Maik Wollherr und Angela Fink sind die Schnellsten beim 7. Teltowkanal-Halbmarathon - 809 Teilnehmer genießen das Lauferlebnis. Die Verwirrung um die Streckenführung trübt die Freude bei manchem ein wenig
7. Teltowkanal-Halbmarathon am Sonntagvormittag – Trotz Extraschleife Erster im Ziel – Peter Stein berichtet
„Links rum oder rechts rum?“, das war für viele Läufer beim 7. Teltowkanal-Halbmarathon am Sonntagvormittag die verzweifelte Frage. Die Streckenposten hatten alle Mühe, die Läuferschar aufgrund der vielen unterschiedlichen Streckenlängen zu dirigieren.
Auch Maik Wollherr drehte zwischendurch eine Extraschleife. „Das hat mich bestimmt eine halbe Minute gekostet“, meinte der 25 Jahre alte Student aus Berlin. Trotzdem gewann er in souveräner Manier in 1:10:37 Stunden den Halbmarathon. Der angehende Sozialpädagoge stammt aus Osnabrück, lebt erst seit einem Jahr in Berlin. „Ich will im nächsten Jahr in Hamburg einen Marathon laufen, dafür war das hier ein guter Test. Die Strecke war auch sehr anspruchsvoll und durch die Überrundungen allerdings manchmal ein bisschen eng.“
Stammgast Uwe Laenger vom 1. FC Union Berlin musste sich diesmal in 1:15:01 mit Rang zwei begnügen. „Ich bin trotzdem zufrieden“, meinte der 42-Jährige und freute sich anschließend mit dem neunjährigen Sohn Ian schon auf das Zweitligaspiel seines Lieblingsvereins am Nachmittag an der Alten Försterei: „In den vergangenen beiden Jahren habe ich hier gewonnen und Union anschließend verloren. Wenn es diesmal umgekehrt ist, umso besser.“
Auch bei den Frauen gab es eine Premierensiegerin. Angela Fink hatte sich die Kräfte gut eingeteilt und zog ihr Tempo über die 21,1 Kilometer zielstrebig in 1:31:42 durch. „Ja, ich bin wohl die erste Frau“, bestätigte sie im Ziel, dass sie den Überblick nicht verloren hatte. „Ich laufe gerne in der Natur, sonst immer mit meinem Hund“, erzählte die 43-jährige Verwaltungsangestellte aus Berlin.
Verlaufen hatte sich auch Niklas Gärtner. Aber der 16-jährige Hauptstädter hatte auf den 7,4 Kilometern schon einen solch großen Vorsprung, dass er trotzdem in 27:09 Minuten als Erster das Ziel erreichte: „Aber die Fehlleitung ärgert mich schon, weil ich extra noch gefragt hatte, wo lang?“ Der Triathlet aus Steglitz wurde dann sogleich von seinem zweitplatzierten Trainingspartner Dominik Lemke getröstet: „Ist doch halb so schlimm, du hast doch trotzdem gewonnen.“
Beste weibliche Starterin auf der kurzen Distanz war die erst zwölfjährige Marlene Hunger in 32:18 vom Sportverein Berlin-Weißensee. Sie schnaufte im Ziel noch mal kurz durch und plauderte dann los: „Das hat Spaß gemacht. Ich laufe lieber beim Cross als auf der Bahn.“ Dann wollte sie noch ihren Vater Alexander anfeuern, der sich auf die Halbmarathonstrecke begeben hatte.
Über 13,6 Kilometer waren Haim Noam Parchi in 47:00 Minuten und Sophie Oberländer in 56:55 die Gesamtsieger.
Cheforganisator Lars Weber freute sich wieder einmal über das große Teilnehmerfeld: „Der Lauf hat sich wirklich etabliert.“
Viel Spaß hatten ebenso die Teilnehmer der erstmals durchgeführten Staffel, wobei die Maxim-Gorki-Gesamtschule und die Eigenherd-Grundschule aus Kleinmachnow die stärksten Aufgebote stellten.
Den Startschuss gab übrigens Horst Milde. Berlins „Mister Marathon“ sprach von einem regelrechten Laufsonntag. Denn neben dem Teltowkanal-Halbmarathon lockten noch der Mauerweglauf und der Crosslauf im Grunewald. Der 72-Jährige lobte die Teltower: „Eine schöne Laufveranstaltung.“
Auch „Unioner“ Uwe Laenger will Stammgast bleiben: „Der Lauf hat eine gewisse familiäre Atmosphäre.“ Und sicher sind die Probleme mit der Streckenführung im nächsten Jahr behoben.
Peter Stein