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10
09
2010

Nicht jede Sportart ist für Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit empfehlenswert. Eher ungeeignet ist z. B. Sport, bei dem ein Ball im Spiel ist wie etwa Fußball, Handball, Squash, Badminton oder Tennis

Informationen der Deutschen Herzstiftung – Welche Sportarten sind bei einer KHK zu empfehlen?

By GRR 0
Abbildung Sportler

 

Wer regelmäßig Sport treibt, kann sein Risiko für Herzinfarkte und andere Herzerkrankungen erwiesenermaßen senken. Dies trifft auch bei einer koronaren Herzkrankheit zu, die in den meisten Fällen die Grunderkrankung des Herzinfarkts darstellt und sich mit Sport in Einzelfällen sogar teilweise zurückbilden kann.

Wichtig ist allerdings, dass man die richtige Sportart auswählt und den Schlussspurt als klassischen Fehler vermeidet.

Nicht jede Sportart ist für Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit empfehlenswert. Eher ungeeignet ist z. B. Sport, bei dem ein Ball im Spiel ist wie etwa Fußball, Handball, Squash, Badminton oder Tennis. Denn „bei Ballsportarten erwacht schnell der Ehrgeiz, den Ball unbedingt noch erreichen zu wollen, wofür oft ein hoher Krafteinsatz erforderlich ist und als Folge Überlastungen des Herzmuskels auftreten können”, wie der Herzspezialist Dr. med. Frank Sonntag vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung betont.

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Deutlich geeigneter sind dagegen für Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) Ausdauersportarten, die sich problemlos mit niedriger Intensität durchführen lassen, wie z. B. Joggen, Radfahren, Schwimmen, Rudern, Wandern, Walken bzw. flottes Gehen oder Skilanglauf. All diese Sportarten können so ausgeübt werden, dass die Gefahr für eine Überlastung des Herzens gering bleibt.

Wichtiger Hinweis: Bei Ausdauersportarten sollte am Ende der Trainingseinheit kein Endspurt erfolgen. Zwar ist es für viele Menschen verlockend, z. B. beim Joggen auf den letzten 400 Metern noch einmal richtig aufzudrehen und vielleicht noch ein paar Vorderleute zu überholen, doch mit solchen Maximal-Belastungen steigt die Gefahr, das Herz zu überlasten und gesundheitliche Schäden davonzutragen. Zudem sollten maximale Belastungen beim Sport nicht den Abschluss einer Trainingseinheit bilden. Deutlich empfehlenswerter ist es zum Abschluss einer Übungseinheit gemütlich auszulaufen, was die Regeneration der Muskulatur unterstützen kann.

Wie oft pro Woche Sport treiben?

Nach Empfehlungen der Deutschen Herzstiftung sollten sich Patienten mit koronarer Herzkrankheit dreimal pro Woche für mindestens 30 Minuten körperlich betätigen, am besten sogar täglich. Für alle Menschen, die wenig Zeit zum Sport haben, hier zwei Tipps von Dr. Sonntag:

Tipp Nr. 1: Wer regelmäßig mit dem Bus oder der U-Bahn nach Hause fährt, kann jeden zweiten Tag zwei oder drei Stationen früher aussteigen und den Rest zu Fuß nach Hause gehen. Das lässt sich völlig unkompliziert in den Tagesablauf einbauen, ohne dass dafür eine aufwendige Sportausrüstung erforderlich ist. Man braucht lediglich geeignete Schuhe, in denen einem die Füße nicht schon nach 100 Metern weh tun. Das Tragen von Arbeitskleidung oder auch die Aktentasche unter dem Arm stellen dabei kein Problem dar.

Tipp Nr. 2: Abends einfach noch einmal eine halbe Stunde rausgehen und dabei dreimal das Tempo für jeweils fünf Minuten so steigern, dass die Nachbarn sagen würden: „Der hat es aber heute eilig.” Erstaunlicherweise werden solche Intervallbelastungen oft als weniger anstrengend empfunden als Ausdauerbelastungen gleicher Dauer.
Wichtiger Hinweis: Während der höheren Belastungen eines Intervalltrainings sollte darauf geachtet werden, dass der Puls nicht zu stark ansteigt bzw. Pulsgrenzen, die Ihr Arzt ggf. für Sie ermittelt hat, nicht überschritten werden.


Foto Dr. med. Frank Sonntag

Der Kardiologe Dr. med. Frank Sonntag ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung.

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