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08
2012

2012 London Olympic Games London, England Aug03-12 2012 Photo: Victah Sailer@Photo Run Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET

LONDON 2012 – Allyson Felix im Interview – „Motivation durch Niederlagen“ – Jörg Wenig in „leichtathletik“

By GRR 0

Allyson Felix hat es im dritten Anlauf endlich geschafft. Die 26-jährige US-Sprinterin gewann in 21,88 Sekunden die olympische Goldmedaille über 200 m. Sowohl 2004 in Athen als auch in Peking 2008 hatte sie jeweils mit Rang zwei vorlieb nehmen müssen.Im Interview spricht die 26.Jährige über die Gründe für ihren Erfolg und die schwierigen Momente nach großen Niederlagen

Nach ihrem Sieg in London gab Allyson Felix das folgende Interview:

Zweimal waren Sie im olympischen Finale Zweite über 200 Meter – sowohl in Athen 2004 als auch in Peking 2008 haben Sie dabei gegen die Jamaikanerin Veronica Campbell-Brown verloren. Jetzt haben Sie sie geschlagen und Gold gewonnen. Was ist das für ein Gefühl, im dritten Anlauf Olympiasiegerin zu sein?

Allyson Felix: In Peking habe ich geweint, heute ist es das Gegenteil, ich bin überglücklich! Ich kann es noch nicht glauben. Es hat lange gedauert, bis ich endlich bei Olympia gewinnen konnte. Zweimal gegen die selbe Läuferin ein olympisches Finale zu verlieren, das ist schon sehr hart. Aber Veronica ist eine Person, die sehr nett ist – ich konnte sie deswegen nicht hassen, nur weil sie mich besiegt hat. Sie ist eine sehr starke Wettkämpferin. Aber am Ende haben sich meine Mühen doch gelohnt. Ich hatte vor dem Finale an Peking gedacht und wollte diese Gelegenheit heute in London unbedingt nutzen.


Können Sie Ihr Rennen beschreiben?

Allyson Felix: Ich musste gut aus dem Startblock und dann auch gut aus der Kurve kommen. Auf der Geraden habe ich alles gegeben bis zur Ziellinie. Ich wusste nicht, wo die anderen sind. Da ich auf Bahn sieben lief, war das Feld hinter mir. Aber aufgrund meiner langen Beine war die Bahn nicht schlecht für mich. Vor dem Ziel habe ich mich nach vorne gelehnt, um sicher zu gehen. Es sind schließlich Olympische Spiele – da kann alles passieren.

Was war für Sie entscheidend dafür, dass Sie es im dritten Anlauf geschafft haben, Olympiasiegerin zu werden?

Allyson Felix: Entscheidend war für mich in diesem Jahr, dass ich zu den 100 Metern zurück-gekehrt bin und dadurch wieder mehr an Geschwindigkeit gewonnen habe. Im vergangenen Jahr habe ich viel gelernt. Aber durch die 400-Meter-Läufe hatte ich einen falschen Rhythmus. Mir war klar, dass es mir helfen würde für die 200 Meter, wenn ich wieder 100 Meter laufen würde.


Sie haben jetzt für die USA wieder eine Sprintstrecke im Kampf gegen Jamaika gewonnen – welche
Bedeutung hat das für Sie?


Allyson Felix: Das ist cool, dass wir jetzt die 200 Meter gewonnen haben. Aber ich denke zunächst natürlich an mich selbst. Ich musste lange warten auf einen solchen Sieg. Ich hatte zwar in den vergangenen acht Jahren auch gute Momente, aber es ist schwierig, wenn man die großen Rennen verliert. Die Niederlagen haben mich aber auch motiviert. Und du darfst deinen Traum nicht aus den Augen verlieren.


Woher haben Sie diesen grazilen Laufstil?

Allyson Felix: Mein Laufstil, das ist ein Geschenk!

Das Interview wurde aufgezeichnet von Jörg Wenig in "leichtathletik" – 15. August 2012

author: GRR

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