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25
04
2017

Der berühmte Mount Fuji. © Petra und Sabrina Schroeckh

Berliner Zwillinge beim 5th FUJISAN MARATHON in JAPAN 2016 – Petra und Sabrina Schroeckh berichten

By GRR 0

Der Beitrag von Dr. Petra und Dr. Sabrina Schroeckh bedarf einer näheren Erklärung. Dr. med. Petra Schroeckh (Notärztin) und Dr. rer. medic. Sabrina Schroeckh (Diplombiologin und medizinische Fachkraft für Anästhesie- und Intensivmedizin) arbeiten als Team mit großem Einsatz bei den diversen Läufen von SCC Events. 1989 war Karsten Milde Austauschschüler in Perth in Australien. Von dort wurde er zu Werbezwecken für den BERLIN-MARATHON (damals war das noch nötig!) zum Marathon nach Rotorua/Neuseeland geschickt.

Das Berliner Verkehrsamt schickte viel Werbematerial nach Rotorua zu diesem Marathon, da war man sehr erstaunt über diese nicht alltägliche Werbeaktion. In Rotorua waren aber auch Werber aus Japan, Australien und Canada. Durch den Austausch von Namen und Adressen kam man sich näher und durch den Mauerfall 1989 war der BERLIN-MARATHON plötzlich international eine Adresse.

Deswegen kam dann eine Einladung der "Nikkan Sports"-Zeitung (mit Millionen-Auflage), die den "Lake Kawaguchi-go Nikkan Sports Marathon", rd. 80 km von Tokio entfernt, unterhalb des Mount Fuji, organisatorisch begleitet. Die Organisatoren luden bisher traditionell Teams aus Canada, Neuseeland, Australien und jetzt auch Berlin ein, um den Lauf auch international bekannter zu machen.

Das war der Beginn einer bis heute bestehenden Verbindung zu dem japanischen Lauf, der damals der größte japanische Marathon war. Er wechselte zwischenzeitlich auch seinen Namen und musste sich den Veränderungen in der aktuellen japanischen Laufszene anpassen.

Seit 1990 wurden jeweils verdiente Mitarbeiter des BERLIN-MARATHON alljährlich zur Belohnung nach Japan delegiert, ergänzt von Läufern/-innen, die am Lauf teilnehmen und umgekehrt kommen jeweils japanische Läufer und Organisatoren nach Berlin. Für alle ein Erlebnis fürs Leben!

Horst  Milde

Nach dem Motto: „ Kneif ´mich mal, is dit wahr?“ wurde für uns eine Reise nach Japan vom 23.11. – 29.11.2016 zum 5. Fujisan-Marathon wirklich wahr.

Seit vielen Jahren betreuen wir als ehrenamtliche Mitglieder des Medical Teams vom Berlin-Marathon und auf weiteren unzähligen Laufveranstaltungen Tausende von Läuferinnen und Läufer in Berlin

Daher wissen wir um den Aufwand der vorbereitenden Logistik und den Betrieb eines medizinischen Versorgungsbereiches im Zielbereich und während der Laufstrecke bei den vielen Laufveranstaltungen, die der SCC für laufbegeisterte Sportler jährlich anbietet.

Es war für uns äußerst spannend, einmal erleben zu dürfen, wie im Vergleich zum BMW-Berlin Marathon die Japaner einen Marathon durchführen und vor allem hofften wir, vielleicht Einsicht in die medizinische Versorgung im Zielbereich erhalten zu können.

Zusammen mit der Marathonläuferin Susanne Toebs machten wir uns als deutsche Delegation am 23.11.2016 auf die große Reise in das „Land des Lächelns“.

Nach einer Reisedauer von ca. 18 Stunden (erst Flug: Berlin-Helsinki dann Anschlussflug: Helsinki–Tokio) landeten wir mittags bei trübem Herbstwetter in Japan Tokio Narati und fuhren vom Airport mit dem Bus zum Hotel Akasaka im Stadtzentrum von Tokio. Der Empfang am Flughafen sowie der Transfer zum Hotel verliefen perfekt.

