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23
05
2008

Der Fuß besteht aus 26 Knochen, 31 Gelenken, 29 Muskeln, 50 Bändern etwa 500 Venen und Adern und Kapillaren und noch einmal so vielen Nervenenden. Ein hochsensibles Meisterwerk der Natur

Schöne Grüße an die Füße – Küssen nicht unbedingt – aber verwöhnen – die wichtigsten Teile der Läufer! Bernd Rödel über das Küssen der Füsse

By GRR 0

Füße küssen muß es ja nicht gleich sein, aber etwas Verwöhnen könnten wir die wichtigen Teile da unten an den Beinen schon.
Die Füße sind das Fundament unseres Körpers, die statische Grundlage, auf der alle Strukturen und Bewegungen aufgebaut sind. Daraus folgt, dass Fehlstellungen der Füße Beschwerden in anderen Körperregionen auslösen können.

Ein Fußbad, ein Peeling für die Füße, Fußdehnungen, Fußkräftigungen, eine Fußmassage, das sollte schon regelmäßig dazugehören. Dazu brauchen wir kaum extra Zeit. Eine Schüssel mit warmen Wasser, ein bißchen Salz ins Wasser und schon können wir ein Fußbad mit der Tagesschau kombinieren. Gegen Schweißfüße kommt Eichenrindenextrakt ins Bad. Gegen wunde Füße helfen Kamillenblüten. Die Badedauer 10-15 Min.
Ein Peeling für die Füße ist so ähnlich wie Laufen im Sand und kann den Bimsstein ersetzen. Außerdem wird die Haut weich und alte Hornhautpartikel werden abgetragen und neuen Schwielen vorgebeugt. Außerdem nehmen wir die Füße mal in die Hand und lernen den Fuß kennen.

Was für die allgemeine Muskulatur Gültigkeit hat, gilt ebenso für die Fußmuskulatur. Die Fußsohlenmuskeln mit Daumen und Zeigefinger durchkneten, die Ferse "durchwalken", die Zehen einzeln vorsichtig langziehen und "streicheln", die Innen- und Außenränder des Fußes kneten und zwischen den Fußwurzelknochen mit dem Zeigefinger kreisen – das alles gefällt den Füßen gut – (wenn das der Partner macht, ist es natürlich um so schöner).

Den Fuß zu sensibilisieren um die Muskulatur anzusprechen, können wir auch über eine Flasche rollen, einen Tennis- oder Golfball mit den Füßen bewegen, einen Igelball "treten"und rollen, auch versuchen leicht auf dem Ball zu stehen, eine Zeitung mit den Füßen zerreißen, ein Taschentuch vom Boden aufheben, es dem Partner geben. Die Füße mit Murmel oder Erbsen in einer Schüssel spielen lassen usw.

Bei Achillessehnenbeschwerden ist die Selbstmassage ein Muß und sollte täglich durchgeführt werden, um die Verklebung des Gleitgeweges zu verhindern. Druckvolles Entlangstreichen mit dem eigenen Daumen an den Konturen der Sehne. Massage der ganzen Wade, die Ursache sitzt oft in den Muskelbäuchen und Faszien der Wadenmuskulatur – der Schmerz tritt aber am Ansatz der Achillessehne auf. Hilfreich ist auch eine Bürstenmassage.

Ebenso wichtig ist das Dehnen der Achillessehne. Eine Dehnübung sollte 30 – 60 Sekunden gehalten werden. Ein leichtes Ziehen sollte in dem gedehnten Muskel spürbar sein. Beide Seiten dehnen. Wichtige Muskeln die gedehnt werden müssen: Hüftbeuger, Wadenmuskluatur, Zehenbeuger- (überhaupt ist die Beweglichkeit der Großen Zehen wichtig, da sie beim Laufen in der Abstoßphase im Einsatz sind).

Neben der Dehnung ist die Beweglichkeit der Fußgelenke super wichtig für die Achillessehe und gegen die Beschwerden. Auch allgemein für das natürliche Gehen im Alltag ist die Fußbeweglichkeit sehr wichtig. In Rückenlage oder im Sitzen z.B. die Fußgelenke in allen Bewegungsebenen maximal bewegen. Füße rauf und runter "klappen" bis der vordere Schienbeinmuskel "brennt"(ist der Gegenspieler zu der Wadenmuskulatur).
Wie gehen wir denn um mit unseren Füßen, beim Laufen, Wandern Joggen Walken Spazierengehen, im täglichen Alltag –

Der Fuß besteht aus 26 Knochen, 31 Gelenken, 29 Muskeln, 50 Bändern etwa 500 Venen und Adern und Kapillaren und noch einmal so vielen Nervenenden. Ein hochsensibles Meisterwerk der Natur. Und was machen wir mit ihnen? Wir sperren unsere Füße täglich in lederne Zwangsjacken, Schuhe genannt, die die Zehen quetschen und die Muskulatur verkümmern lassen.

Dann denken wir, wir halten uns fit und machen was gesundes und gehen "laufen" und wieder kommen die Füße in Schuhe und diesmal sind es die heißgeliebten Laufschuhe. Hoffentlich sind sie lang genug – für einen 20 km Lauf: mindestens die eigene Daumenbreite. Haben die Schuhe die richtige Breite? Schmale Füße in zu breite Schuhe gesteckt kann genauso schlimm sein wie breite in zu schmale. Wenn wir dann unseren Füßen eine hohe Belastung im Training aussetzen, treten häufig Schmerzen auf. Die Belastungsgrenze ist überschritten. Warum?
Wir dehnen unsere Beinmuskulatur, die Arm- und evtl. die Schulter-Nackenmuskulatur; evtl. machen wir Übungen mit den Armen und Rumpf, wenn wir uns eingelaufen haben, aber was ist mit den Füßen? Also an die obigen Übungen denken und bevor es los geht, die Füße durchbewegen.

Die tägliche Fußgymnastik sollte wie das Zähneputzen 2-mal am Tag durchgeführt werden. Wir müssen wieder lernen, dass die Füße ganz wichtig sind und dass wir auch mal barfuß laufen können und die Zehen spreizen und einrollen und strecken können.

Also, verwöhne die Füße, sei kreativ und denke an die Anspannung und Entspannung nicht übertreiben – aber ständig dranbleiben.

Bernd Rödel,
Orthopädie-Schuhtechnik – Berliner Str. 53, 14169 Berlin- Zehlendorf – Tel. 030 / 811 19 09

Anmerkung der Redaktion:
Bernd Rödel, Mitglied des BERLIN-MARATHON Jubilee Club:
Exclusive ständige Startnummer: "206" hat 30-mal erfolgreich am BERLIN-MARATHON teilgenommen. Seine Bestzeit beim BERLIN-MARATHON: 3:26:40.
Er macht alle Läufer/innenfüße wieder gesund.

author: GRR

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