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14
01
2025

Start - Foto: Lothar Pöhlitz

S i e laufen wie sie und ihre Coaches sie trainieren – Von Lothar Pöhlitz*

By GRR 0

Es ist ein langer Weg vom frühen Kindertraining bis zur Spitzenleistung. Stillstand ist Rückschritt habe wir schon in der Schule gelernt.

Spitzensport, Olympiamedaillen brauchen Profi-Coaches die für bestimmte Sportarten Hoch-Begabte in gegebenen Bedingungen mit einem systematischen Belastungsaufbau zu immer neuen persönlichen Bestleistungen im Training und Wettkämpfen führen. Aufgabe des Leistungssports ist also, für ein etwa 12-15jähriges Aufbautraining talentierte Kinder zu finden und ins Weltniveau und zu Olympischen Spielen zu führen.

Trau Dich damit Du erfährst, was Du wirklich kannst.

Leidenschaft, Überzeugung, erarbeitete Qualität, positives Denken und Leistungsbereitschaft, der Siegeswille entscheiden im Spitzensport ob für ein Talent eines Tages ein Platz auf dem individuellen Wunsch-Podium möglich ist. Das wird vom „Erbe“ des Talents und den Fähigkeiten des Trainers in den Jahren eines gemeinsamen Belastungsauf-baus bestimmt.

TALENT-MENTALITÄT – TRAINER – MOTIVATION und PSYCHOLOGIE

Leider setzen gegenwärtig die Lobe in den Regionen und dem DLV über erbrachte Leistungen eher am Niveau unserer Besten und zu wenig am internationalen Niveau in den Altersklassen, an. Mit positiver Begleitung von sportlichen Leistungen könnten die Medien einen hilfreichen Beitrag zum Wiederaufstieg der Leichtathletik leisten.

Selbstbewusstsein – Selbstvertrauen lehren

Im Talentangebot begegnen Trainer „Mädels und Jungen mit unterschiedlichem Erbe“, Früh- und Spätentwicklern und damit auch möglichst früh zu differenzierenden Erziehungsaufgaben. In der Trainingspraxis zeigen sich leider zu selten die „Außergewöhnlichen“, die Sieger-Typen, die über den Komplex der notwendigen Voraussetzungen und Selbstver-trauen für Weltspitzenleistungen bis zu Olympiamedaillen verfügen.

Menschen mit hohem und gesundem Selbstwertgefühl / Selbstbe-wußtsein glauben grundsätzlich an sich, fühlen sich in schwierigen Situationen den Herausforderungen gewachsen und zeigen ein selbstbewusstes Auftreten.

Selbstbewußtsein muß man in allen Phasen des Leistungsaufbaus bis zum Olympiasieg trainieren. Du willst ja mehr, besser werden. Immer wieder neue p.B. – persönliche Bestleistungen – bis zum Olympiapodium, wäre d e r Weg „Außergewöhnlicher“.

Menschen mit niedrigem Selbstbewußtsein / Selbstwertge-fühl leiden oft unter der Angst zu versagen, können schlecht vertrauen, haben Scham- und Schuldgefühle und sind mit sich stets unzufrieden. Psychologen sprechen auch von einer „Störung des Selbstwertgefühls“,

Selbstbewusstsein bedeutet Gegenwart, die eigenen Stärken, Schwächen und Grenzen zu kennen und sich dessen auch „bewusst“ zu sein.

Selbstvertrauen bedeutet Zukunft, Blick nach vorn und die Grenzen verschieben wollen, durch Glauben an sich selbst und handeln.

„Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben einen Fehler zu machen“. (Dietrich Bonhoeffer)

Die Persönlichkeit eines Talents lebt vom „Erbe“, dem von Geburt angelegten hilfreichen Eigenschaften wie Willensstärke, Selbstbewußt-sein, Problemlösungs-Bereitschaft, den in der frühen Kindheit im Elternhaus anerzogenen Gewohnheiten wie Fleiß, Pünktlichkeit und Disziplin. Aber auch durch Ereignisse und Erlebnisse im Leben, durch die Einwirkungen und Herausforderungen durch die Trainer im Kinder- und Jugendtraining.

Trainer-Erfolg ist auch, wenn seine jugendlichen Talente eines Tages mit der Aussage in den Wettkampf gehen: „Ich kann´s, und schaffe es – auch wenn es schwer wird!“

Lauf-Trainer lehren und erziehen, stärken die individuelle Mentalität, nutzen ihre mentale Stärke in der täglichen Trainingsarbeit vor allem positiv begleitend, Trainingsübungen motivierend noch besser zu können, sogar mit p.B. persönlicher Bestleistung auch in kürzerer Zeit. Sie konfrontieren sie immer wieder mit neuen, aber machbaren Herausforderungen. Auch der Bezug zu den demnächst geplanten Wettkämpfen sollte nie fehlen, vor allem vor den unterschiedlichen Rennen bei denen „besseres“ möglich wäre.