Im Hotel Akasaka Exel erwartete uns unsere persönliche Dolmetscherin und Reiseleiterin Susan Kiyoka Ogawa. Sie gab uns erste wichtige Informationen, die wir für den Aufenthalt in Japan benötigten.Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und uns ein wenig erfrischt haben, genossen wir nach einem kleinen Spaziergang in der Umgebung des Hotels am Abend das erste japanische Dinner, einfach köstlich.

Am nächsten Morgen strahlte die Sonne von einem blauen Himmel. Nach Begrüßung des Teams aus der Mongolei (5 Personen) setzten wir und die Teams aus Australien (3 Personen) und Neuseeland (5 Personen) die Reise in Begleitung unserer persönlichen Reiseleiterin Susana mit dem Bus zum Lake Kawaguchi (120 km von Tokio entfernt) fort. Nach etwa 20 Minuten Busfahrt erblickten wir erstmals den berühmten Mount Fuji. Alle waren beeindruckt vom majestätisch wirkenden 3776 m hohen Vulkan–Berg, der sich bei schönstem Wetter in seiner ganzen Pracht zeigte.

Auf dem Weg zum Lake Kawaguchi stoppten wir mehrmals und kamen erstmals   mit der japanische Kultur in Berührung, indem wir den Sengen Shrine und die „Oshino Hakkai“ natural springs am Mt. Fuji besuchten. Das war ein Japaneindruck, wie man es nur aus Büchern oder von Bildern her kennt, und wir mitten dabei, traumhaft schön.

Erfüllt von der Sightseeing-Tour checkten wir am späten Nachmittag im Hotel Regina am Fuße des Mt. Fuji ein. Alle hatten schöne Zimmer mit einem fantastischen Ausblick zum Vulkan.

Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden, um den legendären Sonnenaufgang am Mt. Fuji nicht zu verpassen und wirklich: Gänsehautfeeling. Auf allen Balkons hörte man das Klicken der Kameras und wir wieder mittendrin.

Nachdem wir gefrühstückt und uns aus dem Hotel ausgecheckt haben, ging es mit dem Bus weiter in Richtung Lake Kawaguchi. Mit einer Mitarbeiterin von Nikkan Sports fuhren wir mit dem Bus die gesamte Marathon–Laufstrecke ab und erhielten viele Informationen zum Marathonlauf, der am nächsten Tag starten sollte.

Die Fujisan-Marathon–Strecke um den Lake Kawaguchi ist landschaftlich unglaublich schön, hat aber auf der Strecke zwei recht steile „Bergaufstrecken“ (Die Laufstrecke befindet sich auf einer Höhe von 830 m (Startbereich) und steigt am Kilometerpunkt 23 bis auf 925 m an!)

Nach einem Lunch besuchten wir am Nachmittag die relativ kleine Marathon-Expo. Dort fand auch die Startnummernausgabe der Läufer statt. In einem kleinen Zelt auf der Expo konnten sich die Besucher/Läufer sogar einem kleinen Gesundheitscheck unterziehen (EKG-Ableitung, Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße, Messung der Sauerstoffsättigung im Blut (Oximetrie), Blutdruck- und Blutzuckermessung).

Am nächsten Tag war dann der Marathon.

Wir wurden am frühen Morgen mit einem Bus abgeholt und direkt zum Startgebiet gefahren. Wir erhielten Spezial-Akkreditierungen, die es uns erlaubten, uns in allen Marathonbereichen zu bewegen. Unsere Reiseleiterin Susana organisierte für mich und Petra einen Termin für ein Treffen mit dem Medical Race Director. Das war für uns natürlich sehr interessant.

Ausgerüstet mit einer kleinen Kiste, gefüllt mit kleinen Schokoladenbärchen, Marzipanbroten und Haribo-Gummibärchen machten wir uns dann mit Susana auf den Weg zum medizinischen Bereich im Zielgebiet.

