
Airtel Delhi Halbmarathon: Ein „Kracher" zum Saisonende - Am 23. November 2014 geht in der indischen Hauptstadt ein Feld absoluter Weltklasse über die Halbmarathondistanz an den Start. Helmut Winter berichtet ©Airtel Delhi Halbmarathon
Airtel Delhi Halbmarathon: Ein „Kracher“ zum Saisonende – Am 23. November 2014 geht in der indischen Hauptstadt ein Feld absoluter Weltklasse über die Halbmarathondistanz an den Start. Helmut Winter berichtet
Wer vermutet, dass sich nach einer einmaligen Saison mit zwei hochkarätigen Weltrekorden die Straßenlaufszene des Jahres 2014 bereits zur Ruhe setzt, der wird mit dem Halbmarathon in Delhi am kommenden Sonntag eines Besseren belehrt.
Wie schon im letzten Jahr ist es auch diesmal dem Veranstalter gelungen, ein einmaliges Feld an Topathleten bei den Männern, aber auch Frauen an den Start zu bringen. Der in der internationalen Laufszene bestens ausgewiesene Renndirektor Hugh Jones, in den 80er Jahren selbst ein Weltklasseläufer über die Marathondistanz, konnte neben dem schnellsten Halbmarathonläufer sowie schnellsten Läuferin des Jahres weitere Topläufer verpflichten, die einen Angriff auf die hochkarätigen Kursrekorde in Delhi als sehr realistisch erscheinen lassen.
Dabei haben diese Bestmarken mit 59:12 durch Atsede Tsegay aus dem letzten Jahr und mit 65:12 durch Mary Keitany aus dem Jahr 2009 bereits ein beachtliches Niveau.
Der Favorit auf den Sieg dürfte Abraham Cheroben (KEN) sein, der 2014 einen kometengleichen Aufstieg in die Weltklasse vollzog. Seine 58:48 beim Valencia-Halbmarathon vor einem Monat ist die schnellste Zeit des gesamten Jahres. Auf welchem Niveau der 22jährige Kenianer agiert, zeigen auch seine Topzeiten in Berlin beim Halbmarathon als Zweiter in 59:12 sowie bei den BIG25 über 25 km in 1:11:47.
Laut Aussage seines Managers plant er im kommenden Jahr Angriffe auf die Weltrekorde im Halbmarathon und die 25 km. Nach Lage der Dinge wohl auf Berlins Straßen. Ob er bereits am Sonntag in die Regionen der globalen Bestmarke von 58:23 (Tadese) laufen kann, wird sich zeigen. Bei einer Startzeit von 6:40 Uhr für die Männer (2:10 Uhr MEZ) werden mit 13°C und fast Windstille sehr gute äußere Bedingungen erwartet, ferner wurde die Strecke an einigen Stellen optimiert.
Über welche Klasse die Felder in Delhi verfügen, belegt die Tatsache, dass bei den Männer vier bereits unter 59 Minuten und neun unter einer Stunde gelaufen sind. Bei den Frauen blieben drei Starterinnen schon unter 67 Minuten, fünf unter 68 Minuten. Das sind in der Tat beeindruckende Zahlen.
Erhebliche Konkurrenz dürfte Cheroben durch Geoffrey Kamworor (PB 58:54), Stephen Kibet (58:54), Stanley Biwott (58:56), Kenneth Kipkemoi (59:01) sowie Jonathan Maiyo (59:02) erwachsen. Ein schnelles Rennen ist mit der Unterstützung zweier Tempomacher vorprogrammiert.
Das Frauenfeld steht den Männer in der Klasse kaum nach. Hier ist natürlich die neue Weltrekordlerin Florence Kiplagat (KEN) der Topstar, die im Februar in Barcelona mit 65:12 einen Fabelweltrekord über die Halbamrathondistanz aufstellte und dabei die alte Bestmarke von Mary Keitany (65:50) in der Tat „pulverisierte". Florence war Anfang Oktober beim Chicago-Marathon leicht angeschlagen ins Rennen gegangen, sie wurde deshalb nur Dritte und eine Tempojagd blieb aus.
Es wird weitgehend von dem Auskurieren ihrer gesundheitlichen Probleme abhängen, ob ein Angriff auf den hochkarätigen Kursrekord gelingen kann. Weltrekord-Ambitionen wird sie wohl erst wieder im Februar entwicklen wollen, wo ihre erneute Zusage für Barcelona soeben bekannt wurde.
Der schnellen Kanianerin werden vermutlich ihre beiden Landsfrauen Lucy Kabuu sowie Gladys Cherona am längsten folgen können, die Bestzeiten von 66:09 und 66:48 aufweisen.
Insgesamt werden über 30.000 Läufer über diverse Distanzen an den Start gehen, der sich genauso wie der Zeileinlauf vor dem Nehru-Stadion im östlichen Teil der Stadt befindet.
Helmut Winter
Startliste der Eliteläufer:
Abraham Cheroben |
KEN |
58:48 |
Geoffrey Kamworor |
KEN |
58:54 |
Stephen Kibet |
KEN |
58:54 |
Stanley Biwott |
KEN |
58:56 |
Kenneth Kipkemoi |
KEN |
59:01 |
Jonathan Maiyo |
KEN |
59:02 |
Guye Adola |
ETH |
59:20 |
Mosinet Geremew |
ETH |
59:54 |
Cybrian Kotut |
KEN |
59:58 |
Geoffrey Kirui |
|
60:51 |
Nicholas Bor |
|
61:25 |
Kinde Atanaw |
ETH |
Debüt |
Startliste der Eliteläuferinnen:
Florence Kiplagat |
KEN |
65:12 |
Lucy Kabuu |
|
66:09 |
Gladys Cherono |
|
66:48 |
Belaynesh Oljira |
ETH |
67:27 |
Worknesh Degefa |
ETH |
67:49 |
Cynthia Limo |
KEN |
68:24 |
Tadelech Bekele |
ETH |
68:38 |
Beatrice Mutai |
KEN |
69:30 |
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