
Anna Hahner, Lusapho April und Lisa Hahner (rechts) stehen in Hannover im Mittelpunkt. ©HAJ Hannover Marathon / Christopher Busch
Anna Hahner will beim Hannover-Marathon am 10. April 2016 Olympia-Start sichern, Lusapho April greift Streckenrekord an
Um einen Startplatz beim olympischen Marathon geht es am Sonntag beim HAJ Marathon Hannover für zwei der Favoriten des Rennens: Sowohl der Südafrikaner Lusapho April als auch Anna Hahner (Run2Sky/Gengenbach) wollen sich auf der sehr schnellen Strecke das Ticket nach Rio sichern.
April will aber noch deutlich schneller rennen als für Olympia nötig: Er greift am Sonntag seinen eigenen Streckenrekord an, den er vor drei Jahren mit 2:08:32 Stunden aufgestellt hatte. Gelingt ihm eine neue Kurs-Bestzeit wäre er der erste Mann in der Geschichte des Rennens mit drei Siegen.
Überraschend registrierten die Veranstalter des HAJ Marathon Hannover ein Jahr nach der 25. Jubiläumsausgabe des Rennens einen Teilnehmerrekord. Rahmenwettbewerbe eingerechnet, haben sich bisher 20.196 Athleten in die Startlisten eingeschrieben.
Mit ihrer Berliner Bestzeit von 2:26:44 Stunden aus dem Jahr 2014 ist Anna Hahner die schnellste Läuferin auf der Startliste. Damit gehört sie zu den Sieg-Anwärterinnen am Sonntag. Einmal hat die 26-Jährige bereits ein großes Rennen gewonnen: 2014 triumphierte sie sensationell beim Vienna City Marathon. Jetzt hat sie sich entschieden, auf der flachen Strecke in Hannover zu laufen.
Denn es geht für Anna Hahner am Sonntag in erster Linie um die Zeit.
Nachdem sie in Berlin im vergangenen September mit 2:30:19 unter ihren Möglichkeiten geblieben war und die später angepasste deutsche Olympianorm von 2:30:30 nur knapp unterboten hatte, ist ihr Rio-Startplatz noch nicht sicher. „Ich bin mental und körperlich in Topform und möchte am Sonntag die erste Hälfte in 1:15 Stunden anlaufen“, sagte Anna Hahner, die dann sicher versuchen wird, den zweiten Teil schneller zu laufen.
Lisa Hahner, die im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester das Rio-Ticket so gut wie sicher hat, wird das Tempo mitlaufen. „Ich habe gut trainiert und freue mich auf Hannover“, sagte sie.
Während die Hahner-Zwillinge beide unter die Top drei laufen könnten, sind aber auch ein paar Läuferinnen im Rennen, die ihnen einen Strich durch die Rechnung machen könnten. In erster Linie gilt dies für Tizita Terecha Dida. Die Äthiopierin verbesserte sich im vergangenen Jahr als Siegerin des chinesischen Guangzhou-Marathons auf 2:28:02.
Gut möglich, dass sie am Sonntag schon vom Start weg schneller laufen wird als Lisa und Anna Hahner. Vielleicht könnte dann sogar der Streckenrekord von Olena Burkovska (Ukraine), die 2013 mit 2:27:07 gewann, in Gefahr geraten.
Im Rennen der Männer soll der Streckenrekord angegriffen werden.
Hier ist eine Halbmarathon-Durchgangszeit von 64:00 Minuten geplant, um vielleicht am Ende erstmals eine Zeit unter 2:08 Stunden zu erreichen. Zwei kenianische Athleten im Starterfeld sind eine solche Zeit schon einmal gelaufen: Philipp Sanga erreichte 2011 in Frankfurt 2:06:07, Duncan Koech, der 2008 übrigens in Hannover gewonnen hatte, steigerte sich in Köln 2012 auf 2:07:53. Die beiden konnten zuletzt jedoch nicht an derartige Leistungen anknüpfen.
Am ehesten ist ohnehin wohl Lusapho April eine solche Leistung zuzutrauen.
Er wird bereits zum fünften Mal beim HAJ Marathon Hannover starten. „Ich bin fit und fühle mich gut. Ich glaube ich kann eine persönliche Bestzeit erreichen und hoffe auf ein Ergebnis unter 2:08 Stunden“, sagte der Südafrikaner. Für eine Olympia-Nominierung würde für ihn voraussichtlich eine Zeit um etwa 2:11:30 Stunden ausreichen.
Einer der am Sonntag in der ersten Gruppe mitlaufen möchte ist Moses Masai. Der Kenianer, der 2009 bei den Weltmeisterschaften im 10.000-m-Finale Platz drei belegt hatte, ist noch nie unter 2:10 Stunden gelaufen. Seine Bestzeit von 2:10:36 erreichte er in Düsseldorf 2014.
„Ich werde das 64-Minuten-Tempo für die erste Hälfte mitlaufen. Es ist mein Ziel, in Hannover unter 2:08 Stunden zu laufen“, sagte Moses Masai.
Favoriten und Bestzeiten:
Männer:
Philipp Sanga KEN 2:06:07
Duncan Koech KEN 2:07:53
Lusapho April RSA 2:08:32
Martin Kosgey KEN 2:09:50
Moses Masai KEN 2:10:36
Chalachew Tiruneh ETH 2:11:54
Jean Habarurema FRA 2:12:40
Gabriel Geay TAN Debut
Frauen:
Anna Hahner GER 2:26:44
Tizita Dida ETH 2:28:02
Lisa Hahner GER 2:28:39
Edinah Kwambai KEN 2:29:35
Nancy Koech KEN 2:30:25
Salome Biwott KEN 2:35:23
race-news-service.com
Der GRR-Nachwuchs-Cup 2016 mit insgesamt zehn Wertungsläufen wird am kommenden Sonntag (10.04.2016) mit den 10 km-Wettbewerben beim HAJ Hannover Marathon und beim Korschenbroicher City-Lauf fortgesetzt.
Der GRR-Nachwuchs-Cup 2016
German Road Races (GRR) e.V. sucht seit 2013 die besten deutschen Nachwuchsläufer und Läuferinnen mit der Unterstützung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
Am 9. Oktober 2016 findet in Berlin die Abschlussveranstaltung des GRR-Nachwuchs-Cups beim 10 km Lauf "Quer durch Berlin" von "Berlin läuft" mit Start und Ziel am Schloß Charlottenburg statt.
Die zehn Stationen der GRR Nachwuchs-Serie 2016:
13. März Lauf der Sympathie Falkensee-Berlin www.vfv-spandau.de
26. März Paderborner Osterlauf www.paderborner-osterlauf.de
10. April Korschenbroicher City-Lauf www.citylauf-korschenbroich.de
10. April HAJ Hannover Marathon www.marathon-hannover.de
17. April Tangermünder Elbdeichmarathon www.elbdeichmarathon.de
24. April Würzburger Residenzlauf www.residenzlauf.de
20. August Schortenser Jever-Fun-Lauf www.jever-fun-lauf.de
04. September Stadtwerke Düsseldorf Kö-Lauf www.swd-koelauf.de
11. September Alsterlauf Hamburg/ DM www.alsterlauf-hamburg.de
09. Oktober ASICS Grand 10 Berlin www.berlin-laeuft.de