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01
06
2024

6. Deutscher Medienpreis Depressionshilfe geht an Radio Hochstift/Neue Westfälische, BR Fernsehen und rbb/ARTE Ländlicher Raum im Fokus

By GRR 0

Frankfurt/M., 1. Juni 2024 – Die Gewinner des Deutschen Medienpreises Depressionshilfe 2024 stehen fest: Beim Deutschen Patientenkongress Depression am 1. Juni 2024 in der Alten Oper Frankfurt/M. zeichneten der Jury-Vorsitzende Harald Schmidt und weitere Jurymitglieder drei Sieger aus.

Die Gewinner des 6. Deutschen Medienpreises Depressionshilfe mit den Jury-Begründungen:

1. Platz
Tobias Fenneker, Sinah Jakobsmeyer, Lena Henning und Mareike Gröneweg, Radio Hochstift/Neue Westfälische, für den Beitrag: „Wir haben Depressionen“

Der Depression ein Gesicht und eine Stimme geben – das ist dem Team von Radio Hochstift und Neue Westfälische sensationell gelungen. Unter dem Titel „Wir haben Depressionen“ sprachen 48 Betroffene öffentlich über ihre Erkrankung und brachen damit das Schweigen in einer ländlichen Region. Die große Besonderheit liegt in der medienübergreifenden Aktion – ein regionaler Radiosender und die örtliche Tageszeitung leisten hier gemeinsam und gleichzeitig kanal-spezifisch vor Ort einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Entstigmatisierung von Depressionen. Das ist eine einmalige und äußerst wegweisende Zusammenarbeit im Lokaljournalismus. Dabei stechen auch die selten anzutreffende Vielfalt der Darstellungsformen und die hohe Qualität der Beiträge hervor: Betroffene, Angehörige und Experten kamen in Porträts, Interviews, Videos oder in eher ungewöhnlichen Formaten wie einem Brief zu Wort. Mit viel Feingefühl erhalten eine große Zahl an Betroffenen hier genügend Raum, ihre Geschichte zu erzählen – das ist die besondere Leistung der beiden Redaktionen. Die Beiträge sind anschaulich, lebensnah, bewegend und äußerst abwechslungsreich. Abgerundet wird die Arbeit durch eine gelungene Moderation bei Radio Hochstift. In Kombination mit der Nennung von Hilfsangeboten und Fakten über die Erkrankung ist dies eine herausragende journalistische Arbeit, die Betroffenen Mut macht, sich Hilfe zu suchen und ihnen signalisiert: Ihr seid mit eurer Erkrankung nicht allein.
Die Jury ist begeistert von diesem Engagement und spricht der Aktion „Wir haben Depressionen“ daher Platz 1 und den Machern ein damit verbundenes Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro zu.

Der Beitrag zum Anschauen: www.radiohochstift.de/aktionen/lokale-aktionen-und-recherchen/wir-haben-depressionen.html

2. Platz
Stefanie Heiß, BR Fernsehen in der Sendung „Unser Land“, für den Beitrag: Total erschöpft! Wie ein depressiver Bauer sein Leben neu ausrichtet

Im Mittelpunkt der Reportage von Stefanie Heiß steht der Landwirt Helmut Grillmeier. Er berichtet für den Zuschauer sehr packend und eindringlich, wie er in die Depression rutschte und wie er Hilfe fand. Der Film lebt von diesem außergewöhnlichen Protagonisten, der mit vielen Vorurteilen bricht, die im ländlichen Raum mit dem Rollenbild des ‚starken‘ anpackenden Bauern vorherrschen. Seine Geschichte bewegt zutiefst und macht gleichzeitig anderen Betroffenen Mut. Die Stärke der Reporterin liegt darin, dass sie ihm mit viel Empathie und Interesse zuhört und ihm umfänglichen Raum für seine Geschichte zugesteht. Besonders gelungen ist zudem die Darstellung der Lebenssituation und des landwirtschaftlichen Alltags. Die Jury würdigt besonders, dass das Thema Depression hier außerhalb von Gesundheitsmedien in einer Landwirtschaftssendung aufgegriffen wird. Das ist außergewöhnlich – und wird für die Zuschauenden dennoch mit einer großen Selbstverständlichkeit dargestellt. Menschen in landwirtschaftlichen Berufen sind für die Aufklärungsarbeit und den Abbau von Vorurteilen und Irrtümern zur Depression als Zielgruppe schwer zu erreichen. Genau das aber gelingt dem Beitrag in hervorragender Weise.
Diese Arbeit war der Jury Platz 2 und ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro wert.

Der Beitrag zum Anschauen: www.br.de/br-fernsehen/sendungen/hofgefluester/unser-land-hofgefluester-27-januar-2023-102.html

3. Platz
Antje Behr und Marie Villetelle, rbb/ARTE, für den Beitrag: „Psycho, Ich depressiv“

Der Film „Psycho, Ich depressiv“ wurde von der Jury als außergewöhnlich eingestuft, weil er vieles in hoher inhaltlicher und journalistischer Qualität zusammenbringt: Interviews mit Betroffenen, Experten-O-Töne, Erklärungen im Off und metaphorische Darstellungen. Die Reportage erzählt sehr elaboriert und stilistisch außergewöhnlich aufbereitet von der Lebenswelt verschiedener Menschen mit Depression und ergänzt dies durch die fundierte Einschätzung von Fachleuten. Besonders stechen die bildlichen, künstlerisch anmutenden Metaphern hervor, die genutzt werden, um die Depression zu visualisieren und fühlbar zu machen. Mit diesem formal ambitionierten Stilmittel gelingt es, die Erkrankung für Außenstehende nachvollziehbarer werden zu lassen. Die Jury hebt außerdem die fachliche Tiefe des Beitrags hervor. Alle wichtigen Fakten zur Erkrankung und deren Behandlung sowohl mit Psychotherapie als auch mit Medikamenten sind im Beitrag differenziert aufgeführt.

Platz 3 und damit 1.000 Euro gehen daher an Antje Behr und Marie Villetelle.

Der Beitrag zum Anschauen: www.arte.tv/de/videos/105596-002-A/psycho/

Der von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention ins Leben gerufene Preis wird über alle Mediengattungen hinweg verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Medienbeiträge, die einem breiten Publikum anschaulich und kompetent von Depressionserkrankungen sowie deren Behandlungsmethoden berichten. Im Fall der Berichterstattung zu Suiziden wird ein besonderes Augenmerk auf eine sachgerechte Form der Darstellung gelegt, um Nachahmungseffekte zu verhindern.

Hochrangige Jury
Zur ehrenamtlich tätigen Jury gehören neben dem Vorsitzenden und Stiftungs-Schirmherrn Harald Schmidt: Rüdiger Ditz (kommissarischer Chefredakteur bei der Lübecker Nachrichten GmbH), Uwe Kammann (Publizist/Medienberater, ehem. Geschäftsführer des Grimme-Instituts), Christine Reuter (Betroffene, Peer-Beraterin und Mitglied des Leipziger Bündnis gegen Depression), Annett Schlesier (Leiterin des Kompetenzcenters Gesundheit bei der Berliner Stadtreinigung), Thomas Voigt (Direktor Wirtschaftspolitik und Kommunikation der Otto Group) und Prof. Dr. Ulrich Hegerl (Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention/Senckenberg-Professur Universität Frankfurt/M.).

Ab ca. 18 Uhr können Sie unter folgendem Link Pressefotos herunterladen:
cloud.deutsche-depressionshilfe.de/public/download-shares/ahIFHBMrTbAPUCHYtJEdEw8kZsNZl4ZF

Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Heike Friedewald & Lisa Bäuerle
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0341 223 874 12
E-Mail: presse@deutsche-depressionshilfe.de

Über die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention hat sich die bessere Versorgung depressiv erkrankter Menschen und die Reduktion der Suizide in Deutschland zum Ziel gesetzt. Neben Forschungsaktivitäten bietet die Stiftung Betroffenen und Angehörigen unter ihrem Dach vielfältige Informations- und Hilfsangebote wie das Diskussionsforum Depression und das deutschlandweite Info-Telefon Depression. In 90 Städten und Kommunen haben sich Bündnisse gebildet, die auf lokaler Ebene Aufklärung über die Erkrankung leisten. Vorstandsvorsitzender ist Prof. Dr. Ulrich Hegerl. Die Schirmherrschaft hat der Entertainer und Schauspieler Harald Schmidt übernommen. www.deutsche-depressionshilfe.de

Über den Deutschen Patientenkongress Depression
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention veranstaltet am 1. Juni 2024 gemeinsam mit der Patientenvertretung „Deutsche DepressionsLiga“ den Deutschen Patientenkongress Depression in der Alten Oper Frankfurt am Main. Die in Deutschland einmalige Veranstaltung bietet an Depression erkrankten Menschen und deren Angehörigen Informationen von Fachleuten sowie zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Betroffenen.

Erwartet werden in der Alten Oper rund 1.200 Gäste. Die Moderation übernimmt wie immer der Schirmherr der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention Harald Schmidt. Dabei sein werden auch weitere Prominente, um sich für mehr Aufklärung über Depression einzusetzen. Angekündigt haben sich der Komiker, Autor und Schirmherr der DepressionsLiga Torsten Sträter, Journalistin und Fernsehmoderatorin Katty Salié, die Schauspielerin Eva Habermann sowie Podcaster Lars Tönsfeuerborn.

www.deutsche-depressionshilfe.de/kongress-2024

author: GRR