Katrin Koenen: „Mit dem Programm Inklusion '23 soll das gesellschaftliche Bewusstsein für Teilhabe und Inklusion geschärft und inklusive Strukturen in Berlin verankert werden." - Foto: Tobias Kruse
Was bleibt von den Special Olympics Weltspielen Berlin 2023? #ZusammenUnschlagbar! – SPORT in BERLIN
Mit den Special Olympics World Games Berlin 2023 kommen erstmals mehr als 7.000 Athletinnen und Athleten mit geistiger Beeinträchtigung aus knapp 190 Nationen nach Berlin.
Die Sportmetropole Berlin nutzt die Potentiale der Weltspiele weit über die finanzielle Förderung der Veranstaltung hinaus, um Inklusion nicht nur vom 17. bis 25. Juni 2023 in der Stadt großzuschreiben, sondern sie nachhaltig und dauerhaft zu etablieren.
Dazu hat das Land Berlin ein zusätzliches Budget für das Berliner Nachhaltigkeitsprogramm Inklusion ’23 bereitgestellt. Ziel ist, das gesellschaftliche Bewusstsein für Themen wie Teilhabe und Inklusion zu schärfen und nachhaltig inklusive Strukturen in Berlin zu verankern.
Das Programm besteht dabei aus drei Säulen: Inklusion ’23_projects, Inklusion ’23_impacts und Inklusion ’23_events.
In einem Auswahlprozess wurden 14 Projekte aus den Bereichen Sport, Bildung, Verkehr und Kultur ausgewählt, die, über das Nachhaltigkeitsprogramm gefördert, die Inklusion z.B. in Berliner Museen, im öffentlichen Nahverkehr, in Berliner Musikschulen und Sportvereinen, einen großen Schritt voranbringen sollen.
Bedingungen für die Auswahl der Projekte waren ein nachhaltiger Nutzen und eine dauerhafte Etablierung. Eine Übersicht über alle Projekte gibt es hier: www.berlin.de/sen/inneres/sportmetropole-berlin.
Bei Inklusion `23_impacts handelt es sich um Grundsatzangelegenheiten, eigenständige inklusive Projekte, Maßnahmen oder Initiativen, die durch Beratung, Vernetzung oder Anschubhilfe initiiert oder unterstützt werden. So werden noch mehr Bereiche im öffentlichen Leben inklusiver gestaltet. Dazu gehören beispielsweise die Verknüpfung mit anderen Sportgroßveranstaltungen wie die UEFA Euro 2024 oder die im Herbst 2022 veröffentlichte Kampagne „Inklusion fängt mit dir an“. Auch eine digitale Sensibilisierungsaktion ist geplant, bei der die Aufklärung zu unterschiedlichen Behinderungen bzw. Beeinträchtigungsarten vermittelt werden.
Inklusion ´23_events vereint Veranstaltungen und Aktionen, die zum Austausch und Vernetzen einladen. Unterschiedliche Interessensgruppen werden auf politischer und zivilgesellschaftlicher Ebene zusammengebracht, um Inklusion weitreichend voranzutreiben. Veranstaltet werden unter anderem Akademische Abende für Studierende und Lehrende, Kaminabende zu Themen wie „Inklusives Erleben“ im Kulturbereich oder das „Inklusive Ehrenamt“ im medizinischen Bereich. Daraus entstehen neue Kooperationen, die weiterhin ihren ganz eigenen, nachhaltigen Einfluss haben.
So erlebt z. B. das Healthy Athletes® Programm der Special Olympics einen großen Zuwachs an freiwilligem medizinischen Fachpersonal während der Weltspiele. Es ist das weltweit größte Gesundheitsprogramm, das sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung spezialisiert hat und durch Special Olympics gegründet wurde.
Die Rückmeldungen zu diesen unterschiedlichen Projekten, Initiativen und Events sind sehr positiv. Das zeigt uns: Auf dem Weg zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention können Programme wie Inklusion ’23 helfen, wichtige Bausteine für ein inklusives Berlin ins Rollen zu bringen.
Zu den Weltspielen werden auch viele der 14 Projekte präsentiert: Die VBB App wird freigeschaltet, die Museuminsel lädt zum Kulturfestival ein, das Theater Thikwa (Deutschlands berühmtestes Theater, in dem Künstler mit und ohne Behinderung gemeinsam Theater spielen) hat Auftritte auf dem Special Olympics Festival, der barrierefreie Kulturkalender wird online gehen und der Grüne Campus Malchow, eine Gemeinschaftsschule, wird ein Inklusives Sportfest veranstalten.
Zusätzlich gibt es neben dem Berliner Nachhaltigkeitsprogramm auch noch das Legacy-Programm des Organisationskomitees der Weltspiele.
Durch Lehrmaterialien für Lehrkräfte und Trainerinnen und Trainer, eine enge Vernetzung mit Vereinen und Verbänden in Berlin, die Aktivierung der Berliner Schulen und Hochschulen für das Volunteerprogramm sowie für die Zuschauendenakquise wird Berlin auf das Thema Inklusion eingestimmt. Die stärkere Teilnahme und Teilhabe von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung ist also ein gemeinsames gesellschaftliches Ziel.
Berlin hat sich also dem Weltspielemotto #ZusammenUnschlagbar verschrieben und die Sportmetropole freut sich auf spannende und solidarische Special Olympics Weltspiele und ein darüber hinaus wirkendes Nachhaltigkeitsprogramm Inklusion ’23.
Katrin Koenen, Projektleiterin SOWG2023 der Senatsverwaltung Berlin
Quelle: SPORT in BERLIN – 03/2023
„Sport im Park inklusiv” – eines von den 14 Projekten im Programm Inklusion ‘23: Es erhält durch gezielte Schulungen der Übungsleitenden zum Thema „Outdoor-Sport für mit Menschen mit Behinderungen” einen neuen Schwerpunkt.