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27
08
2011

Rehasport in der Onkologie – Die Teilnahme am Kiel-Lauf 2010 startete als Pilotprojekt – Deutscher Behindertensportverband e.V.

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Mit der Diagnose Brustkrebs umzugehen ist nicht einfach. Vielen Frauen fällt es schwer, nach der Therapie und Rehabilitation in den Alltag zurückzukehren und aktiv etwas für ihre Gesundheit zu tun.

Das Institut für Sportwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität Kiel, die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel und der Rehabilitations- und Behinderten-Sportverband Schleswig-Holstein evaluieren in einer Studie die Auswirkungen verschiedener körperlicher Aktivitäten in der Rehanachsorge.

Die Diagnose einer malignen Erkrankung und deren Behandlung sind häufig mit Nebenwirkungen und abnehmender Lebensqualität verbunden. Ein Ziel der sportlichen Aktivität ist die Erhöhung der Lebensqualität durch eine Verbesserung des physischen, psychischen und sozialen Bereichs. Zu einer Veränderung dieser Bereiche kommt es durch eine angepasste sportliche Belastung, womit Funktionseinschränkungen aufgehoben oder vermindert werden können.

Spezifische Ziele sind u. a. eine Verminderung des Fatigue-Syndroms, geringere Depressionstendenzen, eine Verbesserung der Immunabwehr, der Erhalt der Knochen- und Knorpelsubstanz und die Verbesserung der muskulären Strukturen sowie eine Ökonomisierung der Herzarbeit.

Die guten Bewegungsempfehlungen der Rehabilitationskliniken für den weiteren Genesungsprozess können häufig durch ein fehlendes Angebot in Wohnortnähe nicht umgesetzt werden. Der Sportwissenschaftler Dr. Thorsten Schmidt evaluiert in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. med. Burkhard Weisser vom Institut für Sportwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität und mit dem Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des UK S-H, Campus Kiel, Prof. Dr. Walter Jonat, die Sport- und Bewegungstherapie in den verschiedenen Behandlungsphasen.

Ziel ist es, ein nachhaltiges Aufbauprojekt, das eine Sport- und Bewegungstherapie in die klinische Therapie einbezieht zu initiieren. Es ist so angelegt, dass die Patientinnen während des Klinik- bzw. Reha-Aufenthalts ein optimiertes Sportprogramm absolvieren und nach ihrer Entlassung ein wohnortnahes Angebot vorfinden. "Damit übertragen wir die nachhaltige Konzeption der Reha-Maßnahmen in ein langfristiges Programm für den Alltag der Patientinnen", sagt Schmidt.

Wie im letzten Jahr plant das Institut für Sportwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität Kiel in Zusammenarbeit mit der Frauen- und Geburtsklinik des UKSH die Teilnahme von Brustkrebspatientinnen am Kiel-Lauf 2011 eines der größten Laufveranstaltung in Schleswig-Holstein.

Die Teilnahme am Kiel-Lauf 2010 startete als Pilotprojekt und diente einer Motivationssteigerung der körperlichen Aktivität von Brustkrebspatientinnen. Der sehr positive Zuspruch soll in diesem Jahr zum Anlass genommen werden, die Teilnahme der Patientinnen am Kiel-Lauf vertieft wissenschaftlich zu evaluieren.

Mit der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit sich die Teilnahme an überregionalen Sportveranstaltungen auf die Motivation Sport zu treiben auswirkt und inwieweit solche Veranstaltungen in die Rehanachsorge integriert werden können. Es ist wieder geplant als Walking-Gruppe am Sechskilometerlauf teilzunehmen, für den im Vorfeld wöchentlich trainiert werden soll. "Viele der Frauen haben erst vor kurzem die Therapie beendet. Die Teilnahme an diesem Lauf gibt ihnen neuen Lebensmut und ein Stück Lebensqualität", sagt Schmidt.

Die Studie zum Kiel-Lauf wird im Rahmen eines Forschungsauftrags von der Stiftung Leben mit Krebs unterstützt.

Weitere Informationen zur Stiftung Leben finden Sie hier.

Quelle und Kontakt:
Dr. Thorsten Schmidt
thorsten.schmidt@uk-sh.de

Deutscher Behindertensportverband e.V.

 

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author: GRR

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