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09
09
2021

Foto: Hemkes

Lothar Pöhlitz zur Studie von Dr. Wolfgang Blödorn: „Man muss es nur anpacken wollen“!

By GRR 0

Dr. Wolfgang Blödorn forderte bei germanroadraces.de am 5.9.2021 am Ende seiner umfangreichen Untersuchungen zur Nachwuchförderung im DLV, das ein Paradigmenwechsel bei der Berufung in die Bundeskader nicht nur sinnvoll, sondern auch unabdingbar wäre, wenn der DLV in Zukunft auf den Mittelstrecken wieder mehr Erfolg haben möchte.

„Hierzu kann auch eine Verbesserung der Möglichkeit von Leistungsprognosen und eine transparente öffentliche Diskussion weiterhelfen. Die Leistungsprognose ist für den DLV zentral und von besonderer Bedeutung“.

 „Aus der Praxis für die Praxis“:

Ein Riesenproblem, das gar nicht so einfach und schnell zu lösen ist, weil es nicht nur für die Mittelstrecken, sondern für die gesamte Leichtathletik zutrifft und es große Versäumnisse gibt. Die Olympischen Spiele in Tokio haben außerdem deutlich wie nie zuvor gezeigt, dass es alle Sportarten betrifft und so ein strukturelles, den gesamten deutschen Sport betreffendes, also vor allem auch ein Führungs- und Organisationsproblem ist, das ganz oben beim DOSB beginnt.

Es bleibt den Sportarten im DOSB sicher nicht anderes übrig als dem Fußball, der schon jetzt nur noch mit ausländischen Spielern und Trainern konkurrenzfähig überleben kann. Also geht es nicht nur um „junge Kader“, um anpacken, um Leistungsprognosen, sondern darum was in der Praxis verändert werden muß. Um das „ist“, das davor, das wer, wie, wo, mit wem, die Basis, die Trainer, die Wettkämpfe und um das fehlende (sehr viel) Geld.

Wo sind die Trainer hin, die es schon gekonnt haben.

Prognosen helfen nicht, die „Arbeit entscheidet“. Alles Training zeigt sich in Wettkampfergebnissen. Wir brauchen keine neuen Konzeptionen, keine neuen Umstrukturierungen (PotAS), keine weiteren wissenschaftlichen Analysen und Empfehlungen, sondern Veränderungen in der Sport-Praxisarbeit an der Basis. Es gilt die Versäumnisse von Jahrzehnten aufzuarbeiten.

„Machet sagt der Kölner“, im Schulsport und in den Vereinen. Es ist doch alles schon aufgeschrieben und beschlossen, seit Jahren gibt es Eliteschulen des Sports, OSP, Olympiastützpunkte, damals doch wohl für Olympia-Medaillen gedacht, nun wurden auch noch Bundesstützpunkte beschlossen. Wer aber sorgt für die Umsetzung der Beschlüsse  „draußen an der Basis“, das Kindertraining in den Landesverbänden und Vereinen, das professionelle Personal für die Führung, die nicht vorhandenen notwendigen Profi-Spitzentrainer für die in ihrer Arbeit eigentlich selbstständigen „Sportarten Sprint/Hürden, Lauf/Gehen, Sprung/Mehrkampf und Wurf“ in 16 BSTP und die notwendige Trainings-Zeit für die professionellen Athleten, die 20-30 Stunden pro Woche für Spitzenleistungen trainieren sollen und die begleitenden sportmedizinisch-physiotherapeutischen Teams vor Ort?

Alle damit Betrauten wissen das dafür das Geld fehlt. Und nachdem Innenminister Seehofer, als Regierungssprecher, Deutschlands schlechtestes Olympiaergebnis seit 1990, als ein „recht ordentliches Ergebnis“ eingestuft hat, kann nur eine neue Regierung wieder Hochleistungssport wollen und Deutschlands schon ramponiertes Ansehen in der Welt helfen, korrigieren zu können.

Mein Wunsch: Wieder Training für Wettkämpfe in allen AK

Es müssen zuerst wieder die Kinder in den Sportstätten mit Sportlehrern oder Kids-Coaches besser auf ein höheres Kaderniveau vorbereitet werden, üben, üben. üben. Warum nicht täglich, wie wir uns als Kinder früher stundenlang in der freien Natur, auf dem Sportplatz „rumgetrieben haben“. Nur daraus resultiert doch das gewünschte andere Auswahl-angebot für die C-Kader mit dem notwendigen Anspruchs-Niveau. Erst wenn dann im Nachwuchsleistungstraining „wirklich begabte“ mit dem entsprechenden Leistungsvermögen – nicht nur die die gerade im Angebot sind – durch „derzeit kaum vorhandene Nachwuchs-Fach-Trainer“ in den U18/U20/U23-Kadern, auf das Hochleistungstraining mit Olympiaanspruch vorbereitet werden, in Wochenendlehrgängen ihre Stärken und Schwächen kennenlernen und das Training wieder der Wettkampfvorbereitung auf 30 Rennen im Jahr  dient, werden wir „wieder mehr Erfolg haben“, wie Dr. Wolfgang Blödorn fordert.

Arbeitsaufgaben / Problemfelder für eine Entwicklung bis zu Olympia 2032 in Australien sind:

Kindertraining – BASICS 8-14 – Jugend-Training – Trainer – Bundestrainer – Sport-Lehrer im Schulsport – außerschulischer Sport – Talentqualität – Sportschulen – Leistungsvoraussetzungen – Nachwuchsleistungs-Training – Kaderanspruch – Training nach der Kaderberufung – Lehrgangstraining – Wettkampfsystem für Kinder in den Jahrgangsklassen und Talente U18 / U20 / U23 gegeneinander und international (Training für Wettkämpfe) – Höhentraining – professionelle Bedingungen mit Teambegleitung und Profi-Trainer für 4 Jahre der Olympiakader in einer Olympiavorbereitung.

Lothar Pöhlitz   

https://germanroadraces.de/?p=183415

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author: GRR