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08
2012

Marathon Abel Kirui of Kenya, Wilson Kipsang Kiprotich of Kenya and Stephen Kiprotich of Uganda ©LONDON 2012

LONDON 2012 – RESULTATE: Stephen Kiprotich überrascht die Kenianer – und gewinnt Gold für Uganda beim Olympia-Marathon

By GRR 0

Der Marathon-Olympiasieger heißt Stephen Kiprotich. Mit der Flagge Ugandas über seinem Kopf lief er ins Ziel beim Triumph seines Lebens. Der 23-Jährige sorgte damit für eine große Überraschung, denn er hatte zuvor keines der bedeutenden Rennen über die klassischen 42,195 km gewonnen.

Bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr war er Neunter. In einem Hitzerennen, bei dem am Ende in der Sonne Temperaturen von über 25 Grad Celsius herrschten, lief Stephen Kiprotich, der in Kenia lebt und trainiert, 2:08:01 Stunden. Für Uganda war dies die erste Leichtathletik-Goldmedaille bei Olympischen Spielen seit John Akii-Bua vor 40 Jahren in München die 400 m Hürden gewonnen hatte.

Über alle Sportarten hinweg hatte Uganda zuletzt in  Atlanta 1996 eine olympische Medaille gewonnen. „Ich bin sehr froh, hier für mein Land die Goldmedaille gewonnen zu haben. Ich liebe die Menschen in Uganda. Sie sind jetzt sehr froh, denn wir hatten im Marathon noch nie eine Medaille“, erklärte Stephen Kiprotich.

Die Silbermedaille gewann am Sonntagvormittag der Weltmeister von 2011, Abel Kirui (Kenia), mit 2:08:27. Bronze sicherte sich der zweifache Frankfurt-Marathon-Gewinner Wilson Kipsang (Kenia), der nach 2:09:37 im Ziel war. Vor enormen Zuschauermassen hatte Stephen Kiprotich knapp fünf Kilometer vor dem Ziel die führenden Kenianer Kirui und Kipsang überholt.

Ein glänzendes Rennen lief Meb Keflezighi (USA), der als Vierter nach 2:11:06 das Ziel am Buckingham Palast erreichte. Marilson dos Santos (Brasilien/2:11:10) und Kentaro Nakamoto (Japan/2:11:16) belegten die nächsten Ränge. Als bester Europäer lief der Pole Henryk Szost auf einen beachtlichen neunten Platz mit 2:12:28. Der Italiener Ruggero Pertile wurde Zehnter (2:12:45) vor Viktor Röthlin (Schweiz/2:12:48). Keiner der drei hoch eingeschätzten äthiopischen Läufer erreichte das Ziel. In der Hitze beendeten sie das Rennen vorzeitig.

Überraschend früh hatte Wilson Kipsang die Initiative ergriffen. Der schnellste Läufer im Feld, der in Frankfurt im vergangenen Jahr mit 2:03:42 Stunden den Weltrekord um lediglich vier Sekunden verpasst hatte, galt als Favorit im Rennen um Gold. Nachdem das Feld in verhaltenen 30:38 Minuten die 10-km-Marke passiert hatte, schlug Wilson Kipsang ein Tempo ein, mit dem man bezogen auf die gesamte Marathondistanz den aktuellen Weltrekord von 2:03:38 Stunden um mehrere Minuten unterbieten könnte. 14:11 Minuten benötigte der 30-Jährige für den Abschnitt von Kilometer 10 bis 15. Schneller war noch niemand in einem olympischen Marathon auf irgendeinem 5-km-Teilstück.

Doch mit diesem enormen Vorstoß schwächte sich Wilson Kipsang am Ende selbst. Er wollte offenbar im Stil des verstorbenen Marathon-Olympiasiegers von Peking 2008, Sammy Wanjiru, zur Goldmedaille laufen. Sein Landsmann hatte vor vier Jahren mit durchweg hohem Tempo die Konkurrenten mürbe gemacht und in olympischer Rekordzeit von 2:06:32 Stunden gewonnen. Die Taktik von Wilson Kipsang ging nicht auf.

