Namibias Rote Dünen - einmaliges Laufpanorama - Foto: Klaus Weidt
Auf Guinnessbuch-Spuren in Namibia – Das Naturparadies im Südosten von Afrika kennt nicht nur Ultra- und Wüstenläufe. Man denkt auch an den „Normalverbraucher“. Klaus Weidt berichtet.
Bisher machte Namibia vor allem von langen Läufen von sich reden. Das Land im südöstlichen Afrika, fast dreimal so groß wie Deutschland, hat ja auch Wüstenlandschaften in vielen Farben.
Und für diese muss man sich schon Zeit nehmen. „Namibia Race“ ist so ein Ultra. Sechs Etappen über insgesamt 250 Kilometer auch an den berühmten Roten Dünen vorbei. Start Ende April in Swakopsmund.
Mindestens fünf lange Laufangebote habe ich bei meinem Besuch in diesem afrikanischen Land gefunden. Einen „Desert Ultra“ ebenso wie einen „Desert Challange“ oder „Namibia Crossing“. Namibia bietet Naturwunder am laufenden Band, sagen sich wohl viele Veranstalter und boten den Lauftouristen zwischen Etosha-Nationalpark und Namib-Wüste vor allem Ultra-Lauferlebnisse an. Das ist immer noch möglich, auch wenn die Naturlandschaften schon fast zu 50 % geschützt sind.
Laufstrecken für Individualläufer werden auch angeboten: eine Lauchtturm-Runde von Vinata zum Beispiel, eine Laufrunde in Lüderitz, Kriess oder Okahandja. Gute Grundkondition ist gefragt.
Organisatoren machen sich aber auch immer mehr Gedanken über kürzere Laufangebote. Viele laufbegeisterte Touristen wollen innerhalb ihrer meist 10 bis 14tägigen Entdeckungsreise quer durch dieses gastfreundliche Riesenland einfach mal einen interessanten kleinen Run oder Walk genießen. Peter und Wanda van der Merve in der Hauptstadt Windhoek sind hierfür ein engagiertes Paar. Als begeisterte Mountainbiker und Läufer haben sie sich einen „Midnight Run“ einfallen lassen und starten diesen seit wenigen Jahren immer Anfang September am Rande der namibischen Metropole.
„Natürlich nicht erst um 24 Uhr“, schmunzelt Peter, „sondern meist schon nach sechs am Abend, wenn da der Mond aufgeht.“ Und der hält sich in dieser südafrikanischen Gegend offensichtlich daran. Keine Wolken, aber immer ein schöner Voller. Die Strecken sind für die interessierten Einheimischen ebenso angelegt wie für die ausländischen Besucher. 5 und 12 Kilometer, die auch doppelt gelaufen werden können. Ein kleiner Cross in einer urwüchsigen Landschaft. Feste Straßen kennt man in Namibia nur auf Verbindungen zwischen den wenigen Städten, und die sind auch nur auf langen Strecken wie vom Süden zum Norden betoniert, wie zum Beispiel von Windhoek nach Okaukuejo. Autos sieht man wenige, doch zum Laufen sind die Fernverkehrsstraßen auch nicht gerade geeignet.
Eine Straße aber könnte bald ein echter Renner werden. Zwischen Walvis Bay und Swakopmund an der Atlantikküste erstreckt sich die längste Palmenallee der Welt. Festgehalten im Guinnessbuch der Rekorde. Sie ist fünf Kilometer lang und bietet tolle Ausblicke auf hübsche Villen, breite Strände und den mächtigen Ozean. Dieses Kleinod soll demnächst berannt, bewalkt oder bewandert werden. Eine originelle Idee, die ausbaufähig ist. Auf dieser weltweiten Palmenstraße, die noch weiter bepflanzt werden soll.
Namibia, so war mein Eindruck nach einem ersten erlebnisreichen Kennenlernen, ist mit seinen freundlichen Menschen aufgeschlossen und mit seinen großartigen Landschaften bunt in allen Richtungen. Ein Natur- und Tierwunderland, dass sich aber auch bewegt.
Eine neue Namibia- Laufreise ist seit unserem Besuch jedenfalls bereits in guter Vorbereitung.
Klaus Weidt