Blog
18
08
2023

Deutsche Depressions Hilfe - Logo

Online-Programm für depressiv erkrankte Geflüchtete aus der Ukraine Webseite und kostenfreies Selbsthilfe-Programm auf Ukrainisch und Russisch bieten Geflüchteten mit Depression Unterstützung – Natalia Yegorova hilft ehrenamtlich bei der Bekanntmachung

By GRR 0

Leipzig, 17.08.2023 – Für Migrantinnen und Migranten mit Depression stehen das kostenfreie Online-Programm iFightDepression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention sowie die gleichnamige Informationswebseite ab sofort in einer ukrainischen und russischen Sprachversion zur Verfügung.

Das an die kognitive Verhaltenstherapie angelehnte Online-Programm hilft Betroffenen, Depression besser zu verstehen und zeigt Übungen für den Alltag. Zudem bietet es neue Inhalte zu fluchtrelevanten Themen wie Trauma und Umgang mit Verlusten.

Sprachbarrieren und Versorgungsengpässe für ukrainische Geflüchtete
Die ukrainische und russische Version des Online-Programms richtet sich an Geflüchtete in Deutschland und soll helfen, Sprachbarrieren und Versorgungsengpässe zu überbrücken. Mehr als 1 Millionen Menschen sind laut Bundesinnenministerium aus dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflüchtet.
„Depression ist eine schwere, ernstzunehmende Erkrankung, die mit einem erheblichen Leidensdruck einhergeht und einer professionellen Behandlung bedarf. Geflüchtete Menschen haben es jedoch besonders schwer, in einem neuen Land Hilfe zu finden. Es fehlen Psychotherapeuten und Ärzte, die sie in ihrer Muttersprache behandeln können. Ein Online-Programm kann helfen diese Versorgungslücke etwas zu überbrücken“, erklärt Prof. Ulrich Hegerl, Vorsitzender Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention/ Inhaber der Senckenberg-Professur an der Universität Frankfurt/M.

Prominente Unterstützung bei der Bekanntmachung des Angebots von Natalia Yegorova
Unterstützt wird die Bekanntmachung des Programms ehrenamtlich von der ukrainischen Sängerin Natalia Yegorova. Zuletzt war sie im TV bei „Let’s dance“ zu sehen. „Der Krieg in der Ukraine trifft psychisch erkrankte Menschen besonders hart. Ich habe Menschen getroffen, die wegen der Flucht ihre Behandlung unterbrechen mussten. Nun fehlt ihnen aufgrund von Sprachbarrieren und fehlendem Wissen, an wen man sich wenden kann, jegliche Hilfe. Ich bin sehr dankbar, dass die Stiftung Deutsche Depressionshilfe mit ihrem kostenfreien Onlineprogramm hier ein Angebot geschaffen hat, das unterstützen und Wartezeiten auf Behandlung überbrücken kann – und das in den Muttersprachen Ukrainisch und Russisch.“ Yegorova wird u.a. mit Social Media Clips in ukrainischer Sprache helfen, dass depressiv erkrankte Geflüchtete in Deutschland auf das Online-Angebot bei Depression aufmerksam werden.

Kostenfrei in 14 weiteren Sprachen verfügbar
Die Wirksamkeit von iFightDepression wurde in einer randomisierten kontrollierten Studie (Oehler et al., 2020) nachgewiesen. iFightDepression ist neben Ukrainisch und Russisch auch in einer kultursensitiven arabischen Version und in 13 weiteren Sprachen kostenfrei verfügbar. Eine Begleitung durch ärztliches und psychotherapeutisches Fachpersonal sowie Mitarbeitende in der Flüchtlingshilfe wird empfohlen. Diese können sich durch die Teilnahme an einer CME-zertifizierten Online-Fortbildung auf ifightdepression.com/webinar qualifizieren und anschließend ihre Patienten zur Nutzung einladen. Eine Fortbildung kann alternativ auch über die E-Mail-Adresse mesur@deutsche-depressionshilfe.de angefragt werden. Um aber möglichst vielen aus der Ukraine geflüchteten Menschen Unterstützung im Rahmen der Selbsthilfe zu ermöglichen, sind die beiden neuen Sprachversionen auch ohne eine solche Begleitung zugänglich. Eine Registrierung in der jeweiligen Sprache ist auf der folgenden Website möglich:

Ukrainisch: ifightdepression.com/ua
Russisch: ifightdepression.com/ru

iFightDepression ist ein Projekt der European Alliance Against Depression (EAAD). Die kulturelle Anpassung, Erweiterung und Übersetzung des Online-Programmes und der Webseite in eine ukrainische und russische Sprachversion wird durch das EU-kofinanzierte Projekt „Mental Health Support for Ukrainian Refugees“ (MESUR) ermöglicht. Die Verbreitung in Deutschland erfolgt über die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention.

Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Heike Friedewald, M.A.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Goerdelerring 9
04109 Leipzig
Tel: 0341/22 38 74 12
presse@deutsche-depressionshilfe.de

Über die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Ziel der 2008 gegründeten Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention ist es, einen wesentlichen Beitrag zur besseren Versorgung depressiv erkrankter Menschen und zur Reduktion der Suizide in Deutschland zu leisten. Vorstandsvorsitzender ist Prof. Dr. Ulrich Hegerl, der auch die Senckenberg-Professur an der Goethe Universität Frankfurt innehat. Die Schirmherrschaft hat der Entertainer und Schauspieler Harald Schmidt übernommen. Neben Forschungsaktivitäten bietet die Stiftung Betroffenen und Angehörigen vielfältige Informations- und Hilfsangebote wie das deutschlandweite Info-Telefon Depression (0800 33 44 5 33). Unter dem Dach der Stiftung Deutsche Depressionshilfe koordiniert das Deutsche Bündnis gegen Depression zahlreiche lokale Maßnahmen: In 90 Städten und Kommunen haben sich Bündnisse gebildet, die auf lokaler Ebene Aufklärung über die Erkrankung leisten. www.deutsche-depressionshilfe.de

European Alliance Against Depression – EAAD
Die European Alliance Against Depression (EAAD) ist eine internationale Non-Profit-Organisation mit Sitz in Leipzig und Frankfurt am Main, Deutschland. Ihr Präsident ist Prof. Dr. Ulrich Hegerl. Die EAAD verzeichnet Mitglieder und mehr als 100 regionale Netzwerkpartner auf der ganzen Welt. Ihr Hauptziel ist die Verbesserung der Versorgung und die Optimierung der Behandlung von Patienten mit depressiven Störungen sowie die Prävention von Suizidalität.

Der Verein wurde 2008 von einer Reihe von Experten für psychische Gesundheit aus verschiedenen europäischen Forschungseinrichtungen gegründet, um die von der EU finanzierten EAAD-Projekte (2004-2008) weiterzuführen.

Die EAAD ist an mehreren europäischen Forschungsprojekten beteiligt, die sich mit Depression und Suizidprävention befassen. www.eaad.net

Quelle: Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention

 

author: GRR