In seinem ersten Meisterschafts-Marathon hatte er zwar an der Halbmarathonmarke, die er nach 63:15 Minuten erreicht hatte, 16 Sekunden Vorsprung vor Abel Kirui, Stephen Kiprotich, dem hoch eingeschätzten Äthiopier Ayele Abshero, der im Januar den Dubai-Marathon in der Jahresweltbestzeit von 2:04:23 Stunden gewonnen hatte, sowie Marilson dos Santos und Stephen Mokoka (Südafrika).

Aber bald darauf begann der Vorsprung wieder zu schmelzen, was zum Teil auch daran lag, dass Wilson Kipsang an einem Verpflegungspunkt seine Flasche verpasst hatte und dann ein paar Meter zurücklaufen musste, um noch an das Getränk zu kommen. An der 25-km-Marke lag er mit 1:14:58 Stunden dann nur noch sieben Sekunden vor Abel Kirui, Stephen Kiprotich und Ayele Abshero. Während kurz danach Kirui und Kiprotich zu Kipsang aufschlossen, fiel Abshero weit zurück und gab schließlich auf.

In dem spannenden Dreikampf waren es dann zunächst die Kenianer, die die Initiative ergriffen. Kurz nach der 35-km-Marke (1:46:03) trat Wilson Kipsang an und löste sich. Abel Kirui folgte ihm und leistete dann ebenfalls Führungsarbeit. Knapp 50 Meter Vorsprung hatten die beiden bereits auf Stephen Kiprotich. „Ich dachte in diesem Augenblick, dass Wilson und ich um Gold kämpfen werden und rechnete damit, dass wir auf den letzten Kilometern wohl um den Sieg sprinten würden“, erzählte Abel Kirui später.

Doch Stephen Kiprotich holte plötzlich wieder auf und ging kurz nach 37 km sogar an den Kenianern vorbei. „Es war überraschend für mich, als Stephen plötzlich wieder da war. Er war dann stärker und konnte sich lösen. Wir konnten ihn nicht mehr einholen. Aber ich freue mich für Stephen”, sagte Abel Kirui. Stephen Kiprotich war nicht mehr aufzuhalten auf dem Weg zur Marathon-Goldmedaille. Abel Kirui und Wilson Kipsang blieben Silber und Bronze.

Auch Wilson Kipsang zeigte sich als fairer Verlierer: „Stephen ist ein Freund. Er hat heute gewonnen, weil in einem Wettbewerb immer der Beste gewinnt“, erklärte Wilson Kipsang.

„Das bedeutet viel für Uganda. Seit 1972 hatten wir keine Goldmedaille mehr gewonnen“, erklärte Stephen Kiprotich. „Das Tempo war zunächst sehr schnell, so dass es für mich erst einmal nur darum ging, mitzuhalten“, sagte der erst 23-Jährige Olympiasieger. „Dann musste ich irgendwann alles versuchen, denn ich wollte diese Goldmedaille gewinnen.“

„Jetzt bin ich endlich ein bekannter Athlet“, sagte Stephen Kiprotich, der in London seinen vierten Marathon lief. Im Frühjahr 2011 war er eigentlich nur als Tempomacher für den Enschede-Marathon vorgesehen. Doch Stephen Kiprotich fühlte sich gut, lief weiter und gewann in der nationalen Rekordzeit von 2:07:20 Stunden. Daraufhin wurde er für den Weltmeisterschafts-Marathon in Daegu (Südkorea) nominiert. Bei der WM wurde er in einem Hitzerennen Neunter. In Tokio lief Stephen Kiprotich, der in Kenia unter anderem mit dem 5.000-m-Weltklasseläufer Eliud Kipchoge trainiert, dann im Februar sein drittes Rennen über die 42,195 km und kam als Dritter mit 2:07:50 ins Ziel.