Der Ton macht die Musik. Auch im Training oder vor und nach Wettkämpfen beeinflusst der richtige Umgang miteinander, die Atmosphäre die Trainingsarbeit danach oder morgen. Fehler passieren, dem Sportler, aber auch dem Trainer. Keiner macht sie mit Absicht.

Erfahrung ist, das Motivierte besser trainieren, aktuelle Aufgaben bewußter, härter, fokussierter erfüllen. Trainermotivation zielt darauf bestimmte Aufgaben zu optimieren, zu verstärken oder beizubehalten. Vorbereitete Gespräche, Kurz“-Befehle“ in Wettkämpfe mitgegeben erhöhen die Leistungsbereitschaft. Trainer sollten auch nicht vergessen, sich nach der Erfüllung der Trainings-Hausaufgaben in Quantität und Qualität zu erkundigen. Positive Berichte werden mit Lob entgegengenommen und kommentiert, das motiviert und stärkt das Selbswertgefühl. Vor allem erfüllte Aufgaben motivieren.

Sie fördern und fordern die individuellen Stärken und Defizite, motivieren damit die nötige Anstrengungsbereitschaft zu positiven Trainings- bzw. Wettkampfergebnissen führt. Gelingt dies einmal nicht oder es war schon einmal der kleine Anschiss nötig, wären zwei freundliche Sätze oder eine Umarmung auf dem Weg in die Kabine für die Atmosphäre sehr, sehr hilfreich.

Die sportlichen Erfolge höhenangepasster Läufer nicht nur aus dem afrikanischen Hochland haben zur Überzeugung geführt, dass Spitzenleistungen in den Mittel- und Langstreckendisziplinen durch längerfristige Trainingsaufenthalte in Höhen zwischen 2000-3000m schon ab dem Nachwuchsleistungstraining „18jährig – Außergewöhnlicher“ erforderlich sind um konkurrenzfähig zu werden.

Pausen, Pausengestaltung, aktuell mögliche Regenerationsmaßnahmen, Ernährung und Schlaf sind wichtige Teile der Trainingslehre, müssen aber auch vom Trainer oder von ihm ausgewählten Experten gelehrt oder organisiert werden. Im Kinder- und Jugendtraining ist sinnvoll die Eltern dazu einzubeziehen.

Vor den unterschiedlichen anspruchsvollen Rennen sollten nicht mehr als zwei abwechselnde Aufgaben (learning by doing) so mitge-geben werden das sie erfüllbar sind und der/die Läufer/in auch überzeugt ist das sie zum „besser“ führen. Gezeigte „mentale Stärke“ positiv hervorheben, Fehler sachlich ansprechen und Lösung anbieten. Jeder Fehler gibt die Chance zu lernen, aber er muß im ausreichenden Abstand zum Rennen aufgearbeitet werden.

Die emotionale Bindung zu Athleten und Athletinnen entsteht durch das Zusammengehörigkeitsgefühl. Freuen sie sich über Erfolge oder positive Ergebnisse immer wieder gemeinsam, organisieren sie passen-de Maßnahmen, Vereins-Treffen bei Gelegenheiten, eine Weihnachtsfeier oder…. bei denen gemeinsam Frei-Zeit verbracht wird. Vergessen sie die Geburtstage nicht. Aber es reicht nicht, nur darüber zu reden. Auch in einem Team gibt der Chef die Maßnahmen vor, nutzt aber die „Mitarbeit“ aller, nicht nur im Training.

Mein Leben im und mit dem Leistungssport lässt mich glauben das Läuferinnen und Läufer Top-Ergebnisse, mögliche Olympiasiege erben, ins kindliche Leben die Mentalität mitbringen. Es wird immer wieder berichtet das Gewinner-Typen ab „7“ im geeigneten sportlichen Umfeld aufwachsen, später zum Profi-Coach, Bedingungen und Umfeld für Spitzenleistungen wechseln und bereit sind für Jahre mit den Anforderungen für Spitzenleistungen leben, um immer wieder zu siegen.
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*Lothar Pöhlitz – Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / 1980-1998 DLV-Bundestrainer Mittelstrecke – Langstrecke – Marathon / Olympiatrainer für Deutschland 1984 in Los Angeles, 1988 in Seoul und 1996 in Atlanta

BILDUNG – LEISTUNG – ZUKUNFT – KINDER-SPORT-WENDE – 2025 nicht mehr nur wünschen, glauben und handeln – Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz*

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