Am Sonntag ist bei voraussichtlich sehr warmen Wetterbedingungen mit Temperaturen von deutlich über 20 Grad Celsius nicht mit einer Rekordjagd zu rechnen
Chicago-Marathon am Sonntag mit beiden Vorjahressiegern und 45.000 Läufern
Mit einer Rekord-Teilnehmerzahl wird am Sonntag der 30. LaSalle Bank Chicago-Marathon gestartet. 45.000 Läufer, so viele wie nie zuvor, haben sich für das Jubiläumsrennen angemeldet. Damit ist mit einer Zielzahl von rund 35.000 Athleten zu rechnen, womit der LaSalle Bank Chicago-Marathon in die Gruppe der sechs größten Marathonrennen aller Zeiten vorstoßen könnte.
Doch es ist in erster Linie die Kette schneller Zeiten der Eliteläufer, mit der der LaSalle Bank Chicago-Marathon in der Vergangenheit für Furore sorgte. Viermal wurde bei dem Rennen der Weltrekord gebrochen: Es war der Waliser Steve Jones, der 1984 in 2:08:05 Stunden triumphierte. Marokkos Khalid Khannouchi, der inzwischen für die USA startet, lief dann 1999 nach 2:05:42 ins Ziel. Bei den Frauen unterbot Catherine Ndereba als erste Frau auf der Chicagoer Strecke 2001 die 2:20-Stunden Barriere mit 2:18:47. Paula Radcliffe unterbot diesen Weltrekord dann ein Jahr später mit 2:17:18.
Am Sonntag ist bei voraussichtlich sehr warmen Wetterbedingungen mit Temperaturen von deutlich über 20 Grad Celsius nicht mit einer Rekordjagd zu rechnen. Doch trotzdem kann es wieder ein hochklassiges Rennen geben. Bei den Männern ist Titelverteidiger Robert Cheruiyot (Kenia) erneut der Favorit. Er steht zudem schon so gut wie sicher als Sieger der ersten Serie der World Marathon Majors (WMM) fest. Kommt er unter die ersten fünf am Sonntag, wäre er uneinholbar in Führung. Auch sonst gibt es nur noch sehr theoretische Möglichkeiten, ihm den Jackpot von 500.000 Dollar zu nehmen.
Zu seinen schärfsten Konkurrenten zählen Felix Limo (Kenia/2:06:14), der neben Chicago auch schon Berlin und London gewonnen hat, der zweifache Weltmeister Jaouad Gharib (Marokko/2:07:02) sowie Daniel Njenga (2:06:16) und Benjamin Maiyo (2:07:09/beide Kenia). Maiyo wird vom deutschen Trainer Dieter Hogen betreut und gehört zur KIMbia-Gruppe. KIMbia schickt noch weitere Läufer ins Rennen: Christopher Cheboiboch (Kenia/2:07:18), John Yuda (Tansania/2:10:13) und Evans Rutto (Kenia), der das Rennen 2003 in der inoffiziellen Debüt-Weltrekordzeit von 2:05:50 gewonnen hatte.
„Es ist eine große Ehre, beide Vorjahressieger wieder am Start zu haben“, sagt Race-Direktor Carey Pinkowski mit Blick auf das Frauenfeld. Hier wird die Äthiopierin Berhane Adere starten, die im vergangenen Jahr in der Landesrekordzeit von 2:20:42 gewonnen hatte.
Die voraussichtlich stärkste Gegnerin ist die Australierin Benita Johnson (Bestzeit: 2:22:36). Eine gute Rolle spielen könnte auch die Rumänin Nuta Olaru (2:24:33).