Schnellste Allgäuerin beim Halbmarathon im Rahmen des Kemptener Laufsporttages: Michaela Huber vom RSC Biessenhofen. ©Hermann Ernst
ABT LAUFSPORTTAG Kempten – Mit großen Schritten auf Platz zwei gestürmt – Michaela Huber vom RSC Biessenhofen beim Halbmarathon überraschend schnellste Allgäuerin – Andreas Sterzinger Sechster hinter fünf Kenianern
Kempten – Pünktlich zum Zieleinlauf des Halbmarathons beim Abt Laufsporttag in Kempten am gestrigen Sonntag brach die Sonne durch die dicke Wolkendecke – und auch das Gesicht der schnellsten Allgäuerin
über 21,1 Kilometer strahlte. Überraschend überquerte Michaela Huber (27) vom RSC Biessenhofen mit
einer Zeit von 1:23;55 Stunden hinter der Kenianerin Ednah Kimaiyo (1:13,15) als Zweite die Ziellinie.
Allerdings gab nicht nur die Ostallgäuerin vor etwa 1500 Zuschauern auf dem Kemptener Rundkurs kräftig
Gas. Sieben Allgäuerinnen liefen in die Top Ten. Hinter Huber wurde die Memmingerin Gerti Ott Dritte (1:27,29).
Diesmal nicht die schnellste Allgäuerin bei einem Heimrennen zu sein, störte die Ausdauerspezialistin aber gar nicht. „Ich war im vergangenen Jahr auch nur Zweite. Das macht mir nichts aus. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Zeit. Schließlich bin ich heute meine Bestzeit über 21,1 Kilometer gelaufen – und das beim ersten Rennen, das ich in der AK50 bestreite. Das ist doch gar nicht so schlecht“, witzelte Ott im Ziel.
Von einem „Spitzenresultat“ sprach auch die Biessenhoferin Huber. „Für mich war es heute ideales
Wetter und es ist richtig gut gelaufen. Das Rennen hat mir gelegen. Ich bin super glücklich“, freute sich die Überraschungszweite. Die Top Ten komplettieren Carol-Ann Eberle (SSV Wildpoldsried) auf dem vierten Rang, Sabine Kraus (TV Memmingen), Barbara Angeli (TSV Buchenberg), Simone Philipp (TV Jahn Kempten) und Alexandra Gundel (TV Memmingen).
Alter Rekord bleibt bestehen
Bei den Männern gab es keine Überraschungen. Der Kenianer Titus Kipchumba Kosgei (SSV Ulm 1846) siegte in 1:04,15 Stunden über 21,1 Kilometer und war Schnellster der fünf gestarteten Kenianer, verpasste
allerdings den Streckenrekord von 1:03;22 Stunden, der von David Langard aufgestellt wurde.
Bester Allgäuer war der 34-jährige Immenstädter Andreas Sterzinger (1:09,30), der für die LG Olympia
Dortmund startete und als Favorit unter den Allgäuer Läufern ins Rennen ging. Hinter Sterzinger reihten sich Sebastian Nitsche (Lex Laufexperten), Thomas Capellaro (Laufarena Allgäu), Triathlet Tobias
Aust (RSC Auto Brosch Kempten) und Steffen Wittmann (Laufarena Allgäu) ein.
Zufrieden zeigte sich der Favorit Sterzinger hinter der Ziellinie. „Heute war es anstrengend. In der zweiten von den vier Runden habeich noch einmal richtig angezogen“, sagte er. Zwar kam Sterzinger mit etwa zehn Minuten Rückstand auf die Kenianer ins Ziel, allerdings hatten die nicht so fachkundige Begleiter:
Die 35-jährige Obergünzburgerin Andrea Hartmann (LGO Dortmund) hielt für den Immenstädter auf dem Rad den Weg frei. „Ich bin verletzt und schone mich für die deutsche Meisterschaft in München im kommenden Herbst“, sagte Hartmann und Sterzinger fügt hinzu:
„Ich hätte keinen besserenSchneepflug haben können.“ Trotz der kühlen Temperaturen und einigen
Schauern war ein „Schneepflug“ allerdings gar nicht unbedingt notwendig.
„So ein schlechtes Wetter und so kalte Temperaturen habe ich beim Kemptener Halbmarathon noch nicht erlebt“, sagte Chef-Organisator Joachim Saukel. Die neunjährige Giulia-Rosa Pfänder aus Kempten ist beim „Kids Run“ sogar in den Hagel gekommen: „Das war blöd, dass es ausgerechnet bei meiner Gruppe angefangen hat zu hageln. Aber ich bin trotzdem gerne mitgelaufen.“ 1,1 Kilometer legte sie gemeinsam mit rund 500 Kindern zurück.
