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03
09
2015

Dr. Dr. med. Lutz Aderhold - Massage – Erholung für müde Muskeln ©privat

Massage – Erholung für müde Muskeln – Dr. Dr. med. Lutz Aderhold

By GRR 0

Die Massage ist ein uraltes Heilverfahren, das nicht nur auf den Körper, sondern mindestens genauso auf Geist und Psyche wirkt. Massagen erfrischen, entspannen und fördern die Heilung.

Stress wird abgebaut, gesunder und erholsamer Schlaf wird gefördert. Nach sportlicher Betätigung eingesetzt, vermindert Massage die Gefahr von Verletzungen und hilft erschöpften Muskeln, sich schneller zu regenerieren (Aderhold und Weigelt 2012).

Eine sanfte Berührung wirkt in der Regel beruhigend, eine kräftige anregend. Die Massage stellt dabei eine Reiztherapie dar, die Ungleichgewichte ausgleichen und die Selbstheilungskräfte anregen soll. Massagen wirken ganzheitlich, umfassend und tief.

Zu den angenehmsten Effekten der Massage gehört die beruhigend-entspannende Wirkung. Die örtliche Durchblutung und der Lymphfluss werden angeregt, das Immunsystem stimuliert. Dadurch werden Stoffwechselprodukte besser abtransportiert und die Zellen mit Sauerstoff versorgt. Über den segmentalen Effekt kann auch Einfluss auf innere Organe genommen werden.

Verspannte Muskeln werden entspannt (detonisiert) und schlaffe Muskeln werden tonisiert, um eine normale Muskelspannung zu erreichen. Massagen können Verklebungen lösen, die beim Heilungsprozess einer Verletzung entstanden sind. Durch den Berührungsreiz der Massage werden im Gehirn vermehrt Endorphine ausgeschüttet, was zu einer schmerzlindernden Wirkung führt.

Die Massage kann vom Fachmann ausgeführt werden aber auch als Partner- oder Selbstmassage erfolgen. Am besten entscheidet man sich für einen Therapeuten, der in Sportmassage ausgebildet ist. Die Selbstmassage kann zwar nicht die Massage von einem ausgebildeten Masseur ersetzen, ist aber jederzeit möglich und für die Pflege der Muskulatur gut geeignet. Die Beine kann man am besten im Sitzen, Nacken, Schultern und Bauch im Liegen bearbeiten. Dabei können auch Hilfsmittel wie z.B. Igelbälle oder Massageroller eingesetzt werden.

Neben der klassischen Massage gibt es noch eine Vielzahl anderer Massageformen, wie z.B. Akupressur, Tui-Na-Massage, Shiatsu, Lymphdrainage, Rolfing, Bindegwebs- und Fußreflexzonenmassage. Die Grundlagen der meisten Massagearten sind die Grifftechniken Streichen, Kneten und Reiben.

Bei Streichungen (Effleurage) gleiten die Handflächen mit leichtem oder auch stärkerem, gleichmäßigen Druck über die Haut. Mit Streichungen wir die Massage normalerweise begonnen und beendet. Sie regen die Durchblutung und den Lymphabfluss an, verbessern den Spannungszustand der Muskulatur (Tonisierung).

Intensiver ist die Grifftechnik des Knetens (Petrissage). Damit werden vor allem Verspannungen der Muskulatur aufgelöst und die Durchblutung stark angeregt.

Mit Reibungen (Friktion) können kleine Muskelhärten aufgelöst und Muskelschmerzen gelindert werden. Die Ausleitung von Schlacken wird angeregt. Bei kreisförmigen Bewegungen spricht man von Zirkelungen.

Durch Klopf-, Klatsch- und Hacktechniken (Tapotement) werden schnelle und kurze Reize mit einer anregenden Wirkung gesetzt. Sie werden mit der Faust, der Handfläche oder der Handkante ausgeführt.

Schwingungen/Schüttelungen (Vibration) regen das Nervensystem an und entspannen die zuvor intensiv bearbeitete Muskulatur.

Alle Grifftechniken werden immer mit dem Venenblut- und Lymphstrom zum Herzen hin ausgeführt. Bei überreiztem und nervösem Allgemeinzustand sollten beruhigende Techniken wie Streichungen und Vibrationen ausgeführt werden. Müdes und erschöpftes Allgemeinbefinden erfordert eher anregende und stimulierende Griffe. Massageöl ist ein wichtiges Hilfsmittel, damit die Hände leicht über die Haut gleiten können. Massagen sollten ohne Hektik in einer ruhigen entspannten Atmosphäre durchgeführt werden. Wichtig für das Wohlbefinden während der Massage ist es, dass man bequem liegt oder sitzt und die Raumtemperatur angenehm ist. In der Rückenlage können kleine Kissen Kniekehlen und Nacken stützen. Bei der Bauchlage wird es durch eine Unterstützung von Stirn, Bauch und Füßen bequemer.

Von Bedeutung ist auch der Zeitpunkt der Massage. Wenn Sie es nicht gewohnt sind, kann es vorkommen, dass Sie sich nach einer Massagesitzung eine paar Tage träge fühlen. Vor Wettkämpfen und harten Trainingseinheiten sollten deshalb keine intensiven Massagen erfolgen. Nach einem Wettkampf kann eine entspannende Massage eine wahre Wohltat sein. Massagen sind Regenerationsmaßnahmen, die gezielt eingesetzt werden sollten.

Kontraindikationen für die Massage sind frische Verletzungen, akute Entzündungen, Fieber, Thrombosen, Gerinnungsstörungen, Hautinfektionen und schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Dr. Dr. med. Lutz Aderhold

Literatur:

Aderhold L, Weigelt S. Laufen! … durchstarten und dabeibleiben – vom Einsteiger bis zum Ultraläufer. Stuttgart: Schattauer 2012.

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