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12
02
2013

Schweizerische Herzstiftung - Heisse Tipps für kalte Ferien - Damit Ihr Herz den Flirt mit der Kälte schadlos übersteht ©Schweizerische Herzstiftung

Schweizerische Herzstiftung – Heisse Tipps für kalte Ferien – Damit Ihr Herz den Flirt mit der Kälte schadlos übersteht

By GRR 0

Der Winter kann für das Herz gefährlicher sein als der Sommer. Wer aber ein paar einfache Schutzmassnahmen beachtet, hat gute Aussicht, unbeschadet durch die Kälte zu kommen und in den bevorstehenden Sportferien voller Genuss Kraft zu tanken.

Eine vor kurzem veröffentlichte amerikanische Studie1 hat die Wissenschaftler selber erstaunt: Im Winter starben deutlich mehr Menschen an einer Herz-Kreislauf-Krankheit als im Sommer – und dies in unterschiedlichen Klimazonen. Als Grund wird vermutet, dass man im Winter schwerere Kost isst und sich weniger körperlich bewegt als im Sommer.

Tipp 1 der Schweizerischen Herzstiftung lautet deshalb: Für eine herzgesunde Ernährung nach dem Muster der Mittelmeerländer stehen heute auch im Winter genügend frische Früchte und Gemüse zur Verfügung, etwa Nüsslisalat, Lauch und Kohl, der oft vergessene Chicorée sowie Zuckerhut und Wirz.

Tipp 2: Rappeln Sie sich auch im Winter von der Couch auf und verschaffen Sie sich Ihre halbstündigen Portionen körperliche Bewegung mehrmals wöchentlich.

 

Selbstschutz vor tiefen Temperaturen


Eine wichtige Rolle bei den winterlichen Gefahren für das Herz spielt aber auch die Kälte: Denn bei frostigen Temperaturen, namentlich auch bei eisigem Wind, setzt unser Nervensystem einen körpereigenen Schutzmechanismus in Gang, um den Wärmeverlust gering zu halten:
Die Blutgefässe ziehen sich zusammen, die Durchblutung nimmt ab. Dabei steigt allerdings der Widerstand in den Blutgefässen, so dass das Herz mehr Leistung erbringen muss.

Sind bei einem Menschen die Gefässe bereits verengt – möglicherweise, ohne dass er etwas davon ahnt – kann dies im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen. Stress, zum Beispiel durch harte körperliche Arbeit wie Schneeschaufeln oder durch eine Überforderung beim Skifahren im Steilhang, erhöht die gefässverengende Wirkung zusätzlich.

Dazu die nächsten Tipps:

Tipp 3: Schützen Sie sich – vor allem Gesicht, Hals und Brust – mit geeigneter warmer Kleidung vor abrupten Wechseln von Wärme und Kälte. Dies sowohl zu Hause, wenn Sie frühmorgens Schnee räumen, wie an einem Skitag, wenn Sie aus dem warmen Bergrestaurant oder aus der Gondelbahn in den eisigen Schneewind hinaustreten.  

Tipp 4: Wärmen Sie vor einer Tour in der Kälte und vor der ersten Abfahrt am Morgen Ihre Gefässe und Muskeln mit einem sanften Training auf.

Tipp 5: Passen Sie Ihre sportlichen Ansprüche an Ihren körperlichen Zustand an. Als Herzpatientin oder -patient lassen Sie diesen ärztlich abklären und vermeiden Höhenlagen von über 2500 Metern sowie Temperaturen von unter minus fünf Grad.

Tipp 6: Lassen Sie – vor allem auch in den Winterferien oder an einem Skitag – Ihr Herz  lauter sprechen als Ihren sportlichen Ehrgeiz oder als den Zwang durch Ihr Wochenabonnement oder die Tageskarte. Ihre Gesundheit und Ihre Familie werden es Ihnen danken.

Die Schweizerische Herzstiftung wünscht Ihnen erholsame Tage im Schnee!

 

Das sollten Herzpatienten beachten

Als Tipp 7 der besondere Hinweis des Kardiologen Prof. Andreas Hoffmann, Mitglied des Stiftungsrats der Schweizerischen Herzstiftung: «Viele Herz-Kreislauf-Patienten nehmen Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung ein.

Bei Stürzen besteht deshalb hohe Blutungsgefahr – vor allem beim alpinen Skifahren und beim Snowboarden, wo erhebliche Kräfte auf den Körper einwirken. Grundsätzlich günstiger als Skiabfahrten sind für Herzpatienten Ausdauersportarten, die keine statische Muskelarbeit wie beim Abfahrtsskifahren erfordern, also Gehen und Walken im Schnee, Schneeschuhlaufen oder Skiwandern.

Skilanglaufen wirkt sich ebenfalls positiv auf den Kreislauf aus, verlangt aber durch den intensiven Einsatz von Armen und Beinen vergleichsweise viel Kraft und eine gute Belastbarkeit des Herzens. Ebene Loipen in geringer oder mittlerer Höhe erleichtern dem Herzen in diesem Fall die Arbeit. Bei extremer Kälte bietet es sich an, den Sport in die Turnhalle, ins Hallenbad oder auf den Hometrainer zu verlegen.“

1 Bryan G Schwartz; Robert A Kloner, Heart Institute, Good Samaritan Hosp, Los Angeles, CA:  Seasonal Variation in Cardiac Death Rates is Uniform across Different Climates. Circulation 2012;126:A11723.

 
Peter Ferloni, 

Schweizerische Herzstiftung
Schwarztorstrasse 18
Postfach 368, 3000 Bern 14
Telefon 031 388 80 85
Telefax 031 388 80 88
ferloni(at)swissheart.ch
www.swissheart.ch
 

Für medizinische Fragen
Prof. Andreas Hoffmann

Mitglied des Stiftungsrats der Schweizerischen Herzstiftung
Lange Gasse 78, 4052 Basel 
Telefon 061 279 98 22
Telefax 061 279 98 23 
andreas.hoffmann(at)unibas.ch

 

Quelle:  Schweizerische Herzstiftung

 


author: GRR

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