DLV-Mannschaft sieht sich in Cauterets starker Konkurrenz gegenüber – Internationaler Berglauf gewinnt an Profil – 22 Nationen am Start - DLV-Berglauf-Chef Wolfgang Münzel: „Die Konkurrenz wird zusehens stärker"
Berglauf-EM auf anspruchsvollem Terrain in den Pyrenäen
Mit 211 Athleten aus 22 Nationen finden am kommenden Sonntag (8.) die 6. Berglauf-Europameisterschaften in Cauterets in den französischen Pyrenäen statt. „Die Konkurrenz wird zusehends stärker. Daran sieht man, dass der internationale Berglauf immer stärkere Beachtung, insbesondere bei den leistungsstarken Nationen, findet“, bewertet der DLV-Berglaufchef Wolfgang Münzel die Gewichtung des Berglaufes innerhalb der Leichtathletik.
„Durch die Teilnahme von Spanien, Portugal, Norwegen und einer kompletten russischen Mannschaft werden diese Titelkämpfe weiter aufgewertet. Natürlich wird es dadurch für unser Team immer schwerer, in die Medaillenränge hineinzulaufen!“
Im kleinen Wintersportressort Cauterets steht allerdings eine äußerst selektive Strecke mit Steilpassagen hinauf auf 2 300 m als besondere Prüfung für die 200 Bergspezialisten auf dem Programm. Ungeachtet der internationalen Entwicklung des Berglaufes gehen die deutschen Läufer dennoch optimistisch nach Südfrankreich. Auch ohne Titelträger Thomas Greger (Hatzenbühl) und den bislang international erfolgreichsten Bergläufer Helmut Schiessl (Buchenberg) ist das Männerteam mit Timo Zeiler (Trochtelfingen), Josef Beha (Unterkirnach), Markus Jenne (Freiburg) und Berglauf-Neueinsteiger Carlo Schuff (Trier) für eine Platzierung unter den besten europäischen Mannschaften gut.
Abonnementsmeister Italien und Frankreich sind klar favorisiert, dahinter streiten Spanien, Portugal, Russland, Groß-Britannien, Österreich, die Schweiz und die deutsche Mannschaft um die nächsten Plätze auf der 12,8 km langen Strecke mit einer Höhendifferenz von 1500 m.
Bei den Frauen (6,5 km/ HD 1050 m) fehlt die für die Leichtathletik-WM in Osaka im 3000 m-Hindernislauf qualifizierte österreichische Weltmeisterin Andrea Mayr, dafür bestreitet die Titelverteidigerin Anna Pichrtova (Tschechien) ihren ersten Wettkampf nach ihrem schweren Unfall in Nigeria, als sie im November vergangenen Jahres bei einem Autounfall erhebliche Verletzungen davontrug.
Die sehr ausgeglichen wirkende deutsche Mannschaft startet mit Carmen Siewert (Greifswald), Anja Carlsohn (Potsdam), Lisa Reisinger (Hanau-Rodenbach) und Berglauf-Neuling Veronika Ulrich (Neu-Isenburg) und kann ebenfalls um eine Platzierung unter den sechs besten europäischen Teams kämpfen.
Die vielleicht größten Chancen traut Berglaufchef Münzel den deutschen Junioren auf der 6,5 km langen Strecke mit den Brüdern Manuel und René Stöckert (beide Ostheim) sowie Johannes Köhnlein (Mössingen) zu, die in der Teamwertung sogar Medaillenchancen haben. Bei den Juniorinnen (4,0 km) startet Kerstin Straub (Hanau-Rodenbach).
Wilfried Raatz