In London gelang ihm jetzt der größtmögliche Durchbruch.

race-news-service.com

 

 

LONDON 2012 

Marathon – M   Final – IAAF
Intermediate

12 August 2012 – 11:00

 

Position Bib Athlete Country Mark .
1 3113 Stephen Kiprotich UGA 2:08:01 .
2 2304 Abel Kirui KEN 2:08:27 .
3 2302 Wilson Kipsang Kiprotich KEN 2:09:37 .
4 3225 Mebrahtom Keflezighi USA 2:11:06 .
5 1226 Marilson dos Santos BRA 2:11:10 .
6 2230 Kentaro Nakamoto JPN 2:11:16 .
7 3368 Cuthbert Nyasango ZIM 2:12:08 (PB)
8 1229 Paulo Roberto Paula BRA 2:12:17 .
9 2672 Henryk Szost POL 2:12:28 .
10 2139 Ruggero Pertile ITA 2:12:45 .
11 2971 Viktor Röthlin SUI 2:12:48 .
12 3147 Oleksandr Sitkovskyy UKR 2:12:56 (SB)
13 1222 Franck de Almeida BRA 2:13:35 .
14 2824 Aleksey Reunkov RUS 2:13:49 .
15 3367 Wirimai Juwawo ZIM 2:14:09 (SB)
16 1059 Michael Shelley AUS 2:14:10 .
17 2315 Emmanuel Kipchirchir Mutai KEN 2:14:49 .
18 2457 Rachid Kisri MAR 2:15:09 .
19 1593 Yared Asmerom ERI 2:15:24 .
20 1304 Dylan Wykes CAN 2:15:26 .
21 2629 Raúl Pacheco PER 2:15:35 .
22 1288 Eric Gillis CAN 2:16:00 .
23 2825 Dmitriy Safronov RUS 2:16:04 .
24 1615 Carles Castillejo ESP 2:16:17 .
25 2484 Iaroslav Musinschi MDA 2:16:25 .
26 2760 Marius Ionescu ROU 2:16:28 .
27 1285 Reid Coolsaet CAN 2:16:29 .
28 1041 Martin Dent AUS 2:16:29 (SB)
29 3146 Vitaliy Shafar UKR 2:16:36 .
30 1822 Lee Merrien GBR 2:17:00 .
31 1613 Ignacio Cáceres ESP 2:17:11 .
32 2358 Duhaeng Lee KOR 2:17:19 .
33 3015 Faustine Mussa TAN 2:17:39 .
34 1620 José Carlos Hernández ESP 2:17:48 .
35 1019 Miguel Barzola ARG 2:17:54 .
36 2594 Urige Buta NOR 2:17:58 .
37 2800 Grigoriy Andreev RUS 2:18:20 .
38 2014 José Amado García GUA 2:18:23 .
39 2507 Daniel Vargas MEX 2:18:26 .
40 2242 Ryo Yamamoto JPN 2:18:34 .
41 1548 Jesper Faurschou DEN 2:18:44 .
42 2117 Kári Steinn Karlsson ISL 2:18:47 .
43 2777 Lusapho April RSA 2:19:00 .
44 2480 Mike Tebulo MAW 2:19:11 (SB)
45 2222 Arata Fujiwara JPN 2:19:11 .
46 2929 Primož Kobe SLO 2:19:28 .
47 2079 Guor Marial IOA 2:19:32 .
48 2709 Luís Feiteira POR 2:19:40 (SB)
49 2786 Stephen Mokoka RSA 2:19:52 .
50 1570 Miguel Ángel Almachi ECU 2:19:53 .
51 2515 Ser-Od Bat-Ochir MGL 2:20:10 .
52 2736 Song-Chol Pak PRK 2:20:20 .
53 2735 Kwang-Hyok Kim PRK 2:20:20 .
54 1348 Guojian Dong CHN 2:20:39 .
55 2962 Anuradha Cooray SRI 2:20:41 .
56 2216 Methkal Abu Drais JOR 2:21:00 .
57 2096 Mark Kenneally IRL 2:21:13 .
58 1596 Yonas Kifle ERI 2:21:25 .
59 3123 Ivan Babaryka UKR 2:21:52 .
60 2496 Carlos Cordero MEX 2:22:08 .
61 1828 Scott Overall GBR 2:22:37 .
62 3348 Pedro Mora VEN 2:22:40 .
63 1047 Jeff Hunt AUS 2:22:59 .