Nach dem Umziehen und „Trockenlegen“ stand sie wieder putzmunter an der Strecke und feuerte die Teilnehmer des Halbmarathons an.
Geschadet haben die Regentropfen der Motivation der etwa 900 Halbmarathonis und 950 Fünf-Kilometer-
Läufer wenig. „Je kühler desto besser für mich“, gab beispielsweise Sterzinger zu. Allein die Unterstützung durch die Zuschauer hat gelitten. „Schade, dass nicht so viele Leute gekommen sind“, bedauerte Saukel.
Immerhin waren es dann aber doch rund 1500 Zuschauer, die trotz Regenschirms in der Hand Beifall klatschten.
14-jähriges Talent erntet viel Applaus
Applaus erntete am Sonntag vor allem die erst 14-jährige Alina Reh vom TSV Erbach/Donau. Beim „Brooks 5000“ zeigte sie über fünf Kilometer in 17:19 Minuten ihr großes Talent. Mit einem Rückstand von über einer Minute wurde die Vorjahressiegerin Lisa Reisinger (27/Team Runners Point Kempten/ 18:41 Minuten) Zweite. Maria Hivner (TG Viktoria Augsburg/18:57) kam als Dritte ins Ziel.
Über die fünf Kilometer bei den Männern siegte der Vorjahreszweite Maximilian Meingast (LG Zusam) in 14:59 Minuten, der sich in dem stark besetzten Feld überzeugend durchsetzte. Der Sieger des vergangenen Jahres, Christoph Chayriguet (32/Kempten), war nicht am Start.
Bernd Scheidle (Allgäu Outlet Raceteam) war als Vierter mit einer Zeit von 15:54 Minuten bester Allgäuer.
Steffi Roth in der Allgäuer Zeitung, Montag, dem 23. April 2012
Kemptener Laufsporttag
Halbmarathon, Frauen: 1. Ednah Kimaiyo (SSV
Ulm 1846) 1:13,15 Stunden; 2. Michaela Huber
(RSC Biessenhofen) 1:23,55; 3. Gerti Ott (TV
Memmingen) 1:27,29; 4. Carol-Ann Eberle (SSV
Wildpoldsried) 1:27,49; 5. Andrea Lutz (Eintracht
Kattenhochstatt) 1:28,06; 6. Sabine Kraus (TV
Memmingen) 1:28,37; 7. Valinda Vriependorf
(SSV Ulm 1846) 1:29,31; 8. Barbara Angeli (TSV
Buchenberg) 1:29,58; 9. Simone Philipp (TV Jahn
Kempten) 1:30,21; 10. Alexandra Gundel (TV
Memmingen) 1:31,53.
Männer: 1. Titus Kipchumba Kosgei (SSV Ulm
1846) 1:04,15; 2. Pius Kirop 1:04,16; 3. Eliud
Ngeny 1:05,25; 4. Johnstone Chepkwony (alle Kenia/
Afro Sport) 1:06,16; 5. Ben Masai (SSV Ulm
1846) 1:07,05; 6. Andreas Sterzinger (LGO Dortmund)
1:09,30; 7. Sebastian Nitsche (Lex Laufexperten)
1:13,24; 8. Thomas Capellaro (Laufarena
Allgäu) 1:15,35; 9. Tobias Aust (RSC Auto Brosch
Kempten) 1:15,42; 10. Steffen Wittmann (Laufarena
Allgäu) 1:15,52.
5000 m, Frauen: 1. Alina Reh (TSV Erbach/Donau)
17:19 Minuten; 2. Lisa Reisinger (Team Runners
Point Kempten) 18:41; 3. Maria Hivner (Viktoria
Augsburg) 18:57; 4. Sofie Krehl (TV Immenstadt)
20:39; 5. Gaby Schertler (TV Immenstadt)
21:49; 6. Julia Titscher (Oberstdorf) 22:07; 7. Heike
Olt (Weiler) 22:31; 8. Nina Scheidhammer (SSV
Wertach) 22:45; 9. Laura Schneider (Ott Hydromet)
22:53; 10. Amelie Graf (Martinszell) 22:57.
Männer: 1. Maximilian Meingast (LG Zusam)
14:59; 2. Michael Wilms (LG Stadtwerke München)
15:08; 3. Lukas Steinheber (LG Zusam)
15:33; 4. Bernd Scheidle (Allgäu Outlet Receteam)
15:54; 5. Tobias Seitz (SC Ronsberg) 16:59; 6. Julian
Hölzle (Allgäu Outlet Raceteam) 17:08; 7. Fabian
Zwerger (SVO Germaringen) 17:18; 8. Johannes
Jäger (TSV Betzigau) 17:48; 9. Kilian Hage (TV
Immenstadt) 17:49; 10. Tilo Krautwig (TV Memmingen)
17:52.