Inklusion konkret – Sarah Illers vom Plötzensee – Mit dem UNION-HILFSWERK bei der Teamstaffel am 5. Juni 2014 im Berlin Tiergarten

Nach ihrer Arbeit in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen am Westhafen ist Sarah Illers doch etwas müde. Von acht bis kurz nach drei Uhr arbeitet die 34jährige mit Down-Syndrom unter der Woche in der Verpackungsabteilung. Da kostet es schon etwas Überwindung, sich für die wöchentliche Sportgruppe aufzuraffen.

Freitags um 16 Uhr wird diese durch ein Team, unter anderem mit ihrem Betreuer Thomas Waskowski, angeboten. Doch wenn Sarah erst einmal den „inneren Schweinehund“ überwunden hat, freut sie sich auf die Bewegung und die Abwechslung. Gymnastik und Spielsporten in der Halle oder draußen stehen auf dem Programm und Laufen, oft um den nahen Plötzensee.

In der Gruppe wird gegenseitig unterstützt und motiviert und man ist unter Gleichgesinnten. Da wird die Anstrengung auch schon mal einfach vergessen. Bei Trainingsläufen alleine braucht sie noch mehr Motivation, aber das schafft sie auch ab und zu. Seit zehn Jahren wohnt Sarah Illers in dem Wohnheim „Joachim-Fahl-Haus“ für Menschen mit geistiger Behinderung des UNION-HILFSWERK.

Neben dem Sport tanzt Sarah Illers auch gerne und nimmt mit großer Begeis-terung an der durch eine ehrenamtliche Mitarbeiterin ermöglichte Kreativgruppe alle zwei Wochen teil.

Wann Sarah Illers mit dem Laufen eigentlich angefangen, weiß Sie gar nicht mehr. Bereits bei früheren schulischen Sportfesten haben ihr die Läufe großen Spaß bereitet. Letztes Jahr hatte sie einen persönlichen Laufcoach, durch den sie eine gute Lauftechnik lernte. Auch ein Pulsmessgerät kann sie jetzt bedienen und ihre Belastung besser steuern.

Mit großer Begeisterung nahm Sarah Illers bereits letztes Jahr gemeinsam mit ihrem Betreuer Thomas Waskowski an den 5x5km-Team-Staffeln des UNIONHILFSWERK im Tiergarten teil. Auch dieses Jahr freut sie sich sehr auf die Teilnahme unter der Schirmherrschaft von Horst Milde und ist stolz auf sich, wenn sie es wieder schafft.

Spaß haben beim gemeinsamen Laufen mit ihrem Betreuer, sich anfeuern lassen und nebenbei auch etwas abnehmen motivieren Sarah Illers für den Lauf. Auch Thomas Waskowski hatte schon immer einen Faible für Sport. Den 31jährigen Heilerziehungspfleger motiviert zusätzlich die perfekte Lage des Wohnheimes im Grünen zum Sport treiben. Da er selbst kein regelmäßiger Sportler ist, sind die Sportgruppe der Einrichtung und die Teilnahme am Team-Staffel-Lauf selbst eine Motivation für Bewegung.

Bei dem gemeinsamen Vorbereitungslauf zwei Wochen vorher werden Sarah und Thomas zusammen auf der Originalstrecke unweit des Bundeskanzleramtes trainieren. Letzte Tipps vom Organisationsteam um Dietmar Klocke und Daniel Büchel, sich austauschen und zum Abschluss Getränke und Verpflegung runden den Ausflug nach Berlin-Mitte ab.

Dann kann es bald losgehen beim gemeinsamen Start von fünfzehn inklusiven Team-Staffeln des UNIONHILFSWERK und dem USE-SOWAS e.V. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter aus verschiedensten Einrichtungen sowie betreute Menschen mit geistigen oder seelischen Behinderungen und Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien sind bereits zum 12. Mal bei Deutschlands größtem Team-Staffel-Event am 5. Juni dabei.

Daniel Büchel

Quelle:  UNIONHILFSWERK und USE-SOWAS e.V.

UNIONHILFSWERK

USE-SOWAS e.V.