Blog
05
09
2016

3000 m Hindernis-Lauf der Frauen: Eine Leistungsexplosion von historischer Dimension ©Victah Sailer

3000 m Hindernis-Lauf der Frauen: Eine Leistungsexplosion von historischer Dimension – Helmut Winter berichtet

By GRR 0

Auch angesichts des Fabel-Weltrekords durch die äthiopische Läuferin Almaz Ayana über die 10000 m sind es die aktuellen Entwicklungen im 3000 m Hindernislauf der Frauen, die im Jahr 2016 für Furore sorgten.

Ein Blick auf die Bestenliste aller Zeiten zeigt unmittelbar, dass zwei Läuferinnen für eine Leistungsexplosion von in der Tat historischer Dimension sorgten. Überragend in allen Belangen waren die Leistungen der erst 19jährigen und für Bahrain startenden gebürtigen Kenianerin Ruth Jebet, die erst vor einer Woche in Paris den Weltrekord mit 8:52,78 auf ein einmaliges Niveau steigerte.

Aber neben Weltrekord und Olympiasieg, wo sie den Weltrekord „verschenkte", lief Jebet ein weiteres Mal unter der Schallmauer von 9 Minuten.

Ruth Jebet ist einer der neuen Superstars in der Welt-Leichtathletik. 

Und auch die regelmäßige Zweite Hyvin Kiyeng (KEN) überzeugte neben der Silbermedaille in Rio mit Topzeiten. Ende Mai verpasste sie in Eugene mit 9:00:01 denkbar knapp die 9 Minute-Barriere. Von welcher Dimension die Entwicklungen auf dieser Frauen-Langstrecke sind, zeigt die Tatsache, dass Jebet und Kiyeng allein in diesem Jahr von den achtschnellsten Zeiten in der Geschichte dieser Disziplin die sechs Schnellsten erzielten.

Einen solch fast revolutionären Fortschritt hat es in der Geschichte der Leichtathletik so gut wie nie gegeben.

Auch wenn man sich hierzulande über die tollen Leistungen einer Geza Felicitas Krause zu Recht sehr freuen kann, aktuell agiert die Weltspitze in einer anderen Liga, in die Geza wohl nie vorstoßen kann. Die Vorstellung von Geza beim ISTAF am Samstag als Zweite in 9:30 Minuten war wieder eine feine Leistung, an der Spitze läuft man aber momentan um eine halbe Minute schneller. Das entspricht einer Strecke von mehr als der Distanz vom Wassergraben bis ins Ziel.

Ruth Jebet hat nach dem Start in Zürich (9:07:00) die Saison 2016 beendet.

Mit erst 19 Jahren liegt die Zukunft sicherlich noch vor ihr. Ihr läuferisches Potential ist in allen Belangen enorm, und wenn man sich ihre mehr als ungelenke Technik an den Hürden anschaut, besteht da die Möglichkeit, die Dinge erheblich zu optimieren.

Somit könnte ihr Fabel-Weltrekord von 8:52,78 in Paris noch nicht ihr letztes Wort in Sachen neuer Ziele darstellen. Allerdings wäre sie nicht das erste Beispiel eines Ausnahmetalents in der Geschichte des Langstreckenlaufs, das nach überaus hoffnungsvollem Beginn sehr schnell wieder in der Versenkung der Mittelmäßigkeit verschwunden war.

Helmut Winter 

Die besten Leistungen aller Zeiten im 3000 m Hindernis-Lauf der Frauen:

1. 8:52.78 Ruth JEBET BRN Paris 27.8.2016
2. 8:58.81 Gulnara GALKINA RUS Beijing 17.8.2008
3. 8:59.75 Ruth JEBET BRN Rio de Janeiro 15.8.2016
4. 8:59.97 Ruth JEBET BRN Eugene 28.5.2016
5. 9:00.01 Hyvin KIYENG KEN Eugene 28.5.2016
6. 9:01.59 Gulnara GALKINA RUS Herakleion 04.7.2004
7. 9:01.96 Hyvin KIYENG KEN Paris 27.8.2016
8. 9:07:00 Ruth JEBET BRN Zürich 01.9.2016

author: GRR

Comment
0

Leave a reply