Blog
02
06
2009

In Südafrika sind mehr als sechs Millionen Menschen an der Pandemie erkrankt. Das Geld wird dazu eingesetzt im Kampf gegen HIV und Aids weiter aktiv zu sein. Es werden Ausstattungsgegenstände für die Kinderkrankenhäuser vor Ort angeschafft, die Weiterbildung von medizinischem Personal gefördert und die Ausbildung von Streetworkern finanziert.

Wieder ein Gipfel im Rahmen der world aids awareness expedition – zu neuen Aufgaben im Kampf gegen HIV/Aids.

By GRR 0

Mit einer wunderbaren Einstimmung auf die Besteigung des Königstein im Brandbergmassiv Namibias , nämlich der Überreichung von 50.000 Euro vom Verein be your own hero e.v. an die Hope Cape Town Stiftung , begann die Tour.

Gemeinsam mit dem Vorstand Dirk Schuchard und Tom Staats überreichte Joachim Franz diesen großartigen Cheque an Pfarrer Stefan Hippler dem Vorsitzenden der HOPE Cape Town Stiftung auf der alljährlichen Spendengala in Kapstadt / Südafrika.

Der in Wolfsburg angesiedelte Verein leistet präventive Arbeit gegen HIV und Aids und verwaltet Spendengelder die im Rahmen der world aids awarness expeditions durch Extremsportler Joachim Franz gesammelt werden.

Seit 2008 gibt es bereits eine Kooperation zwischen HOPE Cape Town und dem Verein. Spenden in Höhe von, 100.000 Euro wurden bereits in der Vergangenheit übergeben.

In Südafrika sind mehr als sechs Millionen Menschen an der Pandemie erkrankt. Das Geld wird dazu eingesetzt im Kampf gegen HIV und Aids weiter aktiv zu sein. Es werden Ausstattungsgegenstände für die Kinderkrankenhäuser vor Ort angeschafft, die Weiterbildung von medizinischem Personal gefördert und die Ausbildung von Streetworkern finanziert.

Bevor es also im Zuge der world aids awareness expedition auf den nächsten Gipfel ging , durfte ich an der Spendengala in Kapstadt teilnehmen und mich ebenfalls über die vielen engagierten Menschen im Kampf gegen HIV/ AIDS erfreuen.

Der zweite Tag unserer Reise sollte nicht weniger spannend verlaufen, denn das war der Tag unserer Trauung durch Pfarrer Stefan Hippler in Cape Town, wo ich meinem Rainer das „I am“ zusicherte (entspricht dem “JA“ ) und Joachim Franz als Trauzeugen an meiner Seite hatte. Dass ich mich damit auch lebenslang auf einen Kampf gegen HIV/Aids einstelle, muss ich wohl nicht weiter erläutern.

Dann starteten wir mit einer kleinen Gruppe von fünf Personen zu unserem Berg nach Namibia. Dirk Schuchard der Vorstand des be your own hero e.v.,Carsten Richers und Mandy Sachse und mein Mann Rainer Jensen , der uns als Fotograf begleitete.

Ungefähr 350 Kilometer von Windhoek entfernt liegt das Brandbergmassiv mit dem 2573 m hohen Königstein. Schon kurz hinter Windhoek erwartet uns eine durchgehende Sandpiste, wo wir ordentlich durchgerüttelt werden und  uns mehr und mehr auf den Fußmarsch freuen. Nach 6 Stunden erreichen wir auch endlich mit unserem Fahrer das Restcamp am Fuße des Brandbergs. Am nächsten Morgen um 6 Uhr werden wir mit unserem Guide zum Berg gebracht. Ein uralter Magirus Deutz donnert durch die Stille des Morgens. Gute neunzig Minuten brauchen wir für die 30 Kilometer durch das unwegsame Gelände. Dann endlich unser Startplatz.

Ein Zwei-Tagesmarsch liegt nun vor uns und damit ein steiniges Gelände. Wege sind nicht zu erkennen , aber dank unserem Guide Ephrahim Matheus, der sich seit mehr als 20 Jahren in diesem Gebiet auskennt wie kein zweiter und nicht nur jeden Stein sondern auch die wichtigen Wasserstellen kennt , sind wir bestens gerüstet. Dirk, der schon bei der Cape2Cape dabei war, hat ein kleines Déjà-vu: „hier ist es ja wie in Malawi auf dem Sapitwa Peak“. Dort war klettern, krabbeln, kriechen und von Stein zu Stein springen umgarnt von brütender Hitze und einem strammen Marschtempo angesagt. Zum Glück war hier alles etwas kleiner, kühler, langsamer, doch für unsere Debütanten Mandy, Carsten und Rainer mehr als ausreichend.

Umso schöner war es gemeinsam auf dem Gipfel die Fahne der world aids awareness expedition mit der HIV- Dunkelziffer für Namibia zu hissen (230.000) und ein weiteres Zeichen im Kampf gegen HIV/Aids zu setzen.

Der expandierende Tourismus hat zusammen mit anderen Faktoren zu einem Ausbau der Vergnügungsinfrastruktur geführt. Damit einher ging eine Zunahme der Fälle von Prostitution und Menschenhandel.

Die Prostitution wird durch die Verarmung großer Bevölkerungsteile noch begünstigt. Manche Kinder fallen in ihrer Not auf die Versprechungen der Menschenhändler herein, die ihnen gutbezahlte Jobs anbieten, sie jedoch sexuell ausbeuten. Studien zeigen, dass das Ausmaß der Kinderprostitution, des organisierten Kinderhandels und des Missbrauchs im familiären Umfeld bisher unterschätzt wurden.

Nach diesen Studien wird jedes dritte Mädchen und jeder fünfte Junge in Namibia vor Erreichen des 18. Lebensjahres sexuell missbraucht. Die Angst vor einer HIV-Infektion spielt dabei eine Rolle. Sowohl unter Männern als auch Frauen herrscht zunehmend der Aberglaube, dass sich Kinder weniger leicht mit dem HIV infizierten und dass der Geschlechtsverkehr mit jungfräulichen Kindern reinigende und heilende Wirkung habe.

Sogenannte „Wunderheiler“ empfehlen HIV-infizierten Männern sogar den Beischlaf mit einer minderjährigen Jungfrau. Für die Kinder hat das fatale Folgen. Gerade für sie, deren Immunsystem durch die Folgen der Armut oft geschwächt ist, besteht ein hohes Risiko einer Infektion mit dem Virus beim erzwungenen Geschlechtsverkehr mit Erwachsenen, da sie dabei häufig nicht nur seelisch, sondern auch körperlich schwer verletzt werden.

Mit dem beschwerlichen Abstieg geht es nun weiter zu neuen Aufgaben im Kampf gegen HIV/Aids.

Regina Marunde

Deutschland setzt ein Zeichen

author: GRR

Comment
0

Leave a reply