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15
09
2016

MARACANA, OLYMPISCHES STADION, BRASILIEN - SEPTEMBER 14 In der Abendveranstaltung des siebten Wettkampftages in der Leichtathletik waren aus deutscher Sicht Frances Hermann (GER) vom BPRSV Cottbus/Brandenburg [F34] im Kugelstoß-Finale, David Behre (GER) vom TSV Bayer 04 Leverkusen/Nordrhein-Westfalen [Paralympische Klassifizierung: T43] und Johannes Floors (GER) vom TSV Bayer 04 Leverkusen/Nordrhein-Westfalen [Paralympische Klassifizierung: T43] im 400m Vorlauf sowie Irmgard Bensusan (GER) vom TSV Bayer 04 Leverkusen/Nordrhein-Westfalen [Paralympische Klassifizierung: T44] im 200m Vorlauf aktiv. Credit: Ralf Kuckuck

Paralympics Rio 2016 – Behre und Bensusan sicher in den Endläufen – Floors muss verletzt passen

By GRR 0

David Behre hat sich im 400-Meter-Vorlauf der Klasse T44 locker mit der schnellsten Zeit für das Finale qualifiziert. Einen Tag nach seinem 30. Geburtstag reichten dem aktuellen Weltmeister vom TSV Bayer 04 Leverkusen 47,74 Sekunden für den Endlauf morgen um 11.38 Uhr (Rio-Zeit).

Trainer Karl-Heinz Düe hatte ihm mit auf den Weg gegeben, dass er sich direkt qualifizieren solle: „Er hat gesagt, komm, hol’ dir das große Q ab, Du kannst zwei flotte Rennen laufen. Am Ende konnte ich noch ein paar Körner sparen, auf der Zielgeraden habe ich nicht mehr wirklich einen druckvollen Schritt gehabt.“

Der Neuseeländer Liam Malone folgte in 48,34 Sekunden, der US-Amerikaner Hunter Woodhall in 48,82 Sekunden ließ im ersten Vorlauf schon die letzten hundert Meter austrudeln. Dementsprechend erwartet Behre morgen eine starke Konkurrenz: „Das wird ein Tanz auf der Rasierklinge, ich freue mich drauf, ich will Gas geben, eine gute Zeit laufen und dann schauen wir mal, für was es reicht. Über eine tiefe 47 würde ich mich freuen. Der Traum von Gold ist natürlich da.“

Johannes Floors, der sich beim Gold-Jubel mit der Staffel verletzt hatte, hat sich kurzfristig entschlossen, nicht anzutreten. Direkt am Abend standen im Dorf weitere Untersuchungen an.

Irmgard Bensusan stürmte nach persönlicher Bestzeit und Silber über 400 Meter der Klasse T44 auch über die 200 Meter ins Finale. In 26,70 Sekunden gewann sie ihren Vorlauf, nur die Niederländerin Marlou van Rhijn war noch ein Hundertstel schneller. Im Finale morgen um 17.45 Uhr (Rio-Zeit) dürfte es einen Dreikampf geben: 400-Meter-Goldgewinnerin Marie-Amelie Le Fur aus Frankreich lauert mit 26,97 Sekunden auf Rang drei.

Frances Herrmann wurde im Kugelstoßen der Klasse F34 Sechste mit 6,64 Metern. In ihrer stärkeren Disziplin Speerwurf hatte die 27-Jährige vom BPRSV Cottbus Bronze geholt.

Rennrollrollstuhlfahrer Alhassane Baldé hat über 800 Meter der Klasse T54 das Finale verpasst, nachdem er über 1500 Meter Sechster und über 5000 Meter Achter geworden war.

Heinrich Popow als Vorlauf-Dritter im 100-Meter-Finale – 33-Jähriger nach Saisonbestleistung optimistisch vor dem Endlauf

Heinrich Popow auf seinem Weg ins 100-Meter-Finale ©Ralf Kuckuck/DBS Bild vergrößern Heinrich Popow auf seinem Weg ins 100-Meter-Finale ©Ralf Kuckuck/DBS

Heinrich Popow hat bei den Paralympics im brasilianischen Rio de Janeiro den Vorlauf über 100 Meter der Klasse T42 souverän überstanden. Der 33-Jährige, der für den TSV Bayer Leverkusen startet und von Karl-Heinz Düe trainiert wird, gewann seinen Vorlauf in 12,45 Sekunden und geht damit mit der drittschnellsten Zeit ins Finale morgen Abend um 18.17 Uhr (Rio-Zeit).

Im zweiten Vorlauf waren nur der Australier Scott Reardon mit paralympischem Rekord von 12,26 Sekunden und der Brite Richard Whitehead mit 12,38 Sekunden schneller als der Paralympics-Sieger von London 2012, allerdings hatten sie auch Rückenwind, Popow leichten Gegenwind.

Popow sagte: „Ich habe die Saisonbestleistung im Vorlauf eingestellt, eigentlich wollte ich noch schneller laufen, aber mein Start war so gut, dass ich zu schnell zufrieden war, ich habe hinten raus die Spannung ein bisschen verloren, aber wenn du den Vorlauf gewinnst, ist das Meckern auf hohem Niveau. Morgen werden die Karten neu gemischt, da entscheiden die Nerven.“

Für Popow, der aktuell den Weltrekord mit 12,11 Sekunden hält, steht das Privatduell mit Whitehead im Mittelpunkt: „Ich kümmere mich eigentlich nur um Whitehead, wenn Reardon gewinnt, soll er gewinnen, aber ich weiß nicht ob der morgen die Nerven zusammenbehält. Ich bin der Meinung, dass ich mehr auf Whitehead aufpassen muss als auf Reardon.“

Für Popow, der am Samstag auch im Weitsprung erstmals Gold gewinnen möchte, sind die Spiele bereits jetzt ein Erfolg: „Ich fühle mich extrem wohl, ich bin geerdet, ich bin zutiefst zufrieden, ich bin stolz, was hier passiert, was die Kids zeigen, was der Nachwuchs macht. Wenn der alte Mann morgen nicht das abliefert, was er abliefern soll, dann ist es an der Zeit, die Bühne freizumachen, aber jetzt mit der Saisonbestleistung im Vorlauf zu gewinnen – ich bin extrem motiviert und morgen werde ich alles reinwerfen, was in mir ist, die komplette Erfahrung, die ganzen Kräfte, die ich habe."

Der 19-jährige Leon Schäfer, der erst vor wenigen Wochen von seinem Start bei den Paralympics erfahren hatte, wurde Elfter in persönlicher Bestzeit von 13,16 Sekunden, verpasste es aber, ins Finale einzuziehen. Wie Popow liegt auch sein Schwerpunkt auf dem Weitsprung.

Im 100-Meter-Rennen der Klasse T12 erreichte Thomas Ulbricht vom PSC Berlin den Endlauf der letzten Vier. Der 31-Jährige gewann seinen Lauf um zwei Hundertstel in 11,40 Sekunden vor dem Chinesen Mingyu Chen und sicherte sich damit das große „Q“ für das Finale morgen um 18.10 Uhr (Rio-Zeit).

Uta Streckert vom TV Wattenscheid wurde über 100 Meter der Klasse T35 Sechste in 17,66 Sekunden.

Quelle:

 Deutscher Behindertensportverband e.V.

 
Die Newsletter-Ausgabe "Paralympische Momente 8" aus dem Deutschen Haus in Rio de Janeiro steht unter https://www.deutsche-paralympische-mannschaft.de/de/events/rio-2016.html zur Ansicht bereit.

 

 

author: GRR

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