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14
07
2016

Der Olympische Fackellauf 1936 in Berlin - die Läufer auf dem Boulevard "Unter den Linden". ©Sportmuseum Berlin/Forum für Sportgeschichte

Der Traum von Olympia – Die Nazi-Spiele von 1936 – Samstag, 16. Juli um 20:15 Uhr (89 Min.) auf ARTE

By GRR 0

Als Adolf Hitler am 1. August 1936 die Olympischen Sommerspiele von Berlin eröffnet, ist das zugleich der Startschuss für eine perfekte Inszenierung. Die Spiele werden zum Propagandafest der Nationalsozialisten.

Das Dokudrama zeichnet die Ereignisse nach. Im Mittelpunkt der Dokumentation steht Wolfgang Fürstner (Simon Schwarz), der Kommandant des Olympischen Dorfes.

Zwei Wochen lang präsentiert sich das Deutsche Reich als modernes Land, in dem sich Teilnehmer, Zuschauer und Berichterstatter aus der ganzen Welt wohl fühlen sollen.

Die knapp 4.000 Athleten aus 49 Nationen erleben ein Sportfest der Superlative: der Olympische Fackellauf feiert ebenso Premiere wie der Medaillenspiegel. Erstmals überträgt das Fernsehen die Wettkämpfe live.

Das Olympische Dorf ist eine eigene, komfortable Stadt. In den Restaurants und Kneipen von Berlin wird ausgelassen Swing und Jazz getanzt.

Der "Führer" hat die Fassade des NS-Reichs auf Hochglanz polieren lassen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Sports werden die Spiele von der Politik missbraucht. Die Nazi-Diktatur inszeniert sich unter dem Deckmantel des olympischen Gedankens. Seit den Spielen in Berlin weiß die Politik, welche Propaganda-Möglichkeiten ein sportliches Großereignis bietet. "Der Traum von Olympia" erzählt diese Geschichte konsequent aus der Sicht von zwei Menschen, die damals dabei waren – und deren Traum sich in einen Alptraum verwandelte.

Wolfgang Fürstner – gespielt von Simon Schwarz -, Kommandant des Olympischen Dorfes, ist eigentlich ein überzeugter Anhänger des Systems.

Doch im Zuge seines Einsatzes für Hitlers Olympia-Projekt fällt sein Weltbild schleichend in sich zusammen. Das System, das er so verehrt, richtet sich gegen ihn, als herauskommt, dass er jüdische Vorfahren hat. Nach dem Ende der Spiele schießt Fürstner sich am Ufer des Teichs im Olympischen Dorf eine Kugel in Kopf.

Gretel Bergmann – gespielt von Sandra von Ruffin – gehört zu den besten Hochspringerinnen im Deutschen Reich.

Obwohl die Jüdin ihren Sportverein aufgrund ihres Glaubens schon früh verlassen musste, wird ihr in Aussicht gestellt, in Berlin für Deutschland starten zu dürfen. Erst wenige Tage vor der Eröffnung erfährt Bergmann, dass man sie nicht aufstellen wird. Ihr Traum von einer Teilnahme zerplatzt von einer Minute auf die andere.

Wolfgang Fürstner und Gretel Bergmann erzählen ihre persönlichen Geschichten
von Olympia 1936. Aus ihrer Perspektive sieht der Zuschauer, was in Berlin damals wirklich geschehen ist und wie perfide die Nazis das Sportfest missbrauchten.

Der Film macht die enorme Diskrepanz zwischen der perfekten Inszenierung und der erschreckenden Realität deutlich.

 

author: GRR

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