernährung umstellt und seine Medikamente wie vom Arzt verordnet einnimmt. Darauf weist die Deutsche Herzstiftung anlässlich des Welt-Hypertonie-Tages am 17. Mai hin.

„Das Weglassen oder die inkonsequente Einnahme von Blutdruckmedikamenten ist gefährlich. Patienten sollten die Einnahme niemals ohne vorherige Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ändern, sonst kann es zu bedrohlichen Situationen kommen“, warnt Hochdruckexperte Prof. Dr. med. Dieter Klaus, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung.

Tückisch am Bluthochdruck ist: Die Patienten können jahrelang keine Beschwerden haben, während der erhöhte Blutdruck langsam immer mehr Blutgefäße und Organe schädigt.

Welche Medikamente ein Patient einnehmen sollte, richtet sich individuell danach, ob ein unkomplizierter Hochdruck vorliegt oder ob Folgekrankheiten (z. B. eine Herzschwäche) oder Begleiterkrankungen vorliegen. Zur Hochdruckbehandlung werden verschiedene Medikamente eingesetzt. Sie lassen sich in die sechs Gruppen der Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer, Sartane, direkte Renin-Hemmer und Calciumantagonisten einteilen.

Studie belegt mangelnde Therapietreue

Dass zwei von drei Patienten mit Bluthochdruck die Empfehlungen ihrer Ärzte unzureichend befolgen und damit den Therapieerfolg riskieren, hat neuerdings Dipl.-Volkswirt Dr. Christian Schäfer an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in seiner Studie „Messung, Typologie und Erfolgsfaktoren der Compliance von Hypertonikern“ gezeigt, die durch ein Stipendium von der Deutschen Herzstiftung gefördert wurde. Der Stipendiat befragte im Rahmen der Studie deutschlandweit mehr als 1 000 Hochdruckpatienten.

Es zeigten sich unter anderem erhebliche Unterschiede im Therapietreueverhalten zwischen Männern und Frauen. So tendieren Frauen dazu, ihre Hochdruckkrankheit rationaler, also „vernünftiger“ einzuschätzen, was ihnen eine effizientere Steuerung ihrer Therapietreue ermöglicht. Bei Männern hingegen hat dem Wissenschaftler zufolge vor allem ein gutes Vertrauensverhältnis zum Arzt große Bedeutung für das Gelingen der Bluthochdrucktherapie.

Ausführliche Informationen zum Bluthochdruck enthält der 24 Seiten starke Sonderdruck „Bluthochdruck – das verkannte Risiko“ der Deutschen Herzstiftung. Dieser kann gegen Einsendung des Rückportos (€ 1,45 in Briefmarken) angefordert werden bei: Deutsche Herzstiftung, Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main.

Informationen:
Deutsche Herzstiftung e.V.
 
Michael Wichert/Dr. Klaus Fleck
Tel. 069/955 128-114
Fax: 069/955 128-345
wichert@herzstiftung.de
www.herzstiftung.de

Deutsche Herzstiftung

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