Blog
06
02
2015

Bundesinnenminister de Maizière bei seiner Rede im Plenum des Deutschen Bundestages ©BMI - Henning Schacht

BMI – „Es ist Zeit, dass wir es schaf­fen, Olym­pia wie­der nach Deutsch­land zu ho­len“

By GRR 0

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière hat heute anlässlich der Unterrichtung der Bundesregierung zum 13. Sportbericht eine Rede im Plenum des Deutschen Bundestages gehalten.

"Die Arbeit für den Sport ist auch ein Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sport verbindet und schafft gemeinsame Ergebnisse", so der Minister. "Sport ist [aber auch] ein Imageträger für unser Land. Deutschland ist eine in der Welt hoch angesehene Nation – auch wegen seiner Spitzenleistungen im Sport." Nicht zuletzt die eher enttäuschenden Ergebnisse der Athletinnen und Athleten von Sotschi hätten gezeigt, dass Deutschland Gefahr laufe, den Anschluss an die absolute Weltspitze zu verlieren.

"Wir stehen am Scheideweg. Entweder gehen wir allmählich immer mehr ins Mittelmaß mit sinkender Tendenz, verdeckt durch einige herausragende Einzelsportler oder wir finden den Weg zurück in die Spitzengruppe der großen Nationen der Welt, wo wir als Spitzensportnation hingehören", fand der Bundesinnenminister klare Worte.

Neuausrichtung der Spitzensportförderung

De Maizière erinnerte daran, dass er gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, vereinbart habe, die Strukturen der Spitzensportförderung auf den Prüfstand zu stellen und bis zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im Jahr 2016 ein entsprechendes Konzept zu entwickeln.

Dabei machte de Maizière deutlich, dass etwa die Sportpolitik der Niederlande hier nicht als Vorbild genommen werden könne, wo die Fokussierung der Förderung auf wenige Disziplinen und ihre Stärken im Vordergrund stehe. "Wir haben unsere eigene Sporttradition. Die ist stark von Vielfalt geprägt. Ohne Breite keine Spitze", so der Bundesinnenminister, um dann aber einzuschränken: "Es wird darüber zu diskutieren sein: Was bedeutet Breite in einem System des Spitzensports? Breite kann nicht bedeuten, alles gleichmäßig zu fördern und alles zu machen."

Der Minister kündigte eine umfassende Analyse an, die zwar schmerzhaft, aber letztlich unumgänglich sei und führte dabei etwa die Arbeit der einzelnen Sportverbände, aber auch Rahmenbedingungen wie Trainer, Stützpunkte, Nachwuchsarbeit oder die sportwissenschaftliche Unterstützung an.

Der Zeitplan für die Umsetzung des Konzepts der Neuausrichtung sei dabei auf die Olympischen Spiele 2024 bzw. 2028 ausgerichtet.

  Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière am Rande seiner Rede zum 13. Sportbericht der Bundesregierung mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel im Deutschen Bundestag

Deutsche Olympiabewerbung

De Maizière führte aus, dass die Strukturveränderung in der Spitzensportförderung für ihn auch eng mit einer Olympiabewerbung zusammenhänge; es gehe darum, dass Deutschland sich für seine mögliche Gastgeberrolle optimal aufstelle. Die teilweise eindeutigen Bürgervoten gegen die im Sportbericht aufgeführten gescheiterten Olympiabewerbungen für die Jahre 2018 und 2022 bezeichnete der Minister als enttäuschend.

Von daher sei es richtig, dass der DOSB gemeinsam mit Hamburg und Berlin entschieden habe, dass es ohne eine frühzeitige und deutliche Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger keine Olympischen Spiele in Deutschland geben werde.

Hierzu sagte der Minister: "Jeder und jede sollte sich bewusst machen: die Chance, Olympische Spiele in der eigenen Stadt oder im eigenen Land zu haben, hat man vielleicht nur einmal im Leben. […] Ich glaube Olympische Spiele sind eine einmalige Möglichkeit und Chance, der Welt unser Land so zu präsentieren, wie wir sein wollen: fröhlich, leistungsorientiert, patriotisch und weltoffen."

De Maizière räumte ein, dass man als Bewerber für die Ausrichtung manchmal auch einen langen Atem haben müsse und sicherte hierbei die volle Unterstützung der Bundesregierung zu. "Was wir brauchen ist nicht nur eine Bewerbung von Hamburg oder Berlin und nicht nur eine Bewerbung des DOSB. Wir brauchen eine Bewerbung des gesamten Sports, einschließlich des Breitensports. Wir brauchen eine Bewerbung und eine Begeisterung [für die Olympischen Spiele] aus ganz Deutschland!"

Schließlich könne auch mit Blick auf die deutschen Erfahrungen bei der Umsetzung von komplexen Großprojekten, so der Bundesinnenminister abschließend, eine erfolgreiche Olympia-Bewerbung von großem Nutzen für unser Land sein:

"Es wäre eine Chance, wenn wir nicht nur der Welt, sondern uns selbst beweisen können, dass wir im Stande sind, ein solches Großprojekt fristgerecht, termingerecht, rechtsstaatlich, mit Bürgerunterstützung und vernünftig und mit nachhaltiger Nutzung hinzukriegen. Das wäre ein Erziehungsprojekt weit über Olympia hinaus – auch nach innen."

Bundesministerium des Innern – BMI
https://www.bmi.bund.de
Alt-Moabit 101D
D-10559 Berlin
Telefon: 030 / 18681 – 0
Telefax: 030 / 18681 – 2926

Viele weitere Beiträge zu Olympischen Spielen auf der GRR-website:

"OLYMPISCHE SPIELE"

German Road Races e.V. (GRR) auf facebook:
https://de-de.facebook.com/germanroadraces

German Road Races e.V. (GRR) auf twitter:
https://twitter.com/germanroadraces 

author: GRR

Comment
0

Leave a reply