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05
09
2012

Deutsche Herzstiftung setzt auf frühzeitige Vorbeugung im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten - Jahresbericht 2011 vorgelegt ©Deutsche Herzstiftung

Deutsche Herzstiftung setzt auf frühzeitige Vorbeugung im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Krankheiten – Jahresbericht 2011 vorgelegt

By GRR 0

(Frankfurt a. M.) Ihre Anstrengungen in der Bekämpfung von Herz- Kreislauf-Erkrankungen sieht die Deutsche Herzstiftung noch stärker verbunden mit einer frühzeitigen Vorbeugung. So lautete der Ausblick des Vorstands bei der Vorstellung des aktuellen Jahresberichts für 2011 im Juni in Frankfurt.

Zwar ist die Herzinfarktsterblichkeit in den Jahren 2000 bis 2010 von 81,8 Gestorbenen pro 100 000 Einwohner auf 67,9 gesunken und die Zahl der Sterbefälle konnte von 92 801 im Jahr 1980 auf 56 226 (2009) reduziert werden: ein Rückgang, der großen Fortschritten in der Behandlung des Herzinfarkts durch moderne Therapieverfahren zu verdanken ist. „Allerdings ist die Versorgung von Herzkranken in den verschiedenen Regionen Deutschlands nicht gleich gut", stellt die Deutsche Herzstiftung im Jahresbericht fest. So schwankt die Infarktsterblichkeit regional stark, etwa zwischen Hamburg mit 53,5 Gestorbenen pro 100 000 Einwohner gegenüber Sachsen-Anhalt mit 111,5 im Jahr 2010.

Vorrangiges Ziel muss deshalb sein, die Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wirklich flächendeckend zu verbessern und die Herzinfarktsterblichkeit zu senken. Neben regionalen Initiativen (Herzinfarktnetze, Projekte gegen Herzinfarkt und plötzlichen Herztod) soll insbesondere die Vorbeugung in der Bekämpfung von Herz-Kreislauf-Krankheiten eine bedeutendere Rolle einnehmen.

„Angesichts der aktuellen Studienlage müssen wir der Präventionsarbeit, beginnend im Kindesalter, noch viel mehr Gewicht einräumen, als das bislang geschehen ist", bekräftigt der Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Meinertz, Vorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Im Fokus: Risiken durch Bewegungsmangel und Übergewicht
Eine große Herausforderung für die Herzmedizin ist der Bewegungsmangel in der Bevölkerung, einer der drei Hauptrisikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen und Grund für Übergewicht und Fettleibigkeit. Allein unter den 18- bis 79-Jährigen in der Bevölkerung sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI)* in Deutschland weiterhin 67,1 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen übergewichtig, das heißt sie haben einen Body-Mass-Index (BMI) höher als 25. Zielbereich für Erwachsene sollte ein BMI von 22,5-24,9 sein.

Die Häufigkeit der fettleibigen Menschen mit einem BMI höher als 30 hat in Deutschland zugenommen und beträgt laut RKI 23,3 Prozent bei Männern und 23,9 Prozent bei Frauen. „Diese Daten sind besorgniserregend. Stark übergewichtige Menschen und Diabetiker setzen sich verstärkt dem Risiko eines Herz-Kreislauf-Leidens aus", sagt Prof. Meinertz. Folglich soll die Förderung von Präventionsprojekten finanziell mehr ins Gewicht fallen, heißt es im Jahresbericht.

Wie fördert die Herzstiftung Vorbeugung bei Kindern und Jugendlichen?
Förderprojekte der Herzstiftung im Bereich Prävention richten sich neben Erwachsenen besonders an Kinder und Jugendliche. So erforscht beispielsweise ein von der Herzstiftung finanziell unterstütztes Projekt der AG Prävention der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) Herz-Kreislauf-Risiken bei Kindern und Jugendlichen; das Projekt „Erstellung von Referenzparametern der Gefäßsteifigkeit mittels Pulswellenanalyse im Kindes- und Jugendalter" wird mit kooperierenden Schulen durchgeführt.

Ein Bewegungsprogramm für übergewichtige Kinder umfasst das Programm „Get Fit – Stay Healthy" der TU München, das die Herzstiftung seit 2011 fördert. Seit Jahren erfolgreich etabliert ist das Präventionsprojekt Seilspringen an Grundschulen, „Skipping Hearts", an dem sich sechs Bundesländer beteiligen. Seit Projektbeginn (2006) haben 2 379 Schulen die erste Projektphase, das „Basic"-Programm, durchgeführt.

Kernbereiche: Weiterhin Bevölkerungsaufklärung und Herz-Kreislauf-Forschung
Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Infarktsterblichkeit in Deutschland zu senken, setzt die Herzstiftung auf ihre Kernbereiche der kontinuierliche Bevölkerungsaufklärung und der patientennahen Herz-Kreislauf-Forschung, was auch die Ausgaben im Jahr 2011 wiederspiegeln: Rund € 4 Mio. wurden für die Aufklärungsarbeit und die Mitgliederinformation ausgegeben. Die Herz-Kreislauf-Forschung in Deutschland wurde mit über € 1,4 Mio. gefördert.

Über 70 000 Mitglieder / Positives Jahresergebnis
Mit Einnahmen von € 8,66 Mio. (2010: € 9,65 Mio.) und 7 205 neu gewonnenen Mitgliedern im Jahr 2011 (2010: 6107) erzielte die Deutsche Herzstiftung ein positives Jahresergebnis. Die Mitgliederzahl stieg auf insgesamt 70 885 zum Jahresende 2011. Demgegenüber standen Ausgaben in Höhe von € 7,61 Mio. (2010: € 7,28 Mio.). Die Mitgliedschaften sind neben den Spenden, Erbschaften und Vermächtnissen eine der tragenden Säulen für die Finanzierung der Aufklärungsarbeit der Herzstiftung.

*Kurth, B.-M., Robert-Koch-Institut, Berlin, Erste Ergebnisse aus der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland" (DEGS), in: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2012

 
Deutsche Herzstiftung e.V.
 
Michael Wichert / Pierre König
Telefon: 069 955128-114/-140
 

 

author: GRR

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