Der leitende Marathon-Arzt empfing uns sehr freundlich und erklärte uns ausführlich die medizinische Logistik im Zielbereich und auf der Strecke. Wir waren sehr beeindruckt und durften sogar ein paar Fotos machen.

Interessant war es zu erfahren, dass unter allen Läufern ca. 300 Marathonläufern mit roten Startnummern liefen. Diese roten Startnummern tragen beim Lauf Ärzte und medizinische Fachkräfte. Somit können Läufer, die auf der Laufstrecke medizinische Hilfe benötigen, die Läufer mit den roten Startnummern jederzeit erkennen und bei Bedarf um Hilfe bitten.

Auf der Strecke gab es für die Läufer 12 Versorgungspunkte (Wasser, Schokolade, Bananen, wobei am Versorgungspunkt 27,9 km zusätzlich warme Suppe und japanische Reisbällchen angeboten wurde.

Bei diesem Marathon haben wir es uns nicht nehmen lassen, die Berliner Marathon-Läuferin Susanne Toebs zu betreuen.

Mit fixierter Startnummer (A 93) und einer großen Portion Vorfreude war Susanne am Sonntag bereit für den großen Lauf. Sie durfte am Start mit den anderen Delegierten aus Australien, Neuseeland und der Mongolei aus der zweiten Reihe starten!      

Nach anstrengenden 03:19 Stunden erreichte Susanne erschöpft aber super glücklich das Ziel.                               

Nach einem kurzen ärztlichen Check-up von Petra hieß die eindeutige Diagnose: „Klasse gemacht Susanne, wir sind mächtig stolz auf Dich“.

Insgesamt gingen 10.955 Marathonläufer an den Start (davon sind ca. 1800 internationale Läufer aus ca. 40 verschiedenen Ländern angetreten).

Während der Siegereehrung der Frauen wurde von der Delegation Deutschland, vertreten durch Petra, feierlich die Einladung zum Start für den 44. BMW Berlin-Marathon 2017 an die erste Japanerin, die ins Ziel einlief, überreicht

Am Abend wurden wir gemeinsam mit den Teams aus Australien, Neuseeland und der Mongolei zu einem tollen Abendessen eingeladen. Wir saßen an zwei großen Tischen, die in der Mitte einen langen heißen Lavastein eingebaut hatten. Jeder Teilnehmer erhielt einen Teller mit Fleisch und verschiedenen Gemüsearten und konnte sein Gericht auf dem heißen Stein selbst zubereiten. Es war ein sehr schöner Abend, zumal die Siegerin des Fujisan Marathons Munkhzaya Bayartsogt (Mongolei) mit anwesend war.

Am nächsten Morgen ging es dann per Bus wieder zurück nach Tokio. Dort wurde uns nach dem Lunch im Hotel am Nachmittag eine Besichtigungstour zur Meiji Jingu Shinto Shrine angeboten.

Nach dem Besuch der Shinto shrine war vor dem Dinner mit Nikkansports noch ein wenig Zeit zum Shoppen in Tokio möglich.

Zum Abschluß unserer wunderschönen Japanreise trafen wir uns alle am Montagabend mit dem Team „Nikkan Sports News Japan“ zu einem gemeinsamen Dinner. Mächtig beeindruckt von den vielen Japan-Erlebnissen flogen wir am Dienstag Mittag wieder nach Hause.

Es war eine absolut schöne und aufregende Zeit, die wir in Japan erleben durften.

An dieser Stelle möchten wir uns von ganzem Herzen beim Team vom SCC Events Berlin  und beim Team von Nikkan Sports News Japan bedanken. Von Anfang bis Ende war die Japanreise für uns ein traumhaftes Erlebnis mit einem „Rundum-Sorglos-Paket.“

Wir wurden in Japan auf die herzlichste Weise empfangen und alles war perfekt organisiert. Insbesondere auch an Susan Kiyoka Ogawa, die uns  die ganze Zeit, die wir in Japan verbrachten, sehr nett  und  geduldig betreut hat, ein ganz besonderes Dankeschön.

Petra und Sabrina Schroeckh

Themengleich:

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author: GRR

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