64 1167 Stsiapan Rahautsou BLR 2:23:23 .
65 1449 César Lizano CRC 2:24:16 .
66 3016 Samson Ramadhani TAN 2:24:53 (SB)
67 1517 Jan Kreisinger CZE 2:25:03 .
68 2753 Mohammed Abduh Bakhet QAT 2:25:17 .
69 1731 Jussi Utriainen FIN 2:26:25 .
70 2500 Arturo Malaquias MEX 2:26:37 .
71 3066 Wissem Hosni TUN 2:26:43 .
72 2045 Tamás Kovács HUN 2:27:48 .
73 2351 Sinkweon Jang KOR 2:28:20 .
74 1012 Antoni Bernadó AND 2:28:34 .
75 2423 Marcel Tschopp LIE 2:28:54 .
76 3076 Bekir Karayel TUR 2:29:38 .
77 3030 Chia-Che Chang TPE 2:29:58 .
78 2070 Ram Singh Yadav IND 2:30:06 .
79 2905 Jean Pierre Mvuyekure RWA 2:30:19 .
80 1985 Konstadínos Poúlios GRE 2:33:17 .
81 2121 Zohar Zemiro ISR 2:34:59 .
82 2352 Jinhyeok Jeong KOR 2:38:45 .
83 1412 Juan Carlos Cardona COL 2:40:13 .
84 3026 Augusto Soares TLS 2:45:09 .
85 2419 Tsepo Ramonene LES 2:55:54 .
. 1007 Tayeb Filali ALG DNF .
. 1089 Günther Weidlinger AUT DNF .
. 1354 Zicheng Li CHN DNF .
. 1407 Zatara Mande Ilunga COD DNF .
. 1602 Samuel Tsegay ERI DNF .
. 1676 Ayele Abshero ETH DNF .
. 1684 Getu Feleke ETH DNF .
. 1692 Dino Sefir ETH DNF .
. 1756 Abraham Kiprotich FRA DNF .
. 1761 Abdellatif Meftah FRA DNF .
. 1768 Patrick Tambwé FRA DNF .
. 2397 Valerijs Žolnerovics LAT DNF .
. 2409 Ali Mabrouk El Zaidi LBA DNF .
. 2451 Abderrahime Bouramdane MAR DNF .
. 2485 Roman Prodius MDA DNF .
. 2717 Rui Pedro Silva POR DNF .
. 2788 Coolboy Ngamole RSA DNF .
. 2953 Darko Živanovic SRB DNF .
. 3203 Abdihakem Abdirahman USA DNF .
. 3219 Ryan Hall USA DNF  

 

Marathon – Stats by Ken Nakamura 

KEN won multiple medal for the first time in history of Olympic marathon.  
It is also second time (after ETH in 2000) any nation won multi medal after 1936.
Kipsang's time 2:09:37, is the fastest 3rd place time in Olympic marathon
2:08:01 by Stephen Kiprotich is third fastest in OG, only Wanjiru and Gharib from 4 years ago are faster. 
It is fourth marathon for Stephen Kiprotich. He won Enschede with 2:07:20 in 2011, 9th in 2:12:57 in Daegu
and then 3rd in 2012 Tokyo in February.  
It is the first gold (or first medal of any kind) for Ugandan distance runner. Aki Bua won 400mH of course. 
Best Ugandan distance finish at OG is 4th by Moses Kipsiro at 5000m in Beijing, and 
4th at 10000m by Boniface Kiprop in 2004 OG. So Ugandan distance runner has been close to medal.
14:11 between 10 to 15Km by Wilson Kiprotich is the fastest ever 5Km lap time in Olympic marathon; second fastest 5Km 
lap time in Olympic Games is 14:13 by Rodolfo Gomez from 20 to 25Km in 1980

author: GRR

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