Blog
12
12
2014

Die „Alten" sollen für die Jüngeren nicht einfach die Bahn freimachen - Leidenschaft und Qualitätstraining sind auch für sie die Schlüssel - Lothar Pöhlitz ©privat

Die „Alten“ sollen für die Jüngeren nicht einfach die Bahn freimachen – Leidenschaft und Qualitätstraining sind auch für sie die Schlüssel – Lothar Pöhlitz

By GRR 0

Die Diskussion gibt es in allen Lebensbereichen seit es den Drang der Menschen gibt sich öffentlich darstellen zu wollen, nicht nur in der Politik. Die Leistungsläufer machen da keine Ausnahme.

Erst kürzlich wurde ich wieder einmal Zeuge einer Diskussion, dass sich Nachwuchsathleten darüber ärgerten, dass ihnen die „Alten" immer wieder auf der Bahn oder auch der Straße vor den Füßen rumlaufen und ihnen den Platz auf dem Podium wegnehmen. Die sollten doch lieber aufhören oder ihre Gesundheitsläufe besser im Wald machen konnte ich hören.

Und wenn ihnen dann ihr Trainer auch noch widerspricht hängt schon mal für ein paar Tage der Haussegen schief. Da müssen sie erst kapieren dass Trainer nur ihr Bestes wollen, anders ticken als junge aufstrebende Läufer, die lieber den leichteren Weg gehen um in der Kreis-………oder anderer Zeitung stehen zu können.

Nicht wenige würden es lieber sehen wenn die Hindernisse auf dem Weg nach oben – wie in ihrer Kindheit durch die Mama – von anderen weggeräumt würden, als sich besser vorzunehmen besser zu trainieren um sie mit ihrer Leistung selbst von der Bahn zu fegen.

Der zwar schwierigere Weg, der Umweg über die Alten führt dann schneller in die Spitze wenn Du es ganz toll „willst", wenn Du mit ihnen trainierst oder die Herausforderung gegen sie in Wettkämpfen schließ- lich bestehst. Am Ende wirst Du sie besiegen und auf dem Podium ste hen. Dies gilt auch für Talente die ins Weltniveau wollen.

Der Weg führt über Leidenschaft und Qualitätstraining

Für Trainer mit Verantwortung für den Leistungsbereich gilt das Leistungsprinzip und zwar unabhängig vom Alter. Und je besser die Konkurrenzfähigkeit der Älteren im Spitzenbereich immer war umso näher waren sie am nationalen, oder aber auch am internationalen Niveau.

Je besser auch ihre Widerstandsfähigkeit, ihre Willensqualitäten im Kampf um Siege oder gute Platzierungen, auch gegen junge Talente, umso dankbarer muss man ihnen sein für ihr Engagement, weil damit die „Lehrzeit der jungen Wilden" verlängert wird und die Anstrengungen im Kampf um den Sieg beim nächsten Mal erhöht werden.

Ich habe als Trainer immer gehofft, dass sie nicht so schnell das Feld räumen weil ich wusste dass die „Jungen" sich schneller entwickeln, wenn sie versuchen werden den / die Bessere vor sich (im Verein, in der Region, im Land) mit immer neuen Anstrengungen zu besiegen.

„Besser trainieren um nach der Niederlage beim nächsten Mal besser zurückzukommen" sollten die Trainer argumentieren und gleichzeitig helfen mit Forderungen die mentale Stärke des jungen Wettkämpfers parallel zur physischen Leistungsfähigkeit mit auszuformen. Man sollte hoffen, dass die „Alten" bleiben, ihre Anstrengungen weiter erhöhen, nach neuen Bestleistungen streben und am Ende nicht die Jüngsten sondern die Besten siegen.

Diese Erfahrung sollte aber auch gelten – von Jahrgangsmeisterschaften natürlich abgesehen – wenn bei Deutschen Meisterschaften die Junioren schneller laufen als die Aktiven. Dann gebührt ihnen auch der Platz ganz oben auf dem Podium, bei EM, WM und Olympischen Spielen der „Großen" gibt es auch keine Wertung für 19 jährige.

Und wenn es den Jüngeren eines Tages gelingt dass die Alten nur noch zu den Senioren-Weltmeisterschaften wollen, sind sie die Besten auf einem wesentlich höherem Niveau und gleichzeitig näher dran am nationalen oder besser internationalen Podium oder vielleicht sogar an der Weltspitze.

Lothar Pöhlitz

Leichtathletik Coaching-Academy

Weitere Beiträge von Lothar Pöhlitz:

Wettkampferfahrungen kann man nur in Rennen sammeln – Wie gelingt der Anschluss zur Lauf-Weltelite? Lothar Pöhlitz in Leichtathletik Coaching-Academy

Das Training der Jüngsten beginnt mit einer Prüfung auf Herz und Nieren – Zuerst den Sperling in der Hand – die Taube auf dem Dach fängt man später – Lothar Pöhlitz in Leichtathletik Coaching-Academy

Trainer, die Sieger trainieren wollen, müssen „die" Talente finden, mit ihnen professionell arbeiten und sie mental stark aufs Podium führen – Lothar Pöhlitz

Trainingsmethodik für „Self-made“ Langstreckler die keinen Trainer haben – Ausgangsposition & Leistungsziele entscheiden über das Training

Die ewigen Bestenlisten deutscher Läufer lassen uns staunen – West & Ost waren einst in allen LA-Disziplinen in der Weltspitze – Von Lothar Pöhlitz

Achtung Weltklasse: Was auf deutsche Läufer 2015 zukommt – Am Beispiel 1500 m Frauen beim Zürich – Meeting 2014 – Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz  

Die Läufer sind vorangekommen – Wer schafft nun bis Rio 2016 den Aufstieg in die Lauf– Weltelite – Lothar Pöhlitz in Leichtathletik Coaching-Academy

4 Strecken führen auf das Marathon–Podium – 10 – 20 – 30 – 40 km und ansteigende Geschwindigkeiten sind der Schlüssel – Lothar Pöhlitz in der Leichtathletik Coaching-Academy

Jack Daniels*: „Zur Rolle des Trainers und seiner positiven Anleitung“ – Lothar Pöhlitz in Leichtathletik Coaching-Academy

Anaerobes Training ist Teil der Langstreckenleistung – Die anteilige anaerobe Energiebereitstellung für 5000 m liegt bei 10-20 % – Lothar Pöhlitz

High–Intensity oder High–Volumen im Ausdauertraining – Kurze–, mittlere und lange Tempo- oder Dauerläufe. Lothar Pöhlitz

Zum Läufer-Essen vor und nach Training und Wettkämpfen – Ziele: ein großer Tank, ein starker Motor und der bestmöglichste Kraftstoff. Von Lothar Pöhlitz

Wer muß ins Höhentraining, wer besser in Klimalehrgänge unter NN – Lothar Pöhlitz in Leichtathetik Coaching-Academy

Die 10000 m – eine große Herausforderung für nur wenige Versuche – Die aerobe Schwelle & das Renntempo müssen trainiert werden – Von Lothar Pöhlitz

Schüler sind keine jungen Erwachsenen … trotzdem sollten sie durch Training auf ihre Zukunft vorbereitet werden – Von Lothar Pöhlitz

Talentoffensive – BSTP – Wettkampfsystem – hochspezialisiertes Trainerwissen – Der DLV-Strukturplan 2013 – 2016 – ein Weg in die Weltspitze – Lothar Pöhlitz in der Leichtathletik Coaching-Academy

Ausdauer steigern durch Bergtraining – Berganläufe (BAL) – ein Tipp auf dem Weg zum Siegläufer Mit BAL hat man einen „großen“ Schlüssel zur Erreichung der Spitze – Lothar Pöhlitz in der Leichtathletik Coaching-Academy

Marathon: 40 – 20 – 10 km – drei Strecken und ein hoher Umfang – Die Elite trainiert: > 200 km – MSL – TDL – Laufökonomie – Lothar Pöhlitz in Leichtathletik Coaching-Academy

Zum Laufen geboren – Die Gene geben die Strecke vor – das Training macht die Leistung* – Lothar Pöhlitz in Leichtathletik Coaching-Academy

Läufer – Talent – Goldkörnchen – Genie – Lothar Pöhlitz in Leichtathletik-Coaching Academy

Weniger Wettbewerb führt zu leichteren Siegen und abnehmenden Anstrengungen im Training – Lothar Pöhlitz

Der DLV, die Athleten, die Medien und Sponsoren – alle müßten Gold wollen – Lothar Pöhlitz

Lauf-Talente ziehen im Winter die schnellere Straße dem Cross vor – Lothar Pöhlitz in Leichtathletik Coaching-Academy

Wenn Frauen für Männer Tempo machen – Gemischte Rennen helfen nicht nur jungen Mädchen – Lothar Pöhlitz

Zu wenige zu langsame Kilometer verhinderten lange dass „trainiert" wird. Lothar Pöhlitz

Sprint-Wunder Jamaika – Ich wollte wissen warum*… Es gibt sie schon die Usain Bolt-Nachfolgegeneration – Lothar Pöhlitz in Leichtathletik Coaching-Academy

 

 

 

 

author: GRR

Comment
0

Leave a reply