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15
07
2010

Bei manchen Arzneimitteln für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann wegen extremer Hitze eine Änderung der Dosierung notwendig sein, zum Beispiel bei den blutdrucksenkenden Medikamenten für Bluthochdruckpatienten oder den Diuretika für Betroffene mit einer Herzschwäche.

Extreme Hitze: Worauf sollten herzkranke Menschen achten? Hitzetipps der Deutschen Herzstiftung für herzkranke und ältere Menschen – Bewegung und Sport auf den kühleren Morgen oder Abend verlegen

By GRR 0

(Frankfurt a. M., 15. Juli 2010) Sommerliche Hitze mit sehr hohen Temperaturen über 30 Grad Celsius kann zur Herausforderung für Herz und Kreislauf werden. Das gilt besonders für ältere Menschen und solche, die bereits wegen Herz- oder Blutdruckproblemen in Behandlung sind.

Mögliche Folgen der hohen Temperaturen sind Müdigkeit und Schwindel bis hin zum Kreislaufkollaps, außerdem Herzrhythmusstörungen oder auch Muskelkrämpfe. Wer diesen Komplikationen vorbeugen will, dem rät die Deutsche Herzstiftung, ein paar einfache Tipps zu befolgen.

Bei manchen Arzneimitteln für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann wegen extremer Hitze eine Änderung der Dosierung notwendig sein, zum Beispiel bei den blutdrucksenkenden Medikamenten für Bluthochdruckpatienten oder den Diuretika für Betroffene mit einer Herzschwäche.

„Herzkranke Patienten sollten deshalb von ihrem behandelnden Arzt die Dosierung der verabreichten Medikamente überprüfen lassen“, rät der Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Wendt vom Kardiocentrum Frankfurt und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung.

Verlust von Kochsalz und Elektrolyten ausgleichen

Besonders wichtig bei Hitze ist ausreichendes Trinken. „Schwitzen ist für den Körper wichtig, um bei großer Hitze Wärme abzugeben. Schnell können hierbei mehrere Liter Flüssigkeit und mit ihr Kochsalz und die Elektrolyte Kalium und Magnesium verloren gehen, die dem Körper wieder zugeführt werden müssen“, sagt Prof. Wendt. Patienten mit Herzschwäche, die aufgrund ihrer Erkrankung normalerweise nicht so viel trinken dürfen, sollten an heißen Tagen ihre Trinkmenge etwas steigern. Wer sich unklar über die richtige Menge ist, sollte dies am besten mit dem behandelnden Arzt besprechen.

Wichtig für den Kochsalz- und Elektrolyte-Ausgleich ist die richtige Getränkewahl. Geeignet sind Mineralwasser oder Fruchtsäfte, die auch miteinander gemischt werden können. Ebenfalls sinnvoll (Ausnahme: Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck) sind Gemüsebrühen, die den hohen Kochsalzverlust bei starkem Schwitzen ausgleichen. Abzuraten ist von alkoholischen Getränken. Zwar löscht ein kühles Bier kurzfristig den Durst, aber langfristig wird damit dem Körperkreislauf Flüssigkeit entzogen, was für den Organismus eine unnötige Belastung darstellt. Auch sollten die Getränke nicht zu kalt sein, da dies die körpereigene Wärmeproduktion anregen kann.

Bewegung und Sport auf den kühleren Morgen oder Abend verlegen

Wie steht es um Bewegung und Sport bei sommerlicher Hitze: Sollte man sich an heißen Tagen überhaupt körperlich betätigen? Herzpatienten und ältere Menschen sollten zwar Extremsituationen wie Hitze meiden, da sie das Herz-Kreislauf-System massiv schwächen kann. Dennoch ist Bewegung auch im Sommer wichtig. „Allerdings sollte man sportliche Aktivitäten an heißen Tagen auf die kühleren frühen Morgenstunden oder auf den späten Abend verschieben“, betont Prof. Wendt.

Empfehlenswert sind Spaziergänge im kühleren Wald oder eine kleine Fahrradtour, da der Fahrtwind erfrischt. Selbstverständlich sollte man nicht mit Höchstleistungen beginnen, sondern dem Körper Zeit zum Akklimatisieren lassen. Bei erhöhten Ozonkonzentrationen in einer Sommersmoglage rät der Kardiologe den Herzpatienten, große Anstrengungen zu vermeiden.

Auch die Essgewohnheiten sollte man der Sommerhitze anpassen. Die Devise: lieber viele kleine als wenige üppige Mahlzeiten einnehmen. Besonders verträglich ist die Mittelmeerküche mit frischem Obst und Gemüse. Als ideales Mittagessen hat sich zum Beispiel ein einfacher Salat mit frischen Tomaten, Gurken und Paprika bewährt.

Deutsche Herzstiftung e.V.
 
Michael Wichert / Pierre König
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author: GRR

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