Blog
11
11
2011

2010 Athens Classic Marathon Athens, Greece October 31, 2010 Photo: Bruce Wodder@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET

Athen-Marathon floriert trotz Krise, Titelverteidiger Raymond Bett greift Kursrekord an

By GRR 0

Im vergangenen Jahr brach Raymond Bett beim Athens Classic Marathon den Veranstaltungsrekord, am Sonntag nimmt der Kenianer die Kursbestzeit ins Visier. 2010 siegte er bei dem Klassiker in 2:12:40 Stunden und unterbot die schnellste je bei der Veranstaltung erzielte Zeit um zwei Sekunden.

Der Streckenrekord hat auf dem schweren Kurs allerdings noch eine andere Qualität: Denn es ist die Zeit des Marathon-Olympiasiegers Stefano Baldini. Der Italiener hatte 2004 bei den Spielen in Athen die Goldmedaille in 2:10:55 Stunden gewonnen. „Ich kann diese Zeit erreichen“, hatte Raymond Bett bereits vor einem Jahr in Athen erklärt. Am Freitag bestätigte er diese Aussage.

Die letzten Wochen haben einmal mehr gezeigt, dass man kenianische Marathonläufer nicht unterschätzen sollte. Nachdem Patrick Makau in Berlin den Weltrekord auf 2:03:38 Stunden verbesserte, verpasste sein Landsmann Wilson Kipsang diese Marke in Frankfurt um lediglich vier Sekunden.

Für Raymond Betts Kursrekordjagd spricht am Sonntag auch das Wetter. Denn es ist für Athener Verhältnisse ungewöhnlich kühl. Morgens sollen die Temperaturen 13 Grad Celsius demnach nicht überschreiten und auf der Punkt-zu-Punkt-Strecke von Marathon nach Athen herrscht voraussichtlich Rückenwind. Die Strecke ist allerdings trotzdem extrem schwer zu laufen. Die ersten zehn Kilometer, die unter anderem an der Gedenkstätte der Schlacht von Marathon vorbeiführen, sind relativ flach, doch danach geht es rund 20 km lang aufwärts. Auf den letzten zwölf Kilometern führt der Kurs dann abwärts nach Athen und ins spektakuläre Panathinaikon-Stadion.

„Alles was ich im letzten Jahr vor dem Start wusste, war, dass die Strecke schwer sein würde. Dann war ich schockiert, wie hart es war. Dieses Mal habe ich den Vorteil, den Kurs zu kennen. Zudem sind aus meiner Trainingsgruppe zwei Tempomacher dabei – das wird mir helfen“, erklärte Raymond Bett. Die beiden Pacemaker sind Gilbert Maina und Allan Ndiwa, der immerhin schon eine starke Halbmarathonzeit vorweisen kann (60:45 Minuten). Die beiden Tempomacher sollen Ryamond Bett bis zur 30-km-Marke, also bis zum höchsten Punkt der Strecke, führen.

Möglicherweise laufen sie auch noch einige Kilometer weiter. „Wenn sie länger laufen würden, wäre das ein Vorteil für mich“, sagte Raymond Bett, für den, wie für viele andere kenianische Läufer, der Laufsport der einzige Weg aus der Armut war. „Nach der Schule schaute ich mich nach einer Arbeit um, aber es gab keine oder nur sehr kleine Jobs.“ Er hatte das Glück, dass er in Iten wohnte, einem Zentrum der kenianischen Weltklasseläufer. „Dort sprach mich ein Trainer an, der wusste, dass ich in der Schule ein guter Läufer gewesen war. Also begann ich mit dem Lauftraining“, erzählte Raymond Bett, der seit 2007 regelmäßig trainiert.

Nicht nur spitzen- sondern auch breitensportlich verzeichnet der Athen-Marathon viel versprechende Tendenzen. Trotz der wirtschaftlichen Krise Griechenlands haben sich 8.500 Marathonläufer für das Rennen angemeldet. Nur im vergangenen Jahr, als das 2.500-Jahr-Jubiläum der Schlacht von Marathon gefeiert wurde, waren es mit 12.500 Läufern deutlich mehr.

Noch 2009 gingen rund 4.500 Marathonläufer an den Start. Ausgerechnet in Krisenzeiten floriert der Athen-Marathon.

 race-news-service.com

author: GRR

Comment
0

Leave a reply