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Update zu den Sprint-Resultaten von Alex Wilson (Swiss Athletics)
19. Juli 2021
Alex Wilson - Foto: Swiss Athletics
Alex Wilson oder: Wie sich ein Sprinter selbst schockt – Von KLAUS BLUME – Mit Update von Swiss Athletics
Die Schweiz steht Kopf. Ausgerechnet ein Basler kann am 1. August 2021 nach der olympischen Goldmedaille über 100 Meter greifen?
Von der feinen Neuen Zürcher Zeitung bis zum frechen BLICK ist man sich einig: Ein Hirngespinst. Peinlich.
Wirklich? Alex Wilson, in Jamaika geboren, in der Schweiz lebend, hat im amerikanischen Marietta den Europarekord über 100 Meter auf unglaubliche 9,84 (!) Sekunden geschraubt. Nachdem er in dieser Olympia-Saison zuvor nur mit mittelmäßigen 10,38 Sekunden enttäuscht hatte. Er glaube nicht, was er da geschafft habe, staunte er.
Was für ihn spricht. Was gegen ihn spricht? Es heißt, die Startanlage in Marietta messe nicht, mit welchem Druck der Sprinter sich vom Startblock abdrücke. Mithin wisse niemand, ob Wilson womöglich einen Fehlstart verursacht habe.
Und dann ist da noch die Mär um Wilsons Laufschuhe: Dessen Ausrüster Puma hat Sprint-Schuhe entwickelt, die – ähnlich den umstrittenen Wunderschuhen des Hauses Nike – dank einer Karbonplatte an der Sohle schnellere Zeiten ermöglichen sollen.
Bewiesen ist von allem nichts. Bewiesen ist nur, dass Wilson im Jahre 2019 die 100 Meter schon mal in verblüffenden 10,08 Sekunden geschafft hat. Was freilich weit weg von jener Sprint-Welt ist, in die Wilson nun hinein geplatzt sein soll.
Die Schweiz bleibt fassungslos – und geschockt. Selbst jene Eidgenossen, die mit Sport nichts am Hut haben, reden über das Unfassbare. Doch wie verhalten sie sich in Zürich und Zermatt, in Bellinzona und Basel, wenn Alex Wilson am 1. August über 100 Meter olympisches Gold holen sollte?
Still oder schrill?
Wir bleiben gespannt
Klaus Blume
Uhlenhorster Weg 2
22085 Hamburg
Tel: +49 (0) 40 229 7048
klausblume@t-online.de
Der Schweizer Sprinter Alex Wilson (Old Boys Basel) hat am Sonntag an einem regionalen Meeting in Marietta (Georgia, USA) im Sinne einer Standortbestimmung einen Vorbereitungswettkampf auf den Saisonhöhepunkt in Tokio bestritten und über 100 m (9,84 Sekunden) und 200 m (19,89 Sekunden) herausragende Resultate erzielt.
Die Abklärungen bezüglich der Anerkennung dieser beiden Resultate und allfälligen Rekord-Homologationen sind im Gang.
Die vom Veranstalter publizierten Resultate wurden bereits am Sonntagabend vom internationalen Leichtathletik-Verband World Athletics in die Weltjahresbestenlisten aufgenommen. In Absprache mit Swiss Athletics hat Alex Wilson noch vor Ort die für den Homologationsprozess notwendigen Dokumente beim Veranstalter eingefordert.
Ob bei den Rennen von Alex Wilson alle Kriterien vollständig erfüllt waren, damit die Resultate als Schweizer Rekorde und im Falle der 100 m als Europarekord homologiert werden können, wird der laufende und noch hängige Homologationsprozess ergeben.
Quelle: Swiss Athletics – (swa)
