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2015

Steve Cram 1983 in Helsinki ©UKA Athletics

Steve Cram lief 1985 eine Traum-Meile für die Ewigkeit: 3:46.32 – Von David Lowes – 4. August 2015 by athletics weekly – aufbereitet und gekürzt von Lothar Pöhlitz

By GRR 0

Am 27.Juli vor 30 Jahren – an einem späten Sommerabend – gelang dem damals 24jährigen Weltrekordler über 1500 m Steve Cram (GBR) in Oslo ein neuer Europarekord in 3:46.32 Minuten über die Meile.

Dafür mußte er bei 1000m unter 2:20 durchgehen und bei 1500 m um 3:31 Minuten sein, vor 30 Jahren! David Lowes ermöglicht uns einen interessanten Blick zurück in Cram´s damaliges Training der sicher auch Dich / Euch interessiert.

Bestleistungen: 1:42.88 – 2:12.88 – 3:29.67 –  3:46.32 – 4:51.39 – 7:43,1 – 13:28.58
Steve Cram trainierte seit seinem zehnten Lebensjahr unter der Leitung von Jimmy Hedley, 14 Jahre später war er ganz oben. Er begann als 400 Meter-Läufer bevor er sich auf die Mittelstrecken spezialisierte. Seine ursächliche Liebe zum Fuß- und Basketball begünstigte die Erlernung der Bewegungsabläufe im Laufen.

Bis zum Alter von 15 Jahren trainierte er täglich, steigerte allmählich seine Trainingseinheiten bis zum 18. Lebensjahr auf bis zu zweimal am Tag. Mit 17 lief er die Meile bereits in 3:57 Minuten. Dies wurde sicher auch durch seine Körpergröße von 188 cm und eine frühe vielseitige Ausbildung (Spiele) begünstigt.

Die Ausbildung erfolgte im Prinzip im Rahmen einer Einfachperiodisierung ohne Hallenwettkämpfe, wegen der dort engen 200 m Bahnen, die kleinere Läufer mit kürzeren Hebeln favorisiert. Dafür unterstützte er seine Ausbildung auf die Sommersaison durch Teilnahmen an Cross-Country- und Straßenrennen. Typisch dafür waren in den 80iger Jahren 5 km Läufe in Stadtzentren.

Zum aeroben Leistungsaufbau

Cram's außergewöhnliche aerobe Leistungsfähigkeit führte zu Erfolgen auch über 3000 m; er gewann sowohl den English Schools- und den europäischen Juniorentitel.
In jüngeren Jahren begann er die Saison oft über 3000 Meter.

Seine "aerob stabilen Morgenläufe“, typischerweise über vier bis fünf Meilen (6-8 km) lief er zwischen 5:30-6:00 Minuten die Meile (3:25 – 3:45 min/km). Die Ausdauer wurde schwertpunktmäßig zwischen Oktober und Februar mit durchschnittlich 60-70 Meilen pro Woche (100 – 120 km) entwickelt, der lange Lauf am Sonntag ging über  8 – 10  Meilen (12-16 km). Mehrere Monate vor der Sommersaison wurde das Ausdauertraining in Höhen um 1.700 Metern in den östlichen Ausläufern der Rocky Mountains absolviert.

Zu Entwicklung der anaeroben Ausdauer

Der elegante Läufer hat seine aerobe Kapazität 2x wöchentlich durch Schwellenläufe in einer 5:00 Meilen-Geschwindigkeit (3:00-3:05 min/km) entwickelt. Zusammen mit der Schwellengeschwindigkeit haben diese Läufe einen Beitrag zur Entwicklung seines Laktatenergiesystems geleistet.

In einer neunwöchigen Vorwettkampfphase vom späten März bis Mai wurden zweimal pro Woche solche Programme wie 6 x 800m in 2:05 min (mit 2 Minuten Erholung) und 6 x 600m in 1:32 – 1:33 sec (P: 90 sec), Dienstags und Donnerstags auf der Laufbahn absolviert. Gelegentlich, aber ungern, waren es schnelle 300m Wiederholungen (200 m im 800 m Tempo + 100 m schnell mit nur 15“ Pause). Eines seiner Favoritenprogramme für die Meile waren 10 – 12 x 400m in 60 sec mit 60 sec Pausen.  

Während der Wettkampfphase im Juni-August war die goldene Regel den Trainingsumfang zu reduzieren und die Geschwindigkeit zu steigern. Sein 400m Programm wurde von 12 Wiederholungen auf 6-10 reduziert und in 57 sec mit weiterhin kurzen 60 sec Pausen realisiert. Zu den Meisterschaften hin wurde das Renntempo geübt, auch für die 800 m. Solche spezifischen Programme waren 8 x 200m in 25-26sec (P: 60 sec), sporadischer auch mit großzügigeren Gehpausen wenn der Fokus auf der Endbeschleunigung lag. Damit wurde seine Spurtkraft gestärkt die ihm in wichtigen Rennen oft zugute kam.

Zum Kraftdauertraining

Als Jugendlicher stärkten der Orientierungslauf und Fahrtspiele im Park seine Kraft. Berganläufe von 150 – 500 Metern Länge, auch als eine Form des Hügeltrainings
waren Teil der Ausbildung.

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Lothar Pöhlitz

author: GRR

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