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10
03
2012

"Blitzdiäten wie beispielsweise 'die Ananas-Diät' oder 'die Eier-Diät' sind problematisch, weil sie meist extrem einseitig und kalorienreduziert sind", sagt Dr. Helga Christoffel vom Ärztezentrum der TK.

TK – Problemzone Winterspeck: Blitzdiäten sind mit Vorsicht zu genießen – Gesund und vital in den Frühling – Techniker Krankenkasse

By GRR 0

Wenn die Temperaturen wieder steigen und damit dicke Rollkragenpullover und warme Thermohosen der luftigeren Bekleidung weichen, bringt es der Frühling an den Tag: Mehr als jeder zweite Deutsche ist zu dick. Doch jetzt auf die Schnelle ein paar Kilos loszuwerden, bringt langfristig nichts, so die Techniker Krankenkasse (TK). Experten raten, sich von der "Diäthysterie" nicht mitreißen zu lassen und lieber langsam und dauerhaft Gewohnheiten umzustellen.

"Blitzdiäten wie beispielsweise 'die Ananas-Diät' oder 'die Eier-Diät' sind problematisch, weil sie meist extrem einseitig und kalorienreduziert sind", sagt Dr. Helga Christoffel vom Ärztezentrum der TK.
Sie erklärt: "Wer über einen gewissen Zeitraum hinweg nur frische Ananas oder Eier verzehrt, wird die unliebsamen Pfunde zwar schnell los. Doch sorgt ein derart reduzierter Speiseplan schon oft nach kürzester Zeit für Heißhungerattacken und schlechte Laune." Dabei komme das wirklich böse Erwachen oft erst hinterher, wenn sich der sogenannte Jo-Jo-Effekt bemerkbar macht und der Hungergeplagte sogar mehr auf die Waage bringt als zuvor, so die Ärztin.

Und so funktioniert der Jo-Jo-Effekt:  Durch die extrem reduzierte Kalorienzufuhr  stellt sich der Körper auf  eine vermeintliche "Hungersnot" ein und verringert seinen Kalorienbedarf. "Diese Anpassungsfähigkeit ist an sich nicht schlecht, da der Mensch im Laufe der Geschichte so auch längere Hungerperioden überstehen konnte", so Christoffel. Gebe es jedoch wieder Nahrung, setze der Körper wieder Fett an, um sich vor der nächsten Hungerperiode zu schützen.

Im 21. Jahrhundert und in der westlichen Konsumgesellschaft bedeutet dies, den Körper langfristig an das kontinuierliche Nahrungsangebot zu gewöhnen. Denn radikale Diäten, wie sie im Frühjahr immer wieder angepriesen werden, bauen nicht nur Fett, sondern auch Muskelmasse ab, um den Energiebedarf des Körpers zu decken.

Letzteres ist, wenn es um das Erreichen der "Idealfigur" geht, kontraproduktiv: "Muskeln sind gewissermaßen die Verbrennungsöfen unseres Körpers. Sie verbrauchen sogar noch dann Energie, wenn wir schon längst die Füße hochgelegt haben", erklärt die TK-Expertin Christoffel. Das heißt wiederum: Durch den Abbau von Muskelmasse wird gleichzeitig der Energieverbrauch des Körpers gesenkt und der Teufelskreis zwischen Gewichtsabnahme und -zunahme verschlimmert.

Den Jo-Jo-Effekt zu verhindern, ist also nur mit Hilfe einer dauerhaften Ernährungsumstellung in Kombination mit einem gezielten Bewegungsprogramm möglich, folgert Christoffel: "Sinnvoll ist, zu fette Nahrungsmittel vom Speiseplan zu streichen und täglich mehrere Portionen frisches Obst und Gemüse zu sich zu nehmen." Dies lasse die Pfunde zwar nur langsam, dafür aber nachhaltig purzeln.

"So desillusionierend es vielleicht zunächst auch klingen mag: Will man gesund und dauerhaft abnehmen, sollte das Übergewicht genauso langsam reduziert werden, wie man es auch angesetzt hat. Als Faustregel gilt: Mehr als ein Kilo in 14 Tagen sollte es nicht sein", empfiehlt die Medizinerin.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.tk.de (Webcodes 037286 und 048666).

 

Quelle:  Techniker Krankenkasse

author: GRR

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