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03
11
2010

2. Dresdner LAUFMEDIZINISCHES SYMPOSIUM beim 12. Morgenpost Dresden Marathon am 23. Oktober 2010 im Rahmen der Marathonmesse im Internationalen Congress Center Dresden. Dr. Axel Klein berichtet

By GRR 0

Unter wissenschaftliche Leitung von Herrn PD Dr. med. Helmut Zerbes, Vorsitzender Sächsischer Sportärztebund, fand am 23.10.2010 das 2. Laufmedizinische Symposium in Dresden unter großer Resonanz statt.

1. „Höhentraining im Flachland – normobare Hypoxie“ – Prof. Dr. Hermann Buhl

 

Der ehemaliger wissenschaftlich-medizinischer Leiter des Institutes für Höhentraining in Köln konnte bereits im Rahmen seiner Tätigkeit als Direktor für Forschung am Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport in Leipzig  mehr als 30 Jahre Erfahrung mit Hypoxie (Höhentraining) sammeln. Diese stellte er anschaulich dar, obwohl für viele die physikalischen Zusammenhänge zwischen Luftdruck, Sauerstoffpartialdruck und Sauerstoffsättigung im Blut schwierig zu verstehen sind.

Er zeigte auf, dass es mittlerweile möglich ist, mit Hypoxiekammern oder -zelten Höhen bis 6000 m zu simulieren, so dass Trainingseffekte auch im Flachland erzielt werden könne und auf die Probleme eines Höhentraining mit seinen organisatorischen Schwierigkeiten verzichten kann. Prof. Buhl betonte, dass die Erkenntnisse zum Verständnis der Anpassung an ein verändertes Sauerstoffangebot rasch wachsen und dass die wesentlichen Prozesse in den Zellen und dort insbesondere in den Mitochondrien – als „Energiekraftwerke“ stattfinden.

 

2. „Konservative Therapie von Achillessehnenproblemen beim Läufer“  – Dr. med. Axel Klein

 

Im diesem Vortrag wurde nach anatomischen und physiologischen Vorbemerkungen durch den Dresdner Orthopäden und Sportmediziner auf die vielfältigen Ursachen zum Entstehen von Achillessehnenproblemen verwiesen, die gründlich diagnostiziert werden müssen.

Es folgte die Vorstellung der verschiedensten therapeutischen Möglichkeiten, wobei wiederholt betont wurde, wie wichtig eine vernünftige Trainingsplanung und Intensitätssteigerung sowie eine realistische Zielsetzung für ambitionierte Läufer ist. Auf die Beachtung von Problemen von Beginn an wurde verwiesen, um eine Chronifizierung zu vermeiden, da die Behandlung der chronischen Achillessehnenbeschwerden sich häufig über Monate hinziehen kann.

Neben Eigenübungen (exzentrisches Krafttraining) wurden neue Methoden (Hyaluronsäure-Injektion, Injektion angereichertes Plasma) vorgestellt.

 

3. „Operative Therapie von Sprunggelenks- und Achillessehnenproblemen beim Läufer“ – Prof. Dr. med. Felix Bonnaire

 

Der Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie im Krankenhaus Dresden Friedrichstadt erläuterte die differenzierten Methoden operativer Eingriffe am Sprunggelenk und Achillessehne nach akuten Verletzungen (Brüche, Achillessehnenriss), aber auch die Vorgehensweise bei chronischen, konservativ über Monate therapieresistenten Beschwerden an der Achillessehne.

Er verglich die verschiedenen Behandlungsmethoden beim Achillessehnenriss, wobei er die operativen Methoden bevorzugt, da bei einer  rein konservativen Therapie im Spezialschuh einer Re-Rupturrate von bis zu  20% zu erwarten ist.

Bei chronischen Verdickungen kann die Achillessehne verschmälert werden, wodurch auch durch die Unterbrechung der feinen Gefäß- und Nervenversorgung Beschwerden reduziert werden können. Gleichzeitig wies er daraufhin, dass eine Operation nur erfolgreich gelingt,  wenn eine korrekte Nachbehandlung mit langsamem Belastungsaufbau erfolgt.

 

4. „Stoffwechselveränderungen beim Läufer – Diabetes und Sport“ – Torsten Plachta

 

Der Ernährungsberater aus der Praxis Dr. med. Wildbrett beschrieb zunächst den Zusammenhang zwischen Ausdauersport und positiven Wirkungen auf viele Stoffwechselprozesse, die wesentlich zum Schutz vor Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und anderen chronischen Ernährungsleiden als Zivilisationskrankheiten unserer Gesellschaft beitragen.

Er zeigte eindrücklich an Beispielen, wie durch eine Umstellung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, Patienten auch im Berufsalltag ihr Risikoprofil deutlich verbessern können und eine Reduktion von Medikamentendosis kein unerfüllter Wunsch bleiben muss.

Des Weiteren erläuterte er wesentliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Diabetesformen und deren Folgen für die sportliche Leistungsfähigkeit.

 

5. „Einlagenversorgung beim Läufer – Sinn oder Unsinn propriorezeptiver Einlagen“ – Markus Buro / Sven Sommer

 

Der Orthopädie-Technik-Meister und der Orthopädie-Schuhtechniker von der Orthopädie- und Rehatechnik Dresden wiesen auf die Vielzahl von individuellen und externen Einflüssen auf unsere Haltung und Bewegung hin.

Wesentlich ist es, Haltungs- und Bewegungsauffälligkeiten zu analysieren, deren Ursachen zu erforschen und dann mit dem Patienten oder Läufer gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu suchen, die nicht immer eine Einlage nach sich ziehen müssen. Jede Einlage bewirkt über unsere Fußsohle Reize auf den Fuß und den gesamten Körper. Auf dem Markt tummeln sich viele Anbieter mit unterschiedlichsten Einlagenkonzepten.

Es sollte daher immer hinterfragt werden, was die Einlage bewirken soll, ob Veränderungen in der Statik und Dynamik nachweisbar sind und vor allem ob der Läufer sich damit besser fühlt.

 

Dr. med. Axel Klein
FA für Orthopädie / Unfallchirurgie
Sportmedizin, Chirotherapie
Altenberger Str. 13, 01277 Dresden
Tel.: 0351/337434; Fax: 0351/337730
www.doctip.de/orthopaedie-dresden

Fachärzte für Orthopädie

author: GRR

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