Olympia - bestes Strukturprogramm - Diskussionsrunde von LSB, Stiftung Zukunft Berlin und Info-Radio - Klaus Weise in SPORT IN BERLIN ©LSB Berlin
Olympia – bestes Strukturprogramm – Diskussionsrunde von LSB, Stiftung Zukunft Berlin und Info-Radio – Klaus Weise in SPORT IN BERLIN
Lange Zeit schien es ein akademischer Gedanke zu sein, doch nun – mit Abgabe der Antworten von Berlin und Hamburg auf die Fragen des DOSB zur möglichen Olympiabewerbung der beiden Städte für 2024/2028 – hat die Idee Öffentlichkeit und Bevölkerung ergriffen.
Diskussionen und Foren allenthalben, Berichterstattung in den Medien, Für und Wider. Anfang September fand an historischer Stätte im Lichthof vor dem Kuppelsaal (1936 Stätte olympischer Fechtwettbewerbe) im Olympiapark ein vom Inforadio aufgezeichneter Meinungsaustausch statt, der ein klein bisschen anders als die vielen anderen drumrum war.
Die Stiftung Zukunft Berlin, der Landessportbund und eben Inforadio hatten unter dem Titel „Olympia in Berlin: Welches Olympia? Und für wen?" geladen, um – so die Ankündigung – „mit Befürwortern, Gegnern und Unschlüssigen auszuloten, welche Chancen und Risiken in einer Bewerbung stecken".
Mit LSB-Präsident Klaus Böger, Kulturwissenschaftler Prof. Wolfgang Kaschuba, Ruderolympiasieger und Wirtschafts-Professor Wolfgang Maenning, ALBA-Vizepräsident Henning Harnisch sowie Hockey-Olympiasiegerin Natascha Keller war ein ebenso kompetentes wie heterogenes Podium versammelt, das die aktuelle Diskussion mit Fachverstand, analytischem Hinterfragen, aber auch – vor allem bei Natascha Keller war das spürbar – mit Herz und Leidenschaft reflektierte.
Die oben genannte Ankündigung konnte zwar nicht vollständig umgesetzt werden, weil schlichtweg keine „Gegner und Unschlüssige" vorhanden waren. Einige Merk-Sätze seien zitiert: „Berlin wird immer mehr zur Metropole. Olympia wäre der nächste Schritt", so Natascha Keller. Ihre Begeisterung war im Kontrast zur nüchternen Rationalität der Wissenschaftler ansteckend.
Aber auch Wolfgang Maennig hatte ein klares Pro Olympia zu bieten: „Olympia ist eins der besten denkbaren Strukturprogramme." Bei seinem Professor-Kollegen Wolfgang Kaschuba war der Hauptstadt-Zuspruch an eine Bedingung geknüpft: „Berlin kann Olympia gebrauchen, wenn es damit umgehen kann." Dann sei auch, ob Olympia Berlin brauche, klar mit Ja zu beantworten.
Henning Harnisch betonte die Faszination und Bedeutung Olympischer Spiele in einer Gesellschaft, „die sich stark zur Fußball-Monokultur entwickelt". Klaus Böger nannte die Bevölkerungsbeteiligung eine Selbstverständlichkeit und ist gewiss, dass sich der Zuspruch bei einem Votum des DOSB für die Austragung in Berlin galoppierend entwickeln wird.
„Dann wird es vor dem Roten Rathaus Absperrungen nicht wegen Nolympia-Demos geben, sondern wegen der Schlangen von Bewerbern, die als Volunteers dabei sein wollen."
Alle im Podium waren sich darin einig, dass die untrennbar zusammengehörenden Olympischen und Paralympischen Spiele eine große Chance für die Stadtentwicklung sind.
Klaus Weise in SPORT IN BERLIN – Okt. – Nov